[1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
„Nicht, dass es mir bekannt wäre, aber ich mache mir offen gesagt auch nicht so viel aus der Politik.“ gestand Zofia mit leicht gesenktem Haupt. „Nicht, dass eure Ahnenlinie nicht wirklich durchaus beeindruckend ist.“, meinte sie beschwichtigend und durchaus respektzollend, bevor sie ergänzte: „Aber ich nenne mich schlicht so, wie mein verehrter Erzeuger sich nennt.“ Entschuldigend zuckte sie mit den Schultern, als sie wohl hierzu nicht mehr sagen konnte oder auch wollte.
Hinsichtlich ihrer eingehenden Fragen, hellten sich ihre Augen jedoch erfreut auf, als sie bestätigte: „Aber ja, ich widme mich der Suche nach dem Stein der Weisen. Und nein, wie so viele über die Jahrhunderte vor mir, habe ich noch keinen Erfolg gehabt.“ Die Betonung auf dem noch legte nahe, dass es ihr Ziel war, dies zu ändern. „Besitzt ihr denn eine Mine hier in Krakau, so ihr Eisen in Gold verwandelt ohne Alchemie?“, erkundigte sie sich geschäftig.
Hinsichtlich ihrer eingehenden Fragen, hellten sich ihre Augen jedoch erfreut auf, als sie bestätigte: „Aber ja, ich widme mich der Suche nach dem Stein der Weisen. Und nein, wie so viele über die Jahrhunderte vor mir, habe ich noch keinen Erfolg gehabt.“ Die Betonung auf dem noch legte nahe, dass es ihr Ziel war, dies zu ändern. „Besitzt ihr denn eine Mine hier in Krakau, so ihr Eisen in Gold verwandelt ohne Alchemie?“, erkundigte sie sich geschäftig.
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
Marzanna schien zu wachsen vor Stolz. "Ja, das will ich meinen. Die Minen und Essen machen den Reichtum meines Adelshauses und auch einen guten Teil des Reichtums Krakaus aus
Der Fluss ist rot vom Eisen, wie auch der Boden selbst. Er ist gesegnet durch manches Opfer, auch durch mein eigenes, an Mokosch und den Drachen, um ihre Gaben dem Stamm von Krak in Fülle zu schenken.
Ah, dir sagt der Name Mokosch nichts mehr. Die Inquisition des Zimmermanns hat da ganze Arbeit geleistet. Wenn die einfachen Leute heute Mokosch ehren wollen, müssen sie zur Heiligen Paraskeva beten, um nicht den Zorn der neuen Herren zu erregen.
Doch wisse, im Herzen tragen sie noch die alten Götter und das wird sich niemals ändern."
Der Fluss ist rot vom Eisen, wie auch der Boden selbst. Er ist gesegnet durch manches Opfer, auch durch mein eigenes, an Mokosch und den Drachen, um ihre Gaben dem Stamm von Krak in Fülle zu schenken.
Ah, dir sagt der Name Mokosch nichts mehr. Die Inquisition des Zimmermanns hat da ganze Arbeit geleistet. Wenn die einfachen Leute heute Mokosch ehren wollen, müssen sie zur Heiligen Paraskeva beten, um nicht den Zorn der neuen Herren zu erregen.
Doch wisse, im Herzen tragen sie noch die alten Götter und das wird sich niemals ändern."
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
„Auch wenn es euch überraschen mag, so hege ich doch keinen Zorn auf Andersgläubige.“, erklärte die Benediktinerin bedacht mit einer unaufgeregten Stimme. „Korrigiert mich bitte, so ich falsch liege, aber ihr scheint nicht sonderlich viel von dem Glauben an Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und seinem eingeborenen Sohn unserem Herrn Jesu Christi zu halten?“, erkundigte sich Zofia, bevor sie weiter fragte: „Darf ich fragen, ohne euch dabei zu nahe treten zu wollen, woher eure Abneigung stammt?“ Interessiert blickte sie in Richtung Marzanna, in ihrer Körperhaltung offen und aufgeschlossen, derweil sie die Frage ausweitete, als sie womöglich überraschend weltoffen für eine Nonne nachgefragte: „Aber auch was genau ihr mit manches Opfer, auch durch eurer eigenes, an Mokosch und den Drachen, genau meint?“
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
Marzanna lachte hell. "Oh, ganz im Gegenteil. Svarog, der Herr des Himmels, ist voller Macht und sein Sohn Svarožić Sonne und Feuer.
