[1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

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Zofia
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Zofia »

Schweigend folgte Zofia den Treppenstufen nach oben, den Blick auf diese abgesenkt, ihr Habit dabei links und rechts leicht gegriffen anhebend, um nicht über die langen Stoffbahnen zu stolpern bei ihrem Weg nach oben, während die Augenbinde dabei von einer zur anderen Seite ging und eine seltsame Verzierung abgab. „Ihr täuscht euch in mir und meiner Arbeit, hoch verehrte Majestät, denn dem, dessen ich mich widme, der Forschung nach dem Stein der Weisen, ist seit mehr als zehn Jahrhunderten von den fähigsten und klügsten Gelehrten erforscht worden und noch Niemandem, keinem Einzigen von ihnen, gelang es bis zum heutigen Tag, eine Lösung zu finden.“, erklärte die Kappadozianerin mit der gleichmäßig ruhigen Stimme einer Gelehrten, bevor sie eine kurze Pause machte, um den Umfang und die Komplexität ihrer Arbeit wirken zu lassen.

„So ihr mich bescheiden nennen möchtet, so werde ich dies nicht verneinen, denn ich weiß, dass ich mit gerade einmal achtundzwanzig Jahren, und noch weniger in der aktiven Forschung, sicherlich mich nicht an denen messen kann, die bereits ihr ganzes Leben oder auch noch länger, an einem derart hochkomplizierten Thema forschten.“, gab Zofia weiter zu verstehen, bevor sie bekräftigend meinte: „Täte ich es, fiele ich nicht nur der Todsünde des Hochmuts anheim, nein, vielmehr noch würde ich die Früchte und Erkenntnisse ihrer Forschung beschmutzen. Deshalb nein, hoch verehrte Majestät, ich habe durchaus Anspruch. Sowohl an mich selbst, wie auch meine Arbeit, denn mein Ziel ist es, die Erste zu sein, die jenes Jahrtausend alte Rätsel lösen kann. Oder aber zumindest einen entscheidenden Punkt dazu beigetragen hat.“

Die Kappadozianerin schwieg erneut, bevor sie auf die Probe der Prinzessin weiter einging und entgegnete: „Auf eure eingehende Frage, hoch verehrte Majestät, kenne ich die Antwort jedoch ebenfalls noch nicht. Weder bin ich gut im Raten, noch kenne ich die einigen persönlich. Sicher, ihr spracht von Respekt, Loyalität und der Fähigkeit, sich in einem Netz aus Intrigen und Machtspielen zurechtzufinden. Von meinem verehrten Erzeuger und dessen Aufgabe, sowie von den Gangrel in den Wäldern, denen euer verehrter Seneschall benehmen beibringen musste. Ganz ohne Frage, lassen eben jene euch gegenüber Respekt und Loyalität missen, doch mag ich nicht glauben, dass es einige in eurer Domäne sind, die ihrer Existenz gänzlich müde sind, und eure Autorität, sowie euren rechtmäßigen Anspruch, in Frage zu stellen.“ Den Worten Zofias fehlte gänzlich der Charm, den ein geübter Schmeichler wohl besessen hätte, um Honig um die Lippen der Prinzessin zu schmieren. Vielmehr wirkten diese wohl gerade deshalb so erschreckend direkt, weil sie vollkommen ehrlich waren.
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Bajarz
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Bajarz »

Während die Prinzessin weiterhin die steilen Stufen der Wendeltreppe erklomm huschte ein Lächeln über ihr Gesicht welches jedoch für Zofia nicht wirklich auszumachen war. Dennoch konnte man ebenjenes Gefühl in der Einfärbung ihrer Stimme erkennen, jedoch nicht ohne ganz genau hinzuhören. „Wundervoll, ihr habt euch trotz all des Kleinredens, euren Eifer und das Streben nach Exzellenz erhalten. Gelten eure Studien dem äußeren oder inneren Stein?“

Ehe Zofia etwas erwidern konnte waren sie am Ende der Stufen angekommen und standen in einer Art einfachem Diensthaus vergleichbar mit den Kammern die für das Schließen und Öffnen von Burgtoren zu finden waren. Außer einem einfachen Tisch, einem Schreibpult und einem Waffenständer war das Interieur spärlich, und auch wenn alle drei so aussahen als ob sie des Öfteren in Benutzung wären, wirkte der Raum karg. Sich mit solcherlei Nebensächlichkeiten nicht befassend, lief die Prinzessin schnurstracks und zielstrebig auf die Türe zu.

