[1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, Spielleitung]
Moderator: Forenmod
[1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, Spielleitung]
Fast eine Stunde war sie im leichten Nieselregen dieser Nacht zwischen den Häusern herumgestreunt und immer wieder dieselben Wege abgegangen. Die Beschreibung, die ihr gegeben wurde, entsprach zumindest dem, was sie vor Ort vorfand. Dennoch ließ sie sich Zeit. Die Nacht war bereits zur Hälfte herum, als sie sich entschied, die Tür zu versuchen.
Auf leisen Sohlen und mit bebenden Nüstern trat sie ein. Sie schloss die Tür hinter sich, blieb aber dort stehen und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Dafür zog sie sich die feuchte Kapuze ihrer Gugel vom Kopf. Die Kleidung der Frau war schlicht und einfach. Der Rock war am Saum etwa eine Handbreit von etwas groben Schlamm der Wege besudelt.
Ihre braunen Haare waren unter der Wolle der Gugel halbwegs trocken geblieben, hatten sich aber im feuchten Wetter vor allem im Nacken etwas verworren.
Auf leisen Sohlen und mit bebenden Nüstern trat sie ein. Sie schloss die Tür hinter sich, blieb aber dort stehen und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Dafür zog sie sich die feuchte Kapuze ihrer Gugel vom Kopf. Die Kleidung der Frau war schlicht und einfach. Der Rock war am Saum etwa eine Handbreit von etwas groben Schlamm der Wege besudelt.
Ihre braunen Haare waren unter der Wolle der Gugel halbwegs trocken geblieben, hatten sich aber im feuchten Wetter vor allem im Nacken etwas verworren.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte stand sie in einem, mit nach oben führenden Treppen gesäumten Gang an dessen Ende eine weitere Tür auf sie wartete. Bereits hinter der ersten Tür war es erstaunlich ruhig geworden und dies verstärkte sich noch, als sie die zweite Tür hinter sich zuzog. Ein schummriger Raum, nur beleuchtet mit, von der Decke hängenden Schalen, in denen sanftes Licht flackerte erhellte ein, aus dunklem Holz und mit schweren Vorhängen gebildetes Labyrinth, in dem es scheinbar immer wieder Nieschen gab, in welche man sich zu einem Gespräch zurück ziehen konnte. Gleich neben der Tür war ein langgezogener Tresen hinter dem mehrere große Fäßer standen und im Raum dazwischen ein kleiner dicklicher Mann, mit dunklen Ringen unter den Augen und einer langen Schürze. Die Augen musterten die neu angekommene und ein kurzes Willkommens-Lächeln huschte über die schmalen Lippen. Mit langsam bedächtigen Bewegungen unterbrach das Rascheln der Stoffe die Stille als sich der Mann direkt an dem schweren Holztresen positionierte und den Gast erwartungsvoll ansah.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Nur wenige Augenblicke nachdem der Gastwirt sich am Tresen positioniert hatte, schob sich die Tür hinter Agnellina wie von Geisterhand leise auf. Langsam, wie durch einen leichten Windhauch bewegt, der die kleine Spalte einer nicht ganz verschlossenen Tür schamlos ausnutzte, um diese Stück für Stück gänzlich aufzudrücken. Doch statt dem Wind oder auch Geisterhand lag auf dem Holz stattdessen die bleiche Hand einer Benediktinerin, welcher einen überraschten Laut von sich gab, als sie feststellte, dass sich Jemand hinter der Tür befand.
Das schwarze Habit der hellhäutigen Frau war vom Nieselregen befeuchtet, ebenso wie die weiße Haube unter welcher sich das darunterliegende Gewand abzeichnete. Auch der schwarze Schleier darüber war kaum trockner geblieben als der Rest der Frau, die mehr und mehr sichtbar wurde, je weiter sich die Tür aufgeschoben hatte. Kleine Regentropfen schlängelten über die Laterne in ihrer Hand nach unten und färbten die Erde dunkler, auf welcher sie davon abfallend landeten.
Überrascht lagen die Augen der Nonne auf der Gestalt, welche sich nun zwischen dem Tresen und ihr befand, und der sie ein vorsichtiges Nicken schenkte, während ihre Augen dezent an ihr vorbei leicht in Richtung des Wirtes schielten, sichtlich etwas unschlüssig, wie weit sich ihr Kopf oder auch ihr Körper nun zu neigen hatte. „Verzeihung.“, murmelte sie verlegen, bevor sie sich anschickte die Tür wieder zu schließen, um den Beiden einige Momente der Privatsphäre zu schenken.
Das schwarze Habit der hellhäutigen Frau war vom Nieselregen befeuchtet, ebenso wie die weiße Haube unter welcher sich das darunterliegende Gewand abzeichnete. Auch der schwarze Schleier darüber war kaum trockner geblieben als der Rest der Frau, die mehr und mehr sichtbar wurde, je weiter sich die Tür aufgeschoben hatte. Kleine Regentropfen schlängelten über die Laterne in ihrer Hand nach unten und färbten die Erde dunkler, auf welcher sie davon abfallend landeten.
