[1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
"Nein, die Löwen sind die Ventrue. Sie lieben die Herrschaftsymbolik des Königs der Tiere. Passend, ein Tier aus weiter Ferne, das hier keinen Winter ohne Hilfe überleben könnte. Und mit den Stillen meine ich die Deutschen allgemein, lebend oder untot. Leute, die unsere Sprache nicht beherrschen und lieber still sind und vor sich hin brüten.
Das sind keine offiziellen Titel und Namen, eher Spitznamen. Gerade die Hohen Sipp ... Klans hören gerne die langen Listen ihrer wertvolleren Vorfahren und die bedeutungslosen Titel, die sie sich selbst erschlichen haben. Und Bezeichnungen der fränkischen Höfe der Liebe hören sie gerne, als wären sie junge Mädchen, die umworben werden wollen.
Wohlwert, wert, geehrt. Wenn ein Name allein keinen Wert hat, um Furcht oder Ehrfurcht zu erzeugen, muss man halt zu anderen Worten greifen."
Das sind keine offiziellen Titel und Namen, eher Spitznamen. Gerade die Hohen Sipp ... Klans hören gerne die langen Listen ihrer wertvolleren Vorfahren und die bedeutungslosen Titel, die sie sich selbst erschlichen haben. Und Bezeichnungen der fränkischen Höfe der Liebe hören sie gerne, als wären sie junge Mädchen, die umworben werden wollen.
Wohlwert, wert, geehrt. Wenn ein Name allein keinen Wert hat, um Furcht oder Ehrfurcht zu erzeugen, muss man halt zu anderen Worten greifen."
- Vadim Kryllatyy
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
Vadim nickte nur. Da er die Sprache selbst gerade erst gelernt und noch unzureichend beherrschte lies ihn mit der Deutung er Aussage etwas unschlüssig darstehen. Aber Marzanna wirkte nicht wie eine vom Hofe, er hoffte nur dass sie von altem Blut war, wie sie vorgab.
Entrspchend nickte er zunächst nur langsam.
"Der Ruf des Namens muss für jedes Leben neu verdient und bewiesen werden. Und wer den Pöbel unterschätzt wird von ihm gefressen. Worte allein reichen nicht immer aus....
Es ist eine Lektion welche die Geschichte Russlands mehr als einmal geschrieben hat. Der Zar Iwan und die Aufständischen ist nur eine von vielen Volksmärchen mit dieser Lektion. Wie stehst du zu deinem Hofstaat?".
Entrspchend nickte er zunächst nur langsam.
"Der Ruf des Namens muss für jedes Leben neu verdient und bewiesen werden. Und wer den Pöbel unterschätzt wird von ihm gefressen. Worte allein reichen nicht immer aus....
Es ist eine Lektion welche die Geschichte Russlands mehr als einmal geschrieben hat. Der Zar Iwan und die Aufständischen ist nur eine von vielen Volksmärchen mit dieser Lektion. Wie stehst du zu deinem Hofstaat?".
Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
Marzanna richtete sich gerade auf und Stolz schien jede Faser ihres Körpers auszustrahlen.
"Mein Hofstaat ist mein Volk, vom Fürsten bis zum Tagelöhner. Jeder hier trägt das Blut der Wislanen, meines Stammes, des Stammes, der von der Wawel aus herrschte, bevor der genagelte Gott kam. Viele hier sind die Nachfahren meiner Geschwister oder meiner Onkel und Tanten.
Die Geschichte der Kiewer Rus ist mir bekannt. Die Schweden, die sie anführten, waren meines Vaters und Großvaters Verbündete und Feinde, Händler und Sklavenjäger.
Sie nahmen den genagelten Gott schon vor vielen Jahrhunderten an, den sie als Söldner in Konstantinopel kennenlernten. Sie waren schon Christen, als ich noch lebte."
Ihren Worten nach musste sie alt sein. Und sie war offenbar aus der Zeit, als die Bewohner der Region Krakau noch der wilde Stamm der Wislanen gewesen waren
Sie seufzte. "Ich hörte, dass sich jetzt jeder Herzog der Ruthenen Zar nennt. Ich weiß aber, dass sie nicht dem Schatten des Zaren von Ostrom auch nur nahekommen. Es ist ein Anspruch, den Bulgaren und Serben schon nicht gerecht werden konnten, als sie ihre Häuptlinge so nannten. Und nun ist ihr Reich vernichtet und sie dienen den Mongolen.