„Das ist kein Ratespiel Zofia.“ stellte sie ruhig fest. „Es ist ebenso kein Test dem Ich euch unterziehe.“ ihr Blick fiel abermals auf die hinter Ihr laufende Zofia während sie die Türe öffnete. „Es ist eine Lektion.“ für einen Moment sah sie Kappadozianerin direkt und unumwunden an. Im Augenblick des öffnens der Türe verharrend machte sie damit klar wie viel Bedeutung sie diesen Lektionen zumaß.

„Ihr fokussiert euch zu sehr auf imaginäre Vorstellungen von potentiellen Kainiten innerhalb meiner Domäne. Bringt eure Überlegungen wieder zurück ins Hier und Jetzt. Die Entscheidung ob jemand Loyal zu mir steht ist nicht die Meine… Was jedoch ist meine Entscheidung?“ mit beherztem Schritt und erhobenen Schultern wandte Sie sich schlussendlich ab und trat hinaus in die klare Nachtluft.
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Zofia
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Zofia »

Zofia hatte gerade ihre Lippen geöffnet, um auf die Frage der Prinzessin zu antworten, bevor sie sie stattdessen wortlos geschlossen und ihren Kopf gesenkt hatte, als diese tadelnd weitergesprochen hatte. Nachdem die Kappadozianerin die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte, hatte sie ihren Griff gelöst und die Stoffbahnen leise sinken lassen, bevor sie der Prinzessin weiter nachgefolgt war. Als diese sich dann zu ihr umwandte, hatte Zofia ihren Blick bereits gen den Boden gesenkt gehabt und war stehen geblieben, wie sie.

Auf die nachfolgende Erklärung hin, dass es sich hierbei um eine Lektion handeln sollte, hatte Zofia ihre Schultern unweigerlich enger an ihren Körper gezogen und stumm verstehend genickt. Sichtlich dankbar, wenn auch merklich eingeschüchtert, von der Entscheidung ihrer unerwarteten Lehrmeisterin. Dennoch verweigerte sie sich weder der Lektion, noch ihr, sondern folgte der Herrscherin der Domäne nach draußen in die Nacht nach.

Trotz allem kneteten ihre Hände die Augenbinde unsicher vor ihren Körper, während ihr Blick verlegen von der Prinzessin abwanderte, als sie dieser offensichtlich keine zufriedenstellende Antwort geben konnte, da sie schlicht nicht verstand, worauf diese hinauswollte. Die einzigen Antworten, die der Kappadozianerin in den Sinn kamen, waren solche die nicht sein konnten, oder die sie nicht wagte auszusprechen.

Entsprechend verblieb sie zuerst stumm, derweil ihre Körpersprache widerspiegelte, dass sie die Frage durchaus verstanden hatte. „Sich dieser zu versichern, hoch verehrte Majestät?!“, antworte die Kappadozianerin schließlich leise und vorsichtig, spürbar bemüht ihre Stimme an Ende ihrer Worte nicht zu heben, auch wenn sich ein leicht fragender Unterton darin nicht ganz verbergen ließ, war sie schlicht zu schlecht darin, etwas vorzuspielen. Sie riet merklich nicht, aber dennoch war sie spürbar unschlüssig, ob sie die Herrscherin der Stadt nunmehr wirklich richtig verstanden hatte.

„Ich forsche an beidem.“, ergänzte die Kappadozianerin nach einem Moment des Schweigens abschließend knapp. Ihre Hände hatten bei den Worten zur Ruhe gefunden und auch ihre Schultern, gar ihre gesamte Körperhaltung wirkte entspannter, als sie über ein Thema sprach in dem sie sich deutlich mehr zu Hause war, denn einem politisch kainitischem Thema, in welchem sie sich merklich nicht auskannte und entsprechend auch nicht wohlfühlte.
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Bajarz
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Bajarz »

Als sie hinaustraten wurde erst klar wie eng die Gänge der Höhle gewesen waren. Man fühlte sich fast so als ob man von unsichtbaren Ketten befreit worden wäre. Sicherlich steckte hinter diesem Gefühl und dem Ort der es auslöste Kalkül. Wenn man so lange in der Nacht wandelte wie die Princeps würde nichts dem Zufall überlassen. Die Erhabenheit die einen beschlich während man sich hier im Burghof umsah und das Umland was sich an einigen tiefer gelegten Stellen der Mauern bereits vor Ihnen ausbreitete war genau so wenig Zufall, dessen war sich Zofia sicher.