Die Christen nennen ihn anders und die Rituale sind mir fremd. Aber gegen ihn habe ich nichts. Er ist der oberste Gott und gebietet über den Himmel.
Ich ehre ihn und dulde seinen Tempel auf meinem Land.
Aber meine Götter sind die der Erde und der Flüsse und des Windes.
Ich wurde ihnen geopfert und ertränkt in der Rudawa, um das Schlachtenglück und gute Ernte zu beschwören. Meine Mutter im Blut nahm das Opfer an und hauchte mir das Blut des ewigen Lebens ein.
Es war aber nicht genug, um über die Krieger der Deutschen und ihre Priester zu siegen im letzten Krieg gegen sie. Mein Stamm gehört nun zu dem großen Stammesbund der Polen und die Deutschen haben uns ihren obersten Priester im fernen Rom aufgezwungen.
Ich bin ihnen nicht gram. Sie waren stärker und der Stärkste soll herrschen.
Im Gegenteil verteidigen sie uns jetzt gegen die Tiere der Steppe, die auch Krakau verheerten und die Heere der Rus, Ungarn und Polen vernichteten. Und ich selbst habe keine Allianzen mit den Göttern der Litauer, die nun das neue Ziel der Ritter mit dem schwarzen Kreuz sind. Über kurz oder lang werden auch sie fallen und sich verändern wie ich oder vernichtet und vergessen sein."
Die Christen nennen ihn anders und die Rituale sind mir fremd. Aber gegen ihn habe ich nichts. Er ist der oberste Gott und gebietet über den Himmel.
Ich ehre ihn und dulde seinen Tempel auf meinem Land.
Aber meine Götter sind die der Erde und der Flüsse und des Windes.
Ich wurde ihnen geopfert und ertränkt in der Rudawa, um das Schlachtenglück und gute Ernte zu beschwören. Meine Mutter im Blut nahm das Opfer an und hauchte mir das Blut des ewigen Lebens ein.
Es war aber nicht genug, um über die Krieger der Deutschen und ihre Priester zu siegen im letzten Krieg gegen sie. Mein Stamm gehört nun zu dem großen Stammesbund der Polen und die Deutschen haben uns ihren obersten Priester im fernen Rom aufgezwungen.
Ich bin ihnen nicht gram. Sie waren stärker und der Stärkste soll herrschen.
Im Gegenteil verteidigen sie uns jetzt gegen die Tiere der Steppe, die auch Krakau verheerten und die Heere der Rus, Ungarn und Polen vernichteten. Und ich selbst habe keine Allianzen mit den Göttern der Litauer, die nun das neue Ziel der Ritter mit dem schwarzen Kreuz sind. Über kurz oder lang werden auch sie fallen und sich verändern wie ich oder vernichtet und vergessen sein."
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
„Die Euren töten Menschen in dem sie sie in einem Fluss ertränken?“, erkundigte die Kappadozianerin sich sichtlich verwirrt, ob sie die Praktiken richtig verstanden hatte. „Für Dinge wie Glück in der Schlacht und gute Ernte?!“, fügte sie an, ungläubig die junge Frau vor sich musternd. „Wenn die Frage nicht zu persönlich für euch ist oder gar alte Wunden aufreißt, aber wollen diese Menschen sich denn freiwillig opfern, da sie glauben, dass es eine große Ehre oder ein Dienst an ihren Göttern ist? Oder werden sie vielmehr ausgelost und dazu gezwungen? Und was geschieht mit der Familie des Opfers? Ich meine, so das erhoffte Glück oder auch der Segen nicht eintritt?“, erkundigte sich die Kappadozianerin vorsichtig und mit einfühlsamer Stimme, ob einer Sitte, die ihr selbst wohl nicht fremder sein konnte.