Wir werden viele töten müssen, denn die Mongolen verstehen sich nicht auf Belagerungen und werden ihre Ruthenenvasallen schicken. Ist das ein Problem, dass ich deine Landleute schlachten werde?"
Es war keine Herausforderung oder gar die Unterstellung, er würde für die Mongolen arbeiten, eher eine aufrichtige Neugier, wie weit seine Bindung zu seinem alten Volk ging. Und ob er deshalb ihr übelnehmen würde, was sie tun musste, wenn das Töten begann.
"Mein Hofstaat ist mein Volk, vom Fürsten bis zum Tagelöhner. Jeder hier trägt das Blut der Wislanen, meines Stammes, des Stammes, der von der Wawel aus herrschte, bevor der genagelte Gott kam. Viele hier sind die Nachfahren meiner Geschwister oder meiner Onkel und Tanten.
Die Geschichte der Kiewer Rus ist mir bekannt. Die Schweden, die sie anführten, waren meines Vaters und Großvaters Verbündete und Feinde, Händler und Sklavenjäger.
Sie nahmen den genagelten Gott schon vor vielen Jahrhunderten an, den sie als Söldner in Konstantinopel kennenlernten. Sie waren schon Christen, als ich noch lebte."
Ihren Worten nach musste sie alt sein. Und sie war offenbar aus der Zeit, als die Bewohner der Region Krakau noch der wilde Stamm der Wislanen gewesen waren
Sie seufzte. "Ich hörte, dass sich jetzt jeder Herzog der Ruthenen Zar nennt. Ich weiß aber, dass sie nicht dem Schatten des Zaren von Ostrom auch nur nahekommen. Es ist ein Anspruch, den Bulgaren und Serben schon nicht gerecht werden konnten, als sie ihre Häuptlinge so nannten. Und nun ist ihr Reich vernichtet und sie dienen den Mongolen.
Wir werden viele töten müssen, denn die Mongolen verstehen sich nicht auf Belagerungen und werden ihre Ruthenenvasallen schicken. Ist das ein Problem, dass ich deine Landleute schlachten werde?"
Es war keine Herausforderung oder gar die Unterstellung, er würde für die Mongolen arbeiten, eher eine aufrichtige Neugier, wie weit seine Bindung zu seinem alten Volk ging. Und ob er deshalb ihr übelnehmen würde, was sie tun musste, wenn das Töten begann.
- Vadim Kryllatyy
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
"Die Mongolen kennen keine Gnade; nur wer schneller und härter handelt, überlebt", sagte Vadim trocken.
"Krieg ist Krieg — Menschen sterben. Erwarte nicht, dass ich um sie Tränen vergieße. Ich werde retten, was zu retten ist, und nehmen, was der Krieg übriglässt."
Es lag ein Desinteresse in seinen Augen welches nicht weniger Geichgültig hätte sein können. Als hätten sie sich über eine Todesfall in einem der benachbarten Dörfer unterhalten oder das lahmende Bein eines Hundes.
"Wer dieser Zar von Ostrom sein soll? Keine Ahnung — man muss in jenen Tagen gelebt haben, um Namen zu behalten. Ich war nie Herrscher, weder im Leben noch im Unleben. Und doch trage ich das Blut der Herrscher und mit ihm das Recht der Stärkeren. Willst du etwas mit historischen Vergleichen erklären, sprich deutlicher."
"Der genagelte Gott ist auch mein Gott; mich reizten nie seine Rituale. Vielmehr fasziniert mich das Martyrium, das seinen Tod umgibt."
"Was meine 'Landsleute' betrifft: Schlachte sie ab, wenn du Gnade zeigen willst. Eine Schande, ja — aber Krieg fordert Opfer, und er wird sie haben."