Die gezackten Zinnen der Wehrgänge zeichneten sich schwarz gegen den Sternenhimmel ab, und das Mondlicht brach sich in den hohen Bogenfenstern der Kathedrale, deren massiver Glockenturm wie ein mahnender Finger gen Himmel ragt. In regelmäßigen Abständen wurde die Nacht durch Wachfeuer auf den Türmen durchbrochen. Der weitläufige Burghof, umgeben von elegant geschwungenen Arkaden, lag in gespenstischer Stille vor Ihnen. Nur der Wind welcher hier oben durchaus anzog im Vergleich zum Stadkern, erzeugte ein sachtes Pfeifen während er sich an den Wasserspeiern, den Vorsprüngen und Erkern der Burganlage seinen Weg in Richtung Himmel bahnte.

Mit einer leichten Handbewegung bedeutete die Prinzessin der Kappadozianerin Ihr zu folgen und sie traten an eine Stelle der Burgmauer heran welche für bessere Sicht über die Weichsel abgesenkt worden war. Unter ihnen erstreckte sich das Land gen Südenwesten von Krakau und die Weichsel schmiegte sich erhaben an die Längsseite der Burganlage. Wären sie beide noch menschlich gewesen so hätten sie sicherlich den Reflex verspürt instinktiv ihre Lungen mit Luft zu füllen und die Szenerie auf sie wirken zu lassen. Doch solch ein vergänglicher und wertvoller Moment würde ihnen verwehrt bleiben... bis in alle Ewigkeit.

"Versicherungen können helfen einen anfänglichen Bogen zu schlagen. Doch was Ich euch heute aufzeigen will ist der Wert von ... Vertrauen. Ihr seht Zofia, andere könnten für bestimmte Dienste qualifizierter sein, sie schneller ausführen können, doch was entscheidend ist, ist ob Ich Ihm oder Ihr vertraue eine Aufgabe gänzlich zufriedenstellend zu lösen." Zofia war sich sicher das gänzlich zufriedenstellend hier eine undefinierbare Menge an Informationen enthielt von der die Ancilla ausging dass man sie sich selber aneignen würde oder bereits antizipieren konnte.

"Wenn Ich einen Konrad von Aupfholm mit einer Aufgabe betraue... weiß Ich was Ich bekomme. Und das ist Jemand, der alles was er sich an Wissen hier zusammengeschnippseln konnte in die Heimat verkaufen wird. Jemand der in dieser Stadt seinen Zehnt machen will. Sich beweisen will. Jemand werden will! Mit wem oder über was für Möglichkeiten auch immer. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes oder verwerfliches. Es macht ihn berechnbar, und trotz aller Scharaden, am Ende doch zu einer einfachen Seele. Aber eben niemand der auch nur eine Unze an Vertrauen verdient hat. Niemand der Stark genug ist gleichzeitig über seine eigenen Ziele hinauszuwachsen, anpassungsfähig ist, und dessen Schultern einem Pfeiler gleich ihren Teil Krakaus schultern können." ihr Blick driftete in die Ferne. In ihren Augen lag eine Sehnsucht, ein Eifer der einen mitriss. Freiwillig oder unfreiwillig, würd es sich einer Lawine gleich seine Bahn brechen.

"Aber verzagt nicht Zofia, Verantwortung erstreckt sich in alle Richtungen und gilt universal. Für manche wiegt das Kreuz nur schwerer. Doch auf wen sich Krakau verlassen kann, bei dem wird Sie sich erkenntlich zeigen..." ihre letzten Worte flüsterten an den Arkaden, den Wasserspeiern und Erkern weiter, zischten und summten so als ob das Land selbst gerade ein Versprechen gegeben hatte. Anschließend drehte sie sich zu Zofia und schaute sie, enspannt an den Wehrgang hinter ihr gelehnt, mit interessierten wissbegierigen Augen. Ihre letzten Worte waren kaum mehr als ein Hauch und doch gingen sie einem durch Mark und Bein, ließen die Nackenhaare aufstehen.

"Also Zofia Nowak, Neugeborene vom Clan des Todes, Kind von Gregor von Tarnów, Geissel Tarnóws, Ancilla vom Clan des Todes... bisher seid Ihr für mich ein kaum beschriebenes Blatt. Doch sagt... werdet Ihr euch als vertrauenswürdig erweisen?"
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Zofia
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Zofia »