Überrascht lagen die Augen der Nonne auf der Gestalt, welche sich nun zwischen dem Tresen und ihr befand, und der sie ein vorsichtiges Nicken schenkte, während ihre Augen dezent an ihr vorbei leicht in Richtung des Wirtes schielten, sichtlich etwas unschlüssig, wie weit sich ihr Kopf oder auch ihr Körper nun zu neigen hatte. „Verzeihung.“, murmelte sie verlegen, bevor sie sich anschickte die Tür wieder zu schließen, um den Beiden einige Momente der Privatsphäre zu schenken.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Mit der geschlossenen Tür hinter sich, sah sie sich zunächst um. Vielleicht brauchte sie diesen Moment, um ihre Augen an das Licht zu gewöhnen. Auf jeden Fall ließ sie ihren Blick zu den Schalen und über die Vorhänge wandern, bevor er auf dem Mann zur Ruhe kam.
Sie atmete einmal ein und langsam wieder aus, bevor sie sich in Bewegung zum Tresen setzte. Grüßend neigte sie den Kopf und lächelte scheu, als die Tür aufging. Dadurch bewegte sie sich sehr viel schneller, rutschte zur Seite, um das Türblatt nicht ab zu bekommen.
War sie zuvor zögerlich gewesen und musste sich orientieren, so war sie wesentlicher schneller in der Reaktion auf den Beinaheunfall.
„Gott sei mit euch, Siostra.“, grüßte sie brav mit einem Knicksen und ging gänzlich darüber hinweg. Ihre Hand machte eine einladende Bewegung, die anzeigte, dass sie nicht erwartete, dass die Nonne zurücktrat.
Sie atmete einmal ein und langsam wieder aus, bevor sie sich in Bewegung zum Tresen setzte. Grüßend neigte sie den Kopf und lächelte scheu, als die Tür aufging. Dadurch bewegte sie sich sehr viel schneller, rutschte zur Seite, um das Türblatt nicht ab zu bekommen.
War sie zuvor zögerlich gewesen und musste sich orientieren, so war sie wesentlicher schneller in der Reaktion auf den Beinaheunfall.
„Gott sei mit euch, Siostra.“, grüßte sie brav mit einem Knicksen und ging gänzlich darüber hinweg. Ihre Hand machte eine einladende Bewegung, die anzeigte, dass sie nicht erwartete, dass die Nonne zurücktrat.
Zuletzt geändert von Agnellina am Di Sep 10, 2024 11:52 am, insgesamt 1-mal geändert.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
„Gott schenke euch einen guten Abend.“, erwiderte Zofia sittsam, wenn auch sichtlich etwas verwirrt ob des Knicksers, während sie dem einladenden Wink ins Innere folgt war, dabei die Tür hinter sich zuziehend. „Und dir ebenso, Pawel.“, ergänzte sie mit einem fröhlichen Lächeln und anerkennendem Nicken in Richtung des Wirtes, bevor sie etwas unsicher zwischen den Beiden hin und her sah, und letztlich zögerlich zu verstehen gab: „Ich wollte nicht stören.“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
„Guten Abend.“ knarzte die Stimme des Wirts, wie eine Tür, welche zu lange nicht mehr genutzt wurde. „Willkommen in der blutigen Klinge.“ Die dunkel umrandeten Augen musterten beide Neuankömmlinge eindringlich bevor der Wirt zwei Becher unter dem Tresen hervorholte, den Kopf leicht schräg hielt und fragte „Das übliche? Oder die Spezialität des Hauses?“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
„Möge er dies erhören.“, murmelte die Frau leise und entgegnete dann vernehmlicher: „Ihr stört nicht. Ich bin hier fremd und ohne Warnung eingedrungen. Es ist mein Anliegen, welches mich herführt.“
Ihre Hände nestelten voller Unruhe an ihrer Kleidung herum. Die Worte von Pawel hatten ihr zumindest bestätigt, den rechten Ort gefunden zu haben.
„Mir wurde dieser Ort gewiesen, um mich vorzustellen.“
Sie sah den Mann an.
„M-mm-Matusz suche ich“, holte sie den Namen aus ihrer Erinnerung heraus, „wenn dieser Name hier und heute noch Geltung besitzt.“
Ihre Hände nestelten voller Unruhe an ihrer Kleidung herum. Die Worte von Pawel hatten ihr zumindest bestätigt, den rechten Ort gefunden zu haben.
„Mir wurde dieser Ort gewiesen, um mich vorzustellen.“
Sie sah den Mann an.