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
Marzanna seufzte tief und schaute im Gegenwind die Ferne. "Das ist so lange her, aber mir immer noch gegenwärtig. Ich war eine Tochter des Starost der Wislanen. Ich war noch sehr jung und sollte vermählt werden. Die grimmige Situation sorgte dafür, dass ich mit der Rudawa vermählt wurde.
Man brachte zumeist Sklaven und Kriegsgefangene als Opfer, besonders bei Bestattungsriten. Meist galt das aber als Ehre für die Geopferten.
Bedenkt, wie viel Wert ein Mensch auf den Sklavenmärkten in Genua und Konstantinopel hat. 12 Goldmünzen und mehr!
Und welch höheres Opfer kann man machen, als das eigene frei geborene Kind? Euer Christengott hat das selbst getan, mit seinem Sohn, nicht wahr? Um durch dies Opfer alle Christen zu segnen.
Man fesselte mich nach den ... Hochzeitsriten und füllte Steine in Säcke. Kies, damit das Versinken länger dauert. Dann warf man mich von einem geschmückten Boot unter Gesängen und Hörnermusik und Trommeln in die Mitte des Stroms.
Meine Amme und meine Geschwister weinten bitterlich, aber meine Mutter und Vater waren würdevoll und voller Stolz, dem Moment angemessen."
Sie schaute wieder zur anderen Vampirin. "Mein Volk ging nicht unter. Meine Urgroßneffen herrschen nun im Schatten der Domherrn über dasselbe Land und sind dieselben Starosten.
Und ich herrsche in der Nacht über sie und bin eins mit dem Land durch mein Opfer. Entscheide selbst, ob das ein Segen meiner Götter und ein Glück für meine Familie ist oder ein Fluch deines Gottes, der Menschenopfer verboten hat."
Man brachte zumeist Sklaven und Kriegsgefangene als Opfer, besonders bei Bestattungsriten. Meist galt das aber als Ehre für die Geopferten.
Bedenkt, wie viel Wert ein Mensch auf den Sklavenmärkten in Genua und Konstantinopel hat. 12 Goldmünzen und mehr!
Und welch höheres Opfer kann man machen, als das eigene frei geborene Kind? Euer Christengott hat das selbst getan, mit seinem Sohn, nicht wahr? Um durch dies Opfer alle Christen zu segnen.
Man fesselte mich nach den ... Hochzeitsriten und füllte Steine in Säcke. Kies, damit das Versinken länger dauert. Dann warf man mich von einem geschmückten Boot unter Gesängen und Hörnermusik und Trommeln in die Mitte des Stroms.
Meine Amme und meine Geschwister weinten bitterlich, aber meine Mutter und Vater waren würdevoll und voller Stolz, dem Moment angemessen."
Sie schaute wieder zur anderen Vampirin. "Mein Volk ging nicht unter. Meine Urgroßneffen herrschen nun im Schatten der Domherrn über dasselbe Land und sind dieselben Starosten.
Und ich herrsche in der Nacht über sie und bin eins mit dem Land durch mein Opfer. Entscheide selbst, ob das ein Segen meiner Götter und ein Glück für meine Familie ist oder ein Fluch deines Gottes, der Menschenopfer verboten hat."
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
„Es klingt schrecklich, was euch wiederfahren ist, aber es steht mir nicht zu über die Riten derer anderen Glaubens zu urteilen.“, erklärte die Kappadozianerin bescheiden, während sie den Blick nachdenklich nach vorne in die Umgebung richtete. Nach einem weitern Augenblick des gedankenverlorenem Schweigens erkundigte sie sich: „Wohin glauben die Euren, gehen die Seelen derer, die dem Land geopfert wurden? So sie nicht gerettet werden wie ihr?“
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
"Das ist nicht so einfach wie bei Euch Christen. Wir glauben nicht an ein Totengericht. Die Dinge, die wir getan haben, und die Art, wie wir lebten und wie wir gestorben sind, bestimmen, was aus uns wird. Wir glauben, alles hat eine Seele, jedes Tier und jedes Ding, und sie sind miteinander verwoben.
Ich hörte von einem Malkaviandermaterial names Franz aus Assisi, der den Tieren gepredigt haben soll. DER hatte es verstanden.
