von admin » Fr Mai 16, 2025 9:32 pm
„Ob ich gut darin bin?“ Konrad drehte den Kopf ein wenig, sein Blick ruhte für einen Moment auf dem jungen Salubri. „Nein, Herr Gerold. Ich bin darin geübt.“ Die Korrektur war ruhig, fast beiläufig, doch mit der Bestimmtheit eines Mannes, der den Unterschied zwischen Talent und Disziplin mit jeder Faser verkörperte. Er schwieg auf die Frage nach dem Tod. Schweigen, das nicht unangenehm war, sondern schwer – wie ein Mantel, den man ablegen könnte, aber nicht will. Erst nach einigen Schritten sprach er weiter: „Sie sterben, weil sie zu sehr auffallen. Weil Stärke in unserer Welt nicht nur bewundert, sondern gefürchtet wird. Und was man fürchtet… das wird selten lange geduldet.“
Die Worte klangen ruhig, aber sie trugen eine Kante – nicht gegen Gerold, sondern gegen jene Ordnung, in der Konrad sich bewegte und überlebte. Als sie das Kloster am Horizont erblickten, folgte sein Blick dem des Ritters. Ein dunkler, massiver Bau, vom Schatten der Nacht umhüllt. Konrad sprach sachlich: „Eine Abschrift durch eine Spende? Möglich. Aber gewiss nicht diskret. Solche Dinge hinterlassen Spuren – und Fragen. Und wenn ich etwas nicht brauche, dann Fragen in dieser Richtung.“ Ein kurzer Blick zur Seite, nicht prüfend, sondern abwägend: „Wenn Ihr mit Gold handelt, so erfährt es die Stadt. Wenn Ihr mit Worten handelt, wird sie aufmerksam. Doch wenn Ihr mit Geduld handelt – dann schweigt sie.“
Der Ventrue hielt einen Moment inne, als müsse er die nächsten Worte wiegen. „Ihr sollt das Kloster nicht heute betreten. Beobachtung ist die erste Form von Einfluss. Ihr werdet es kennenlernen. Den Rhythmus, die Wachen, die Rituale. Erst dann werdet Ihr entscheiden, wie Ihr das Ziel erreicht.“ Konrad verschränkte die Hände auf dem Rücken. Seine Stimme senkte sich leicht – nicht im Ton, sondern im Gewicht: „Und bedenkt: Es ist nicht der direkte Weg, der uns als Händler, als Kainiten, als Männer unserer Art formt. Es ist der Umgang mit den Umwegen.“ Dann, mit einem knappen Nicken, wandte er sich von dem Anblick ab, zurück in Richtung der Stadt. „Kommt. Die Straßen Krakaus mögen alt sein – aber ihre Stimmen sind jung. Ich zeige Euch, wo sie am lautesten flüstern.“
„Ob ich gut darin bin?“ Konrad drehte den Kopf ein wenig, sein Blick ruhte für einen Moment auf dem jungen Salubri. „Nein, Herr Gerold. Ich bin darin geübt.“ Die Korrektur war ruhig, fast beiläufig, doch mit der Bestimmtheit eines Mannes, der den Unterschied zwischen Talent und Disziplin mit jeder Faser verkörperte. Er schwieg auf die Frage nach dem Tod. Schweigen, das nicht unangenehm war, sondern schwer – wie ein Mantel, den man ablegen könnte, aber nicht will. Erst nach einigen Schritten sprach er weiter: „Sie sterben, weil sie zu sehr auffallen. Weil Stärke in unserer Welt nicht nur bewundert, sondern gefürchtet wird. Und was man fürchtet… das wird selten lange geduldet.“
Die Worte klangen ruhig, aber sie trugen eine Kante – nicht gegen Gerold, sondern gegen jene Ordnung, in der Konrad sich bewegte und überlebte. Als sie das Kloster am Horizont erblickten, folgte sein Blick dem des Ritters. Ein dunkler, massiver Bau, vom Schatten der Nacht umhüllt. Konrad sprach sachlich: „Eine Abschrift durch eine Spende? Möglich. Aber gewiss nicht diskret. Solche Dinge hinterlassen Spuren – und Fragen. Und wenn ich etwas nicht brauche, dann Fragen in dieser Richtung.“ Ein kurzer Blick zur Seite, nicht prüfend, sondern abwägend: „Wenn Ihr mit Gold handelt, so erfährt es die Stadt. Wenn Ihr mit Worten handelt, wird sie aufmerksam. Doch wenn Ihr mit Geduld handelt – dann schweigt sie.“
Der Ventrue hielt einen Moment inne, als müsse er die nächsten Worte wiegen. „Ihr sollt das Kloster nicht heute betreten. Beobachtung ist die erste Form von Einfluss. Ihr werdet es kennenlernen. Den Rhythmus, die Wachen, die Rituale. Erst dann werdet Ihr entscheiden, wie Ihr das Ziel erreicht.“ Konrad verschränkte die Hände auf dem Rücken. Seine Stimme senkte sich leicht – nicht im Ton, sondern im Gewicht: „Und bedenkt: Es ist nicht der direkte Weg, der uns als Händler, als Kainiten, als Männer unserer Art formt. Es ist der Umgang mit den Umwegen.“ Dann, mit einem knappen Nicken, wandte er sich von dem Anblick ab, zurück in Richtung der Stadt. „Kommt. Die Straßen Krakaus mögen alt sein – aber ihre Stimmen sind jung. Ich zeige Euch, wo sie am lautesten flüstern.“