Es war offenkundig, dass Vadim nicht den gleichen geschichtlichen Hintergrund hatte, wie ein Gelehrte der Geschichte oder eine Frau von Welt. Und er machte sich keine Mühe es zu verheimlichen. Wer auf dem Land konnte schon behaupten, mehr über die Vergangenheit zu wissen, als das was sich im eigenen Ort vor einer Generation abgespielt hatte. Ganz zu schweigen von Orten anderswo.
"Krieg ist Krieg — Menschen sterben. Erwarte nicht, dass ich um sie Tränen vergieße. Ich werde retten, was zu retten ist, und nehmen, was der Krieg übriglässt."
Es lag ein Desinteresse in seinen Augen welches nicht weniger Geichgültig hätte sein können. Als hätten sie sich über eine Todesfall in einem der benachbarten Dörfer unterhalten oder das lahmende Bein eines Hundes.
"Wer dieser Zar von Ostrom sein soll? Keine Ahnung — man muss in jenen Tagen gelebt haben, um Namen zu behalten. Ich war nie Herrscher, weder im Leben noch im Unleben. Und doch trage ich das Blut der Herrscher und mit ihm das Recht der Stärkeren. Willst du etwas mit historischen Vergleichen erklären, sprich deutlicher."
"Der genagelte Gott ist auch mein Gott; mich reizten nie seine Rituale. Vielmehr fasziniert mich das Martyrium, das seinen Tod umgibt."
"Was meine 'Landsleute' betrifft: Schlachte sie ab, wenn du Gnade zeigen willst. Eine Schande, ja — aber Krieg fordert Opfer, und er wird sie haben."
Es war offenkundig, dass Vadim nicht den gleichen geschichtlichen Hintergrund hatte, wie ein Gelehrte der Geschichte oder eine Frau von Welt. Und er machte sich keine Mühe es zu verheimlichen. Wer auf dem Land konnte schon behaupten, mehr über die Vergangenheit zu wissen, als das was sich im eigenen Ort vor einer Generation abgespielt hatte. Ganz zu schweigen von Orten anderswo.
Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
"Johannes IV. Laskaris heißt der Zar von Ostrom und Komnenos-Herzog Michael Palaiologos ist sein Mitregent. Sie bereiten sich gerade auf die Rückeroberung Rom von den Lateinern vor, wenn man den Händlern Glauben schenken mag.
Die Welt ist wahrlich im Umbruch.
Du beantwortest deine Frage selbst: Du hast das Blut der Herrscher und die Stärke, die daraus resultiert. Also herrsche eines Tages! Denn das ist die Verpflichtung unseres Blutes.
Ich gebe dir die Gelegenheit, Erfahrungen dafür zu sammeln.
Und sollte meine Sire ihre Macht zurückverlangen, die sie den Fremden geborgt hat, werden wir in ihrem Namen über Krakau und Polen herrschen und auch deine Heimat zurückerobern und alle, die dich nicht geachtet haben, werden erzittern vor deiner Herrschermacht!"
Sie lächelte wissend. "Ja, das Martyrium des Zimmermanns ist auch für mich interessant. Wie er bin auch ich für einen Gott geopfert worden und wiederauferstanden von den Toten. Eine Erfahrung, die ich mit ihm teile. Ich bin ihm auch nicht mehr gram, obwohl seine Diener mein Land erobert haben.
Er ist mehr wie einer von uns, als wie ein normaler Gott. Er ist ein Blutgott und Mittler zu seinem Himmelsgott und Vater.
Ich habe nur Liebe für ihn. Die Liebe des Tarrasque-Drachen zu einer seiner Heiligen Martha sozusagen."
Die Welt ist wahrlich im Umbruch.
Du beantwortest deine Frage selbst: Du hast das Blut der Herrscher und die Stärke, die daraus resultiert. Also herrsche eines Tages! Denn das ist die Verpflichtung unseres Blutes.
Ich gebe dir die Gelegenheit, Erfahrungen dafür zu sammeln.
Und sollte meine Sire ihre Macht zurückverlangen, die sie den Fremden geborgt hat, werden wir in ihrem Namen über Krakau und Polen herrschen und auch deine Heimat zurückerobern und alle, die dich nicht geachtet haben, werden erzittern vor deiner Herrschermacht!"