Wer eines ... besonderen Todes stirbt, wird im Jenseits etwas besonders: eins mit dem Land, wiedergeboren als Tier, ... ein Wiedergänger wie ich.
Wir glauben nicht an einen Warteraum voller Pein, um in einer fernen Zukunft im Fleisch aufzuerstehen, dann gerichtet zu werden und dann entweder ewig zu brennen oder in einem Paradies zu leben.
Bei uns tritt das eine oder das andere sofort nach dem Tod ein, als Konsequenz der Taten im Leben. Wir glauben nicht an einen richtenden Gott. Warum sollte ein allwissender Gott auch etwas Offensichtliches und Unabwendbares durch ein unnötiges Verfahren in die Länge ziehen?
Unsere Ahnen leben jenseits des Schleiers, parallel zu unserer Welt. Die andere Welt ist in allem schöner oder schrecklicher als diese Welt, in der wir leben. Beide Welten sind untrennbar und parallel zueinander.
Die wenigsten wissen heute noch diese Dinge. Eure Kirche hat ganze Arbeit geleistet."
Ich hörte von einem Malkaviandermaterial names Franz aus Assisi, der den Tieren gepredigt haben soll. DER hatte es verstanden.
Wer eines ... besonderen Todes stirbt, wird im Jenseits etwas besonders: eins mit dem Land, wiedergeboren als Tier, ... ein Wiedergänger wie ich.
Wir glauben nicht an einen Warteraum voller Pein, um in einer fernen Zukunft im Fleisch aufzuerstehen, dann gerichtet zu werden und dann entweder ewig zu brennen oder in einem Paradies zu leben.
Bei uns tritt das eine oder das andere sofort nach dem Tod ein, als Konsequenz der Taten im Leben. Wir glauben nicht an einen richtenden Gott. Warum sollte ein allwissender Gott auch etwas Offensichtliches und Unabwendbares durch ein unnötiges Verfahren in die Länge ziehen?
Unsere Ahnen leben jenseits des Schleiers, parallel zu unserer Welt. Die andere Welt ist in allem schöner oder schrecklicher als diese Welt, in der wir leben. Beide Welten sind untrennbar und parallel zueinander.
Die wenigsten wissen heute noch diese Dinge. Eure Kirche hat ganze Arbeit geleistet."
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
„Ihr erwähntet, jedes Ding hat eine Seele?“, erkundigte sich Zofia nachdenklich, während sie in Richtung Marzanna blickte. „Ich will euch mit der Frage nicht beleidigen, aber heißt das auch, wenn Jemand wiedergeboren würde, dass er beispielsweise auch als Stein wiedergeboren werden könnte?“, fragte sie ihr Gegenüber, während sie nachdenklich auf die Tzimisce sah, verloren in einem Gedankengang, den sie in dieser Form zuvor wohl noch nicht so gehabt hatte.
Re: [1258] Adelshäuser und Kirchen [Marzanna, Zofia]
"Natürlich. Bedenkt all die Legenden und Sagen, in denen Menschen zu Stein verwandelt werden. Eine Dämonenfrau mit Schlangenhaaren, die das konnte und ein Eidbrecher, der so bestraft wurde, hat mir ein Priester einst berichtet. Auch dass euer Gott eine Frau für Neugier in eine Säule aus purem Salz verwandelt hat. Wie muss sich deren Mann sich über diesen plötzlichen Reichtum gefreut haben! Euer Gott ist freigiebig für die Menschenopfer, die er dann doch fordert!"
Marzanna schaute selbst neugierig wie Lots Frau: "Sagt, habt Ihr Zugang zu solchen Schriften. Es steht wohl nicht alles davon in dem heiligen Buch eures Gottes, habe ich gehört. Könntet Ihr mir dieses Wissen vermitteln?"
Marzanna schaute selbst neugierig wie Lots Frau: "Sagt, habt Ihr Zugang zu solchen Schriften. Es steht wohl nicht alles davon in dem heiligen Buch eures Gottes, habe ich gehört. Könntet Ihr mir dieses Wissen vermitteln?"