[1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Moderator: Forenmod

Benutzeravatar
Agnellina
Beiträge: 243
Registriert: Sa Jul 20, 2024 9:49 am

[1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Agnellina »

Direkt am Lauf der Weichsel stand die kleine Taverne „Zum Wasserloch“. Das Gebäude selbst trug den gleichen Charme wie der Wirt und der Gros der Gäste: verwittert und abgewohnt, vom Leben geprüft und gegerbt, doch mit Herz und robuster Hand geführt. Das Haus bot einen heimeligen Platz für all jene, deren Herd daheim öfter kalt blieb. Hier suchte nicht einmal im Märchen ein Prinz ein hübsches Mägdlein, doch es war auch nicht unbedingt die düstere Zuflucht von Räubern und Spießgesellen. Unter dem rauchgeschwärzten Dach und den von der Zeit dunkel verfärbten Holzwänden waren eine Mischung aus einheimischen Stammkunden der unteren Gesellschaftsschichten sowie wechselnden Durchreisenden zu Hause, die ein billiges Obdach für eine Nacht fanden.


Taverne_Wasserloch.png
Taverne_Wasserloch.png (930.56 KiB) 123 mal betrachtet

Auch in dieser Nacht im Mai verbreiteten Kerzen und Öllampen schwaches Licht und warfen flackernde Schatten an die staubigen Holzwände. Die Luft war geschwängert von Rauch und Bier und trug Noten von Schweiß in ungewaschenen Kleidern, Pökelsud und gekochtem Fisch.
Die Tische waren grau gescheuert und schartig, doch von der sorgfältigen Hand des Wirtes gepflegt wirkten sie nicht schmuddelig. Die Sitzgelegenheiten - teils Bänke oder Schemel - waren aus derbem Holz und hatten gut eingesessene, von vielen Hinterteilen blank polierte Sitzflächen, auf denen es sich verweilen ließ. Insgesamt war die Taverne angefüllt von typischen Geräuschen, die sich merklich von der beinahe meditativen Stille des Elysiums unterscheidet. Hier erfüllte Leben jede Ecke: laute Ruhe, volles Lachen, inniges Fluchen und das Klirren von Krügen und Bechern. Die Atmosphäre war rau und einfach, doch für die Anwesenden war dies ein vertrauter Ort, an dem sie für eine kurze Zeit zwischen Geselligkeit, Müdigkeit und kleinen Freuden dem Alltag entfliehen konnten.

Der Wirt, Jakub, war auf der hinteren Seite des mittleren Alters. Er war stämmig und hatte einen zerzausten, schwarzen Bart, den er als seinen Stolz stets gut pflegte. Die Linse seines rechten Auges war milchig getrübt, doch er hatte seinen Laden auch mit dem linken gut im Blick. Sein Sohn, Rado, ein traniger Mann mit dem runden Gesicht eines Hefeklosses und unvorteilhaft gestutzten Haaren, zockelte beständig zwischen der Kochstelle, dem Feuerholzstoß vor der Tür und der Abwaschkumme hin und her. Er war eine Seele von Mensch, die jedoch ohne die beständigen Hinweise des Vaters im Gegen eingeschlafen wäre. So führte der Alte das Regiment von seiner Theke aus, sprach mit den Gästen und wischte die Krüge trocken und füllte sie und der Junge hielt den Laden in der Versorgung am Laufen.

Auf seinem Stammplatz am Rand des Tresens hing ein älterer Mann mit schlohweißem Haar und roter Nase, der sich an einem Krug festhielt. Er schwatzte leise vor sich hin. Ein Gesprächspartner schien Sztofy dafür nicht von Nöten.
Der kräftige Mikołaj mit kantigem Gesicht und kurzen Bartstoppeln prostet seinem müde aussehenden Freund Rafał zu. Beide Burschen haben für den Tag gute, aber schwere Arbeit gehabt.