Sie lächelte wissend. "Ja, das Martyrium des Zimmermanns ist auch für mich interessant. Wie er bin auch ich für einen Gott geopfert worden und wiederauferstanden von den Toten. Eine Erfahrung, die ich mit ihm teile. Ich bin ihm auch nicht mehr gram, obwohl seine Diener mein Land erobert haben.
Er ist mehr wie einer von uns, als wie ein normaler Gott. Er ist ein Blutgott und Mittler zu seinem Himmelsgott und Vater.
Ich habe nur Liebe für ihn. Die Liebe des Tarrasque-Drachen zu einer seiner Heiligen Martha sozusagen."
- Vadim Kryllatyy
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Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
Vadim horchte auf. Ein Thema schien sein Interesse geweckt zu haben:
"Einem Gott geopfert worden? Ein Blutopfer den Göttern und Geistern des Landes? Oder der Erde selbst?"
Seine Zunge leckte einmal kurz über seine Lippen. Es war unverkennbar dass er sehr gerne mehr darüber gewusst hätte, doch er zögerte. Die Gesellschaft sah nicht vor dass man zusehr auf solche Themen einging. Schade eigentlich...
"Nun beizeiten kann man dieses Thema vielleicht einmal vertiefen?"
Versuchte er es diplomatisch. Der Umstand dass dies für Marzanna eine unangenehme Erfahrung gewesen sein könnte, schien ihm gar nicht zu kommen. Nicht gänzlich ungewöhnlich für einen aus dem Hause Tzimisce.
"Wenn es noch etwas zu besprechen gibt, würde ich gerne rein kommen. Es wäre sicher hilfreich ein wenig mehr über die gegenseitigen Interessen und Fähigkeiten zu erfahren. Allein der guten Zusammenarbeit wegen. Und das Jesus ein Kainit ist, ist neu für mich. Ist das eine sichere Sache?".
Er blickte sich einmal um. Auch wenn er nicht frieren konnte, war er es doch leid das Gespräch vor der Türe zu führen.
"Einem Gott geopfert worden? Ein Blutopfer den Göttern und Geistern des Landes? Oder der Erde selbst?"
Seine Zunge leckte einmal kurz über seine Lippen. Es war unverkennbar dass er sehr gerne mehr darüber gewusst hätte, doch er zögerte. Die Gesellschaft sah nicht vor dass man zusehr auf solche Themen einging. Schade eigentlich...
"Nun beizeiten kann man dieses Thema vielleicht einmal vertiefen?"
Versuchte er es diplomatisch. Der Umstand dass dies für Marzanna eine unangenehme Erfahrung gewesen sein könnte, schien ihm gar nicht zu kommen. Nicht gänzlich ungewöhnlich für einen aus dem Hause Tzimisce.
"Wenn es noch etwas zu besprechen gibt, würde ich gerne rein kommen. Es wäre sicher hilfreich ein wenig mehr über die gegenseitigen Interessen und Fähigkeiten zu erfahren. Allein der guten Zusammenarbeit wegen. Und das Jesus ein Kainit ist, ist neu für mich. Ist das eine sichere Sache?".
Er blickte sich einmal um. Auch wenn er nicht frieren konnte, war er es doch leid das Gespräch vor der Türe zu führen.
Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
"Verzeih, komm natürlich hinein. Meine Gastfreundschaft sei dein. Ich lasse dir Gefäße deines Geschmacks bringen, so es dich dürstet. Versuche zu vermeiden, sie zu töten.
Den Blutzehnt geben die meisten willig, aber wie bei allen Steuern ist es dumm, die Zahlenden durch Steuern zu töten.
Sag einfach, wen ich dir bringen lassen soll. Frauen oder Männer, Mädchen oder Knaben, Tiere oder Tote. Krieger oder Bauern, Sklaven oder Freie, Dirnen oder Jungfern, Pfaffen oder Ministranten."
Sie plauderte, während sie ihn, begleitet von ihren Söldnern, in die Burg führte. Überall standen Wachen und neue Mauern, tiefe Gräben, spanische Reiter und Mordlöcher in den Durchgängen zeigten eine Burg in voller Kampfbereitschaft.
Einige der Krieger waren berüchtigte Wiedergänger mit ihren Kampftieren. Was auffiel war, dass nirgends die grotesken Monster zu sehen waren, die viele Tzimisce offen als Wachen einsetzten.