„M-mm-Matusz suche ich“, holte sie den Namen aus ihrer Erinnerung heraus, „wenn dieser Name hier und heute noch Geltung besitzt.“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Pawel hielt sich im Hintergrund wie es sich gehörte und störte das Gespräch der beiden Damen nicht. Erst als er erneut angesprochen wurde, kniff er kurz die Augen zusammen und musterte Agnellina. Kurz öffnete er den Mund, schien jedoch nichts sagen zu wollen, sondern verzog ihn nur zu einem Lächeln. „Sicher. Bitte entschuldigt mich einen Moment.“ Ohne eine Reaktion abzuwarten, verschwand der dickliche Wirt zwischen zwei der Fässer und die beiden Damen waren allein vor dem Tresen. Da keine von ihnen Atmen musste und auch das Knacken eines Kaminfeuers nicht zu vernehmen war, war es für einen Moment totenstill, vielleicht abgesehen von dem gedämpften Gesang zweier Betrunkener auf der Straße oder dem Fiepen der Mäuse oder Ratten – diese Viecher waren scheinbar überall.
Nach wenigen Augenblicken kam der Wirt wieder nach vorn getreten. „Bitte die Damen. Folgen sie mir doch.“ Mit ein paar Schritten war er zu ihnen getreten und verschwand nun bereits zwischen Vorhängen und hölzernen Trennwänden.
Nach wenigen Augenblicken kam der Wirt wieder nach vorn getreten. „Bitte die Damen. Folgen sie mir doch.“ Mit ein paar Schritten war er zu ihnen getreten und verschwand nun bereits zwischen Vorhängen und hölzernen Trennwänden.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Die Benediktinerin blickte zu dem Wirt bei dem Namen, doch noch bevor sie ihm eine Antwort hinsichtlich des Üblichen oder der Spezialität des Hauses hatte geben können, war er bereits verschwunden. Mit der Fremden allein gelassen, betrachtete sie deren nesteln mit einem warmen Lächeln, bevor sie sich höflich erkundigte: „Darf ich fragen, woher ihr kommt? Und wie man euch nennt?“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL
„Habt Dank.“, erwiderte sie knapp, als sich der Mann zurück zog.
Sie behielt die Hände bei sich und wartete geduldig ohne sich vom Fleck zu rühren.
„Woher ich komme. Hm, schwer zu sagen. Ich war lange unterwegs. Ich glaube, den letzten Winter habe ich irgendwo bei Kielce zugebracht, bevor ich den Weg hierher einschlug. Na ja, nicht ganz direkt. Irgendwo bei Tarnowo traf ich einen Spielmann. Er versuchte eine Ballade auf den Mond und seine Liebste zu schmieden und wollte sein Glück in Krakau finden. Das hat mich dann zumindest bis zur Stadt gebracht.“, versuchte sie eine Antwort. Irrwege und das halb ziellose Herumstreunen waren rückblickend schwer in Worte zu fassen.
„Genannt werde ich… meist Jagna, aber…“
Sie kam nicht zum aber, als sie unvermittelt stutzte. Sie schwieg kurz, und dann lächelte sie.
„Ah, augenblicklich, wie schön. Das freut mich.“, wisperte sie halb vernehmlich.
Sie schickte sich gerade an, den Tresen zu umrunden und mutmaßlich dem Wirt folgen zu wollen, als dieser zwischen seinen Fässern hervortrat. Sie prallte zurück.
„Oh.“
So ganz schien sie nicht mit der Rückkehr des Mannes gerechnet zu haben. Vielleicht wäre sie verlegen errötet, wenn ihr das Blut denn noch derartig in die Wangen hätte schießen können. Nun folgte sie Pawel. Dabei versuchte sie Zofia den Vortritt zu lassen.
Sie behielt die Hände bei sich und wartete geduldig ohne sich vom Fleck zu rühren.
„Woher ich komme. Hm, schwer zu sagen. Ich war lange unterwegs. Ich glaube, den letzten Winter habe ich irgendwo bei Kielce zugebracht, bevor ich den Weg hierher einschlug. Na ja, nicht ganz direkt. Irgendwo bei Tarnowo traf ich einen Spielmann. Er versuchte eine Ballade auf den Mond und seine Liebste zu schmieden und wollte sein Glück in Krakau finden. Das hat mich dann zumindest bis zur Stadt gebracht.“, versuchte sie eine Antwort. Irrwege und das halb ziellose Herumstreunen waren rückblickend schwer in Worte zu fassen.
„Genannt werde ich… meist Jagna, aber…“
Sie kam nicht zum aber, als sie unvermittelt stutzte. Sie schwieg kurz, und dann lächelte sie.
„Ah, augenblicklich, wie schön. Das freut mich.“, wisperte sie halb vernehmlich.
Sie schickte sich gerade an, den Tresen zu umrunden und mutmaßlich dem Wirt folgen zu wollen, als dieser zwischen seinen Fässern hervortrat. Sie prallte zurück.
„Oh.“
So ganz schien sie nicht mit der Rückkehr des Mannes gerechnet zu haben. Vielleicht wäre sie verlegen errötet, wenn ihr das Blut denn noch derartig in die Wangen hätte schießen können. Nun folgte sie Pawel. Dabei versuchte sie Zofia den Vortritt zu lassen.