Am Tisch in der Ecke hatten sich mehrere Leute zusammen gefunden. Sie trugen einfache, abgetragene Gewänder. Einer, kräftig gebaut mit einer Schürze, die von getaner Arbeit vor Schmutz starrte, zählte hastig Münzen auf dem Tisch. Mit wachsamen Blick und leicht zittrigen Händen stapelte er die verschiedenen Münzen und ging dazu im Kopf seine Waren durch. Der neben ihm sitzende ältere Händer, mit einem faltigen Gesicht und langem, grauen Bart, hatte die Hände in den Schoß gelegt und sah schweigend zu.
Ein Mann um die 30, der mit lockigem, dunklem Haar am gleichen Tisch saß, trank sein Bier. Er kaufte aufmerksam, einen vierten, älteren, der von fernen Ländern erzählte und den Handelskniffen, die man für gute Gewürze wissen musste, um nicht von den Pantoffelkäfern - wie er die fremden Handelspartner jenseits der Landesgrenzen nannte - übers Ohr gehauen zu werden. Die einzige Frau am Tisch, mit schmutzigen, braunen Haaren und in einem einfachen Kleid, hatte die Hände um einen Krug heißen Bieres gelegt und lauschte die Wärme in sich aufnehmend mit geschlossenen Augen.

Gegenüber der Theke, nahe der Tür, saßen zwei Frauen am Rande des Raumes und beobachten die Gäste mit schalkhaften Blicken. Die eine, Police, trug ein abgetragenes, aber sauberes Kleid. Ihre Haare waren glänzend und dunkel, mit eingeflochtenen Bändern verziert. Die andere, Sloba, war in Rock und Hemd gekleidet. Ihr sah man im Gesicht die Arbeit im Feld beim Tage und die Nächte in den Tavernen an. Das harte Leben hatte sie trotz ihres noch gar nicht so fortgeschrittenen Alters mit einem großzügigen Stift gezeichnet. Sie sprachen leise miteinander. Ihre Lippen waren rot und die Augen aufmerksam. Sie waren bekannt im Viertel und warteten auf Kundschaft.
Ein junger Knabe in einem verwaschenen Kleid, vielleicht ein Findelkind von drei Jahren, saß auf einem Haufen von alten Decken in einer Ecke in der Nähe. Er spielte unbeachtet mit einem kleinen Holzschwert, das er bei sich trug.

Ein Spieler machte sich am Tisch in der Mitte des Raumes bereit. Sollten die Würfel rollen für die ersten, die da auf ein Spielchen oder eine Wette kämen.

Viktor und Agnellina hatten am Tisch neben dem Eingang im mittleren Teil der Taverne Platz genommen. Die Gangrel hatte dafür gesorgt, dass vor jedem Krug verdünnter Wein stand. Den würde sie im Laufe des Abends schon irgendwie unter oder vielmehr in die Leute bekommen, die davon noch etwas hätten. Der Handelsreisende, der mit ihnen am Tisch saß und einen späte Schüssel Eintopf löffelt, hieß Szuma. Agnellina hatte sich als Kasia und Viktor als Vito vorgestellt, als sie Platz genommen hatten. Die Gangrel hatte den intensiven Geruch des Mannes mit erdigen, krautigen und würzigen Noten bemerkt und lenkte das Gespräch auf Duftkräuter, die Bettwanzen zu vertreiben könnten. Viktor konnte sicher mit dem Mann fachsimpeln, wenn sie das richtig deutete.
Sie selbst behielt aufgeregt die Tür im Auge, um sofort zu sehen, wenn weitere ihrer geladenen Gäste eintraten.
Zuletzt geändert von Agnellina am So Mai 25, 2025 5:06 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Viktor
Beiträge: 124
Registriert: Mi Apr 02, 2025 12:45 pm

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Viktor »

Viktor als Vito schaut sich leicht Vergnügt um "nun Kasia es war eine gute idee gewesen hierher zu kommen" als Vito sich dann den Mann zuwendet und fängt mit den man an Über Kräuter zu reden und wie gut man sich da auskennen tut und welche Kräuter man am besten für DuftKräuter nutzen könnte "nun werter man ich kenne mich zwar auch mit Kräuter aus aber dienen bei mir mehr der Heilung als zum Duft" Vito fängt an warm zu werden und beginnt mit dem man ein Gespräch über kräuter an und vertiefen sich dabei ein wenig
Benutzeravatar
Natalia
Beiträge: 125
Registriert: Fr Jan 17, 2025 7:55 am

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Natalia »

Ewig musste Agnellina tatsächlich nicht warten. Die Tür öffnete sich erneut und eine jung und edel aussehende Dame betrat die Schenke. Sie trug einen edel aussehenden Umhang mit einer Gugel, welche sie noch nicht abgenommen hatte. Sie blieb kurz hinter der Tür stehen und fror tatsächlich etwas ein. Als hätte sie etwas anderes erwartet, als das was sich sich Ihr nun bot. Sie fasste sich aber schnell wieder und strich die Kapuze vom Kopf, um ihr langes kastanienbraunes Haar über ihre Schultern und den Rücken fließen zu lassen.

Erst nachdem sie sich eine Strähne ihres Haares hinter die Ohren gestrichen hatte, schien sie die Szenerie, welche sich ihr bot, noch einmal in sich aufzunehmen und schließlich durchzuatmen. Sie offensichtlich nicht für dieses Etablissement gekleidet, denn sie zig den Mantel noch etwas enger um sich, bevor sie sich nun auch umblickte. Offenbar bemerkte sie Agnellina zum selben Zeitpunkt, wie diese sie bemerkte. Ein Nicken ging in Richtung der Gangrel. Was in jedem Fall auffiel, war das Natalias Teint rosig ung nicht so blass war der der Meisten Kainiten. Si sah menschlich aus und schien sogar zu atmen.
Benutzeravatar
Viktor
Beiträge: 124
Registriert: Mi Apr 02, 2025 12:45 pm

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Viktor »

Viktor Bemerkt die dame die sich am tisch dazu Gesellt und Nickt ihr kurz zu "Guten abend die dame " sagt er knapp und Lächelt kurz "habt ihr gut her gefunden?"
Benutzeravatar
Agnellina
Beiträge: 243
Registriert: Sa Jul 20, 2024 9:49 am

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Agnellina »

Der Mann, der seinen Eintopf löffelte, ging auf das Gespräch mit Vito ein. Er fachsimpelte über die Wirkungen von duftenden Kräutern. Szuma erklärte, wie der Geruch von bestimmten Kräutern Krankheiten fern halten oder Ungeziefer vertreiben konnte und verglich sein Wissen mit dem, was Viktor an Erfahrungen vorbrachte.

Agnellina entschuldigte sich kurz bei den Herren und ging der irritierten Frau entgegen, die wie ein Pfau im Hühnerstall wirkte. Die Gangrel knickste vor der in dieser Kulisse deutlich edel wirkenden Dame. "Guten Abend. Wie schön, dass Ihr der Einladung gefolgt seid. Ich freue mich sehr. Darf ich Euch an unseren Tisch bitten?"
Sie lächelte und wies mit der Hand zum Tisch, an dem ihr Bruder mit dem fremden Gast saß.
"Der Herr mit dem Eintopf ist ein Gast des Hauses. Meinen Bruder Viktor daneben kennt Ihr bereits? Wie darf ich Euch hier vorstellen?", fragte sie eifrig und bemüht, schnell einen Überblick über die Lage zu geben, solange man dezent flüstern konnte.
Ihr war bewusst, dass Natalia die Augen einiger Anwesender auf sich zog.
Der Wirt wischte sich umgehend seine Hände sauber und strafte seinen Rücken, während die Damen des Gewerbes tuschelten.
Benutzeravatar
Natalia
Beiträge: 125
Registriert: Fr Jan 17, 2025 7:55 am

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Natalia »

Natalias Blick schweifte kurz über den Tisch und nahm die Anwesenden in sich auf. Sie nickte beiden Männern kurz zu, bevor sie sich wieder der offensichtlichen Gastgeberin zuwandte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Züge. "Ihr könnt mich als Natascha de Carna vorstellen." beantwortete sie die Frage. "Allerdings war mir das Vergnügen euren Bruder zu treffen noch nicht vergönnt. Eine Freude ist es daher ihn heute kennen zu lernen."

Mit einer eleganten Bewegung lies sie sich im Anschluss am Tisch nieder.
Benutzeravatar
Viktor
Beiträge: 124
Registriert: Mi Apr 02, 2025 12:45 pm

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Viktor »

Viktor Wendet seinen Blick zu Natascha "freut mich euch kennen zu lernen ich hoffe ihr habt den weg hierher gut Gefunden und keinen ärger gehabt?
und nein wir hatten noch nicht die Ehre uns Vorher kennen gelernt zu haben" Viktor Lächelt ein wenig "wie geht es euch heute abend so?"
Benutzeravatar
Agnellina
Beiträge: 243
Registriert: Sa Jul 20, 2024 9:49 am

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Agnellina »

"Sehr gern, wenn ich Euch zum Tisch führen darf.", bot sich Agnellina dienstbeflissen an.

Als sie mit der edel gewandeten Dame an den Tisch trat, sah sie Viktor in die Augen und nickte ihm sanft zu.
Wohlerzogen gab sie der Dame den Vorzug bei der Vorstellung.

"Gnädige Frau, ich freue mich, Euch mit meinen Bruder Vito bekannt zu machen. Er hat im Händler Szuma hier gerade einen interessanten Gesprächspartner gefunden. Beide bestreiten ihren Lebensunterhalt mit Kräutern und deren Verwendung. Szuma hat Vito gerade interessantes über den Duft des Gagelstrauches, der Flöhe vertreibt. Ihr kennt den Strauch vielleicht? Die Rinde färbt Wolle ganz zauberhaft gelb."

Mit diesen Gesprächsbrocken versorgt, die Natalia aufnehmen konnte, wenn sie denn Interesse daran vortäuschen wollte, komplettierte sie die Vorstellung in die andere Richtung.

"Vito, dies ist die edle Natascha de Carna, die uns beehrt und meiner Einladung freundlichst gefolgt ist. Ich hoffe, die Spielleute sind bald so weit, auf dass wir eine schöne Vorstellung bekommen."

Agnellina - Kasia - bot mit der Hand den freien Platz nahe ihres Bruders an. Die Bank wie auch die gegenüberliegende am Tisch hatte noch reichlich Sitzplätze hatte.

„Gnädige Frau, darf ich Ihnen einen Platz an Vitos Seite anbieten?“ fragte sie höflich.
Viktor wird höflich der Dame vorgestellt. Als Gesprächsthema bietet Lina die Kräuter an, über die sich die Männer unterhalten haben.
Natalia kann sich nun entscheiden, ob sie sich neben Viktor setzen möchte. Oder sie kann sich ihm gegenüber neben den Menschen setzen.
Benutzeravatar
Zofia
Beiträge: 147
Registriert: Do Jul 04, 2024 7:58 am

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Zofia »

Widerwillig tauschte Zofia ihre Benediktinerinnenkleidung gegen die einer normalen Frau. Dadurch sah sie aus wie eine von vielen. Der Schnitt und der Stoff waren fast so wie bei einer Nonne. Nur hatte die neue Kleidung etwas mehr Farbe, wodurch ihre blasse Haut im Vergleich zu dem Schwarz und Weiß ihrer alten Kleidung wärmer wirkte. Sie trug keinen Schmuck und ihre Haare waren unter einem grünen Tuch verborgen. Nachdem sie sich aufgemacht und das Gebäude mit einer Lampe in der Hand betreten hatte, blickte sie sich aus braunen Augen unsicher um, um ihre Gastgeberin zu finden.
Benutzeravatar
Agnellina
Beiträge: 243
Registriert: Sa Jul 20, 2024 9:49 am

Re: [1259] Im jungen Maien [Einladungsspiel]

Beitrag von Agnellina »

Quasi aus dem Augenwinkel noch immer den Eingang belauernd, weil noch nicht all ihre geladenen Gäste und erhofften Freunde eingetroffenen waren, bemerkte Agnellina den Neuankömmling. Sie schaute etwas länger hin, bis sie sich sicher war, Zofias Gesicht in der ungewohnten Kleidung auszumachen. Mit einem erhellenden Lächeln nickte sie grüßend zur Tür. Dann sah Natalia an und murmelte: "Ich bitte mich kurz zu entschuldigen." und wandte sich in der Hoffnung ab, dass die Tremere selbstständig die Vereinigung von ihrem Hinterteil mit einem ihr genehmen Sitzplatz vollbringen würde. Ansonsten würde Viktor sicher freundlich bei der Wahl eines Sitzplatzes helfen.

Agnellina ging wieder den Weg zum Eingang zurück und strahlte Zofia entgegen. "Wie schön, dass du gekommen bist.", drückte sie herzliche Freude aus. Beinahe euphorisch nahm sie die blasse Benediktinerin in deren der Umgebung hervorragend angepasstem Incognito in Empfang. "Das Grün steht dir ja ganz wunderbar zu Gesicht. Es schmeichelt deinen Augen so hübsch." Als sie auf eine größere Schrittnähe heran war, neigte sie den Kopf und wisperte: "Für heute nenn mich Kasia. Natalia von den Tremere und mein Bruder Viktor sind bereits eingetroffen. Wie soll ich dich vorstellen?"
Antworten