Offenbar legte Marzanna viel Wert auf die Stille und forderte die sterbliche Kirche und die Jäger des Papstes nicht offen heraus.
Die dicken Mauern und verschachtelten Wehranlagen führten schließlich zum Palas der Burg, für sich genommen ebenfalls ein trutziger, wehrhafter Klotz, der weder leicht einzunehmen, noch gut in Brand zu schießen war.
"Meine Interessen?", fragte sie, während sie die steile Holztreppe zum Eingang des Palas hochging. "Nun, wenn mir das Eisengeschäft und die Verwaltung und meine Pflichten als Priesterin des alten Glaubens die Zeit lassen, versuche ich viel über die Welt zu erfahren. Man kommt nicht viele herum als Upir, aber die Geschichten der Händler und Pilger eröffnen einem die weite Welt."
Sie betraten den Rittersaal, wo sie sich wie selbstverständlich auf den reich geschnitzten Thron am wuchtigen langen Tisch setzte. Malereien an den Wänden schienen auf den ersten Blick christliche Motive zu zeigen, aber der Kundige sah mythologische Figuren und Götter der Westslawen darin, wo andere nur die üblichen Huldigungen an Heilige und Christus sehen mochten.
"Wie bei allem, was Götter angeht, ist auch die Natur des Zimmermanns eine Frage des Glaubens und nicht gesicherter aristotelischer Erkenntnis."
Den Blutzehnt geben die meisten willig, aber wie bei allen Steuern ist es dumm, die Zahlenden durch Steuern zu töten.
Sag einfach, wen ich dir bringen lassen soll. Frauen oder Männer, Mädchen oder Knaben, Tiere oder Tote. Krieger oder Bauern, Sklaven oder Freie, Dirnen oder Jungfern, Pfaffen oder Ministranten."
Sie plauderte, während sie ihn, begleitet von ihren Söldnern, in die Burg führte. Überall standen Wachen und neue Mauern, tiefe Gräben, spanische Reiter und Mordlöcher in den Durchgängen zeigten eine Burg in voller Kampfbereitschaft.
Einige der Krieger waren berüchtigte Wiedergänger mit ihren Kampftieren. Was auffiel war, dass nirgends die grotesken Monster zu sehen waren, die viele Tzimisce offen als Wachen einsetzten.
Offenbar legte Marzanna viel Wert auf die Stille und forderte die sterbliche Kirche und die Jäger des Papstes nicht offen heraus.
Die dicken Mauern und verschachtelten Wehranlagen führten schließlich zum Palas der Burg, für sich genommen ebenfalls ein trutziger, wehrhafter Klotz, der weder leicht einzunehmen, noch gut in Brand zu schießen war.
"Meine Interessen?", fragte sie, während sie die steile Holztreppe zum Eingang des Palas hochging. "Nun, wenn mir das Eisengeschäft und die Verwaltung und meine Pflichten als Priesterin des alten Glaubens die Zeit lassen, versuche ich viel über die Welt zu erfahren. Man kommt nicht viele herum als Upir, aber die Geschichten der Händler und Pilger eröffnen einem die weite Welt."
Sie betraten den Rittersaal, wo sie sich wie selbstverständlich auf den reich geschnitzten Thron am wuchtigen langen Tisch setzte. Malereien an den Wänden schienen auf den ersten Blick christliche Motive zu zeigen, aber der Kundige sah mythologische Figuren und Götter der Westslawen darin, wo andere nur die üblichen Huldigungen an Heilige und Christus sehen mochten.
"Wie bei allem, was Götter angeht, ist auch die Natur des Zimmermanns eine Frage des Glaubens und nicht gesicherter aristotelischer Erkenntnis."
- Vadim Kryllatyy
- Beiträge: 56
- Registriert: So Jun 29, 2025 8:13 pm
Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
Vadim nickte nur dankend, dann folgte er der Hausherrin in die Wehranlage.
"Ein kräftiger, egal ob Mann oder Frau, aber ich bin nicht wählerisch. Wenn einige noch eingewöhnt werden müssen, so nehme ich auch diese gern."
Als sie die Wachhabenden passierten besah Vadim sich ihre Gesichter und Körper genauer. Zumindest das, was die Rüstung preis zu geben bereit war.
"Sie sind nicht verändert? Oder hegt ihr kein Interesse an der Kunst? Ich hörte das ähnliche Ergebnisse durch Zucht erreicht werden können, doch dass sie an die Anpassungen eines geübten Formers herankommen kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn dich die Geschichten ferne Länder interessieren, so kann ich dir sicher das eine oder andere aus dem Kiewer Rus berichten. Für den Bauerntratsch würde ich dir jedoch einen der Bewohner ausleihen, über den du zeitweilig nach belieben verfügen kannst."
Im Rittersaal angekommen setzte sich Vadim kurzerhand auf den Boden, wäre eine Stufe oder ein loser Stuhl in Thronnähe vorhanden würde er ihn sich kurzerhand heranziehen. Dann sah er sich um und deutete auf die Gemälde an den Wänden.
"Du sagtest du verachtest den Bluttgott und doch hängen mehrere Bilder von ihm an den Wänden, zieren das innerste dieser Burg."
Er lachte kurz über den kleine Wiederspruch den er dachte entdeckt zu haben:
"Wie passt das zusammen?".
"Ein kräftiger, egal ob Mann oder Frau, aber ich bin nicht wählerisch. Wenn einige noch eingewöhnt werden müssen, so nehme ich auch diese gern."
Als sie die Wachhabenden passierten besah Vadim sich ihre Gesichter und Körper genauer. Zumindest das, was die Rüstung preis zu geben bereit war.
"Sie sind nicht verändert? Oder hegt ihr kein Interesse an der Kunst? Ich hörte das ähnliche Ergebnisse durch Zucht erreicht werden können, doch dass sie an die Anpassungen eines geübten Formers herankommen kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn dich die Geschichten ferne Länder interessieren, so kann ich dir sicher das eine oder andere aus dem Kiewer Rus berichten. Für den Bauerntratsch würde ich dir jedoch einen der Bewohner ausleihen, über den du zeitweilig nach belieben verfügen kannst."
Im Rittersaal angekommen setzte sich Vadim kurzerhand auf den Boden, wäre eine Stufe oder ein loser Stuhl in Thronnähe vorhanden würde er ihn sich kurzerhand heranziehen. Dann sah er sich um und deutete auf die Gemälde an den Wänden.
"Du sagtest du verachtest den Bluttgott und doch hängen mehrere Bilder von ihm an den Wänden, zieren das innerste dieser Burg."
Er lachte kurz über den kleine Wiederspruch den er dachte entdeckt zu haben:
"Wie passt das zusammen?".
Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
Sie wehrte mit Händen beschwichtigend ab: "Oh, der Eindruck täuscht! Ich hege großen Respekt für den Zimmermann. Er hat es geschafft, Rom und die deutschen Barbaren und selbst Euch in Weiten des Ostens für sich zu gewinnen.
Krieger wie Bauern, Männer wie Frauen, Reiche wie Arme beten ihn an und das kann keine der Alten Religionen behaupten, die für jede Lebenslage einen eigenen Gott haben.
Sicher", sie deutete auf ein Bild, das den heiligen Martin zeigte, der einen Krieger niederstreckte, welcher dieselben Zeichen auf dem Schild hatte, die als Fahne über der Burg wehten, "die ersten Jahrzehnte war ich ihm Gram. Aber als ich in den Todesschlaf fiel, als mein Aufstand niedergeschlagen wurde, sah ich, als ich erwachte, wie aus den armseligen Dörfern meines Volkes das mächtige Kleinpolen mit dem glanzvollen Krakau erwachsen war. geeint und stark unter dem Banner des Kreuzes.
Wie sollte ich den Zimmermannn verachten für diese Leistung seiner Diener? Nein, er ist ein Blutgott, würdig neben der Sonne des Radegast abgebildet zu werden!"
Sie Hob eine Braue. "Eine Zurschaustellung der Kunst des Formens ist möglich, wenn man uneingeschränkt herrscht. Übertrieben aber bricht es die Stille der Zugezogenen.
Nein, ich verändere subtil. Stärke Muskeln und Knochen, heile Verletzungen, helfