[1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]

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Marzanna
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]

Beitrag von Marzanna »

War ich auch mal so jung und voller gerechtem Zorn?", fragte sie sich nach dem Ausbruch selbst und schüttelte den Kopf, "Wie ich bereits sagte, habe ich einst auch diese Phase der offenen Konfrontation mit den Sterblichen gehabt und endete im Todesschlaf. Und dabei hatte ich Glück, nicht völlig vernichtet zu werden."

Stolz und überlegen, aber gleichzeitig verständnisvoll lächelnd schaute sie von ihrem Thron herab und überschlug die schlanken Beine. "Welcher Gott ist mächtiger, glaubst du? Der Blitze schleudernde Perun, den die Menschen fürchten, oder der heilende Zimmermann und seine alles verzeihende Mutter, die die Menschen lieben?"

Für einen Moment wurde ihr Gesicht hart wie der polnische Winter, nach dessen unbarmherzigen Göttin sie benannt war. "Frage in einem Jahr noch einmal, wenn die Mongolen an meiner uneingeschränkten Herrschaft zugrunde gegangen sind. Das Land entlang der Rudawa ist mein absolutes Herrschaftsgebiet. Mehr als jeder Stadtvampir von seinem Reich sagen kann, das er mit vielen anderen teilen muss.
Ich gebe dir einen guten Rat! Lerne das Talent subtil einzusetzen oder die anderen Upir werden dich an die Sonne setzen, weil sie die Sterblichen fürchten, denn diese sind mehr, viel mehr und komplexer organisiert als es bei den Ruthenen der Fall ist.
Ja, es dein gutes Recht mit Kampfghulen und selbst mit Knochenpanzer und meterlangen Krallen und Hörnern in die Schlacht zu ziehen ..."

Sie stand auf und rauschte mit wallendem Gewand zu den Fresken. Sie schlug ihre blasse zierliche Maidenhand gegen das Bildnis eines dreiköpfigen drachenhaften Dämons, der von Kriegern mit Kreuzen auf den Schilden und einer Gestalt in Kutte zerhackt wurde "... dein Lied wird dann episch sein und in die Legenden eingehen. Und die schwache, kleine Marzanna, die ihr Talent nicht nutzt, wird es noch in Jahrhunderten singen und es an dieser Wand hier malen lassen, neben dem Triglav, der vom Dracon und seinen Oströmern zerhackt wurde, weil drei Köpfe nicht sonderlich subtil waren."

Sie lächelte ihn dann aber wieder mädchenhaft unschuldig wie die Frühlingssonne an. "Entschuldigung angenommen, mein jugendlicher Gott der Ruthenen. Und noch ein kleiner Rat, solltest du das Privileg haben, meiner Erzeugerin, der wahren Herrin des Wawel zu begegnen, wähle deine Worte weiser, denn sie ist nicht so verzeihend und gutmütig wie ich."
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Vadim Kryllatyy
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]

Beitrag von Vadim Kryllatyy »

Vadim neigte den Kopf – deutlich. Jeder weitere Kommentar wäre ein Schmutzfleck auf den Worten der Herrin gewesen. Sie mochte seine Sichtweise nicht teilen, doch sie war eine mächtige Verbündete, sollte er je in ihrer Gunst steigen.

Ob er von ihr lernen konnte? Die Frage drängte sich unweigerlich auf – doch was wäre sie bereit zu teilen? Marzanna war ein Wesen aus einem anderen Zeitalter, mit all ihren Gefahren und Verlockungen. Er musste vorsichtig sein; trotz ihrer zuvorkommenden Art blieb sie ein Kainit mit einer eigenen Agenda. Seine Leidenschaft schien sie nicht zu teilen, aber vielleicht war sie offen. Sie hatte es ihm immerhin nicht verboten...

Den Kopf weiter gesenkt harrte er der Fortführung oder Beendigung des Gesprächs.
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Marzanna
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]

Beitrag von Marzanna »

"Hmmm", machte Marzanna, "Ich mache liebe im Vorfeld deutlich, dass ich und vor allem die Prinzeps keinen Bruch der Stille in Krakau durch einen von uns Drachen dulden werden. Also bitte keine Vozhd oder ähnliches schaffen und vor allem sie nicht einsetzen.
Ferner wünsche ich keine Verbesserungen meiner Vasallen in dem Stadthaus oder auch hier, die nicht von mir sind oder mit mir abgesprochen.
Außerdem fang keinen offenen Konflikt mit den Hexern an, solange du in meinen Diensten bist! Ich habe es der Princeps versprochen. Und ich halte meine Eide."
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Vadim Kryllatyy
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]

Beitrag von Vadim Kryllatyy »

Vadim nickte geflissentlich:

"Niemand soll seine wahre Natur denen offenbaren, die nicht seines Blutes sind. So du es doch tust, verwirkst du die gegebenen Blutrechte. So sprach Kain, der Erste. Die Traditionen sind mir durchaus bekannt, und ich werde sie nicht brechen. Auch wäre es mir nicht im Traum eingefallen, je Hand an dein Eigentum zu legen. Ich werde mich um eigenes Material kümmern müssen.

Was die Hexen angeht: Ich glaube nicht, bisher eine von ihnen getroffen zu haben. Solange sie sich an die Gesetze der Domäne halten und das Gastrecht nicht mit Füßen treten, sehe ich keinen Grund, eine Fehde zu entfachen. Nur ein Narr würde diesen Schritt wagen, ohne das Land zu kennen. Bitte nennt mir ihre Namen und ich werde mich bemühen den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken."

Als Marzanna ihre eigenen Eide erwähnte, nickte er erneut.

"Was sind wir, wenn wir einen Eid nicht als bindend betrachten? Ihr werdet euren Eid meinetwegen nicht brechen, Herrin."
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Marzanna
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]

Beitrag von Marzanna »

Marzanna wirkte sehr zufrieden bei seinen Worten und ließ ihm eine paar Menschen bringen, auf dass er sich nähren konnte.

Dabei plauderte sie noch und fragte ihn über die Gegend aus, aus der er kam und über alles, was er über die Mongolen wissen mochte.

Alsbald würde er dann aber auch aufbrechen oder bei ihr den Tag verschlafen können, wie es ihm gefiel.
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Vadim Kryllatyy
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]

Beitrag von Vadim Kryllatyy »

Vadim ließ sich auf das Gespräch ein, und informierte sich seinerseits weiter über die Regeln und anwesenden Kainiten in und um Krakau. Vor allem diejenigen, mit denen er es zu tun bekommen würde. Da es nicht mehr weit zum Sonnenaufgang war, musste er gezwungenermaßen den Tag in der Burg überdauern.
Am nächsten ABend verabschiedete er sich früh und machte sich auf in Richtung Krakau, um die Stadwohungn Marzannas zu beziehen.
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