„Ich.“, begann Zofia zögerlich, die Augenbinde zwischen ihren Fingern rollend knetend, bevor sie bescheiden meinte: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich eurem Vertrauen als würdig erweisen kann, hoch verehrte Majestät.“ Die Kappadozianerin stockte erneut kurz, bevor sie weiter wissen ließ: „Ich meine, mein verehrter Erzeuger hält wirklich sehr große Stücke auf euch. Und ich selbst bin euch unendlich dankbar. Dafür, dass ihr mich freigesprochen habt. Und dass ihr mir erlaubt, mich näher an Krakau niederlassen zu dürfen. Und alles. Und ich habe auch ganz sicher nicht vor euch zu hintergehen. Oder ähnliches. Und so es nur um mich und meinem Wunsch ginge, würde ich nichts lieber tun, als die Frage mit ja beantworten zu wollen. Ohne zu zögern, und mit aufrichtigem Herzen. Aber ich weiß, ihr habt sicher auch Feinde und ich weiß nicht, ob ich mich ihrer erwehren kann und nicht gegen meinen Willen zu ihrem Werkzeug gemacht werde. Wenn ihr versteht was ich meine?“ Fragend blickte sie leicht in ihre Richtung, bevor sie ihre Sorge gestand: „Ich will euch nicht enttäuschen, hoch verehrte Majestät. Nicht nachdem ihr bereits so viel für mich getan habt.“
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Bajarz
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Bajarz »

"Oh wir werden Alle auf die eine oder die andere Art zum Werkzeug gemacht Zofia." winkte Frida Zofias Sorge ab. "Gleichwohl sollte dies trotzdem kein Grund für uns sein zu verzagen, sondern es als Gegebenheit hinzunehmen die wir einplanen und auf dessen Auftreten wir vorbereitet sein sollten. Was würde es über mich, meine Fähigkeiten und meine Vision aussagen, wenn meine Pläne von einer zum Werkzeug gemachten Neugeborenen Kapadozianerin gestoppt oder empfindlich gestört werden könnten?" sie lächelte Zofia freundlich an, doch ihr Lachen erreichte nie ihre Augen. Hatte sie die Prinzessin gerade ungewollt beleidigt?

"Würdest du sagen Ich habe dir eine leicht oder schwer zu beantwortende Frage gestellt?" fragte die Prinzessin mit einer Schärfe und einem Schliff in ihren Worten welche Zofia heute noch nicht vernommen hatte.
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Zofia
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Zofia »

Zofias braune Augen senkten sich leicht ab, auf die rhetorische Frage der Prinzessin hin, auf welche diese offenkundig keine Antwort erwartete. „Das meinte ich damit nicht.“, erklärte die Kappadozianerin kleinlaut und mit einem zerknirscht wirkendem Ausdruck im Gesicht, während sie zur Seite blickte, weg von der Prinzessin, bevor sie schweigsam vor sich auf den Boden sah.

Auf jene Frage, die tatsächlich wie eine solche klang, gestand Zofia nach einem Moment des Schweigens zögerlich: „Sowohl als auch, hoch verehrte Majestät.“ Ihre Finger spielten weiter unsicher an der Augenbinde, während sie sich dazu äußerte: „Ich meine, es steht völlig außer Frage, dass ich euch unterstützen möchte und werde, so ihr es erlaubt. Aber Vertrauenswürdigkeit ist eben eine Eigenschaft, die man sich nicht selbst verleihen kann. Oder sich selbst aussuchen. Sie muss verdient werden. Und ich möchte sie mir verdienen.“

Zofia sah kurz in Richtung der Prinzessin auf und in ihren Worten war keine Falschheit zu hören. Dann aber wanderten ihre braunen Augen niedergeschlagen zu Boden, während ihre Schultern nach vorne fanden und sie zu bedenken gab: „Aber ich weiß auch, dass ich noch jung bin. Und alles andere als geübt in der Politik. Und derlei Dingen. Was also, so ich euch etwas zusichere und eure Feinde mich gegen euch wenden?!“

Fragend blickte sie in die Richtung ihres Gegenübers, bevor sie ernster und durchaus reflektiert sprach: „Ich weiß selbst, dass ich nicht bedeutend genug bin, als dass mein Tun, eure Pläne stoppen oder empfindlich stören würde. Aber so eure Feinde mich gegen meinen Willen oder meines Wissens gegen euch wenden, dann wäre ich nicht verlässlich in euren Augen. Und somit auch nicht vertrauenswürdig.“
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Bajarz
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Bajarz »

Frida hatte sich während Zofias Worten dieser wieder zugewandt und lächelte freundlich. Ein klarer Gegensatz zu den schneidenden Worten von gerade eben. Ihre Züge hatten fast etwas mütterliches, gütiges. "Gräme dich nicht Kind..." erklärte sie während sie ihren Kopf senkte um Zofias starr auf den Boden gerichteten Blick aufzufangen und durch eine aufrichtende Bewegung wieder mit nach oben zu ziehen.

"Sieh auch dies als erneute Lehrstunde in der Politik der Nacht. Ich verstehe deine Zweifel und es spricht zumindest für deine Aufrichtigkeit, dass du mich über alle Eventualitäten deiner Dienste für mich aufklären willst. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig für dich zu begreifen, dass du davon ausgehen solltest, dass wenn sich jemand mit Macht deiner Dienste versichern will, er diese Eventualitäten bereits abgewägt hat und Ihr nur etwas wiederholt was dieser bereits mehrfach wenn nicht gar hunderfacht in seinem Kopf durchgespielt hat." versuchte Frida Zofia ihren Denkfehler aufzuzeigen. Auch wenn dieser aufgrund hehrer Absichten entstanden war, es war dennoch ein Fehler.

"Manche Alten könnten deine Worte falsch verstehen oder falsch verstehen wollen und annehmen, dass Ihr der Überzeugung seid sie bedürften eurer Erklärung." erklärte sie weiter während sie immer noch Zofias Blick mit Ihrem fesselte. "Du erinnerst dich sicherlich noch dass Ich vorher erklärt hatte, dass sich Verantwortung in alle Richtungen erstreckt und universal gelte." sie gab der Kappadozianerin einen kurzen Moment ehe sie fortfuhr.

"Nun... Es sind meine Feinde. Wenn Ich dir eine Aufgabe zuweise, dann ist es deine Verantwortung diese vollumfänglich abzuschließen und mir über den Hergang zu berichten. Meine Verantwortung ist es, dich in die Lage zu versetzen das zu tun. Dazu gehört auch die Verantwortung, dich vor meinen Feinden zu schützen. Stell dir vor du wärst ein Bote auf einem Schlachtfeld und dir wird die Aufgabe zugetragen eine Nachricht der Königin oder des Königs an einen ihrer Generäle zu überbringen. Würde man von diesem Boten verlangen dass er sich durch die Schlachtreihen metzelt um dorthin zu kommen wo er hin muss? Nein... mit Ihm würde ein kleines Kontingent aus schlachtenerprobten Kämpfern geschickt werden deren Aufgabe es wäre den Boten auf seinem Weg abzuschirmen." die Prinzessin trat, den Blickkontakt immer noch haltend, nicht blinzelnd, einen Schritt näher an die Kappadozianerin heran, sodass das Tier in Ihnen langsam aber sicher nervös wurde. Als sie ihr so nahe stand, bemerkte Zofia dass die Arme der Prinzessin einige Narben zeichneten, aus der Ferne jedoch wirkte ihre Haut makellos.

"Was Ich dich also Frage ist. Kann Ich mich darauf verlassen, dass du in diesem Moment so schnell rennen würdest als ob deine, meine.. als ob unsere Existenz davon abhängen würde?"
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Zofia
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Zofia »

Zofia hörte den Worten Fridas zu, doch ihr Blick versuchte dabei immer wieder leicht auszuweichen, wäre er nicht von dem der Prinzessin in Ort und Stelle gehalten worden. Die kleinen Bewegungen spiegelten wider, dass sie sich nicht verstanden fühlte. Gar schlimmer noch ihr Dinge unterstellt wurden, die sie so nie gesagt, geschweige denn gemeint, gedacht oder auch nur angedeutet hatte. Entsprechend war sie schweigsam geworden und ließ den Tadel demütig über sich ergehen.

Als die Prinzessin ihr dann aber so nahegekommen war, dass ihr Tier sich noch unwohler fühlte, als bereits zuvor durch die Aura, welche von ihrem Gegenüber bewusst oder auch unbewusst verbreitet wurde, traten Zofias Fingerknöchel weiß unter ihrer Haut hervor. Ihre Fingernägel krallten sich regelrecht in den Stoff der Augenbinde, als ihre ohnehin schon schlanke Gestalt, noch schmaler wurde.

Auf die letzte Frage hin, entlud sich allerdings die Spannung in ihrem Körper, als sich ihr Gesicht verwirrt verzog, als wollte es fragen, was dies für eine selten dämliche Frage sein sollte, die ihr Gegenüber da gerade gestellt hatte, während die Bewegungen ihres Körpers diesen Eindruck verstärkten. Entsprechend geradezu erschreckend direkt, ehrlich und unverblümt kam die Antwort, als sie ohne jedweden Hauch des Zweifels oder Zögerns aufrichtig entgegnete: „Natürlich.“
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Bajarz
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Re: [1257] Umzug [Zofia, Spielleitung]

Beitrag von Bajarz »

Frida seufzte leise während ihre Augen die Silhouette Zofias musterten. Anschließend driftete Ihr Blick wieder in Eichtung der Außenmauer und sie wandte sich ab. „Du fühlst dich ungerecht behandelt und nicht verstanden. Warum? Willst du mir den Grund für deine Wut erklären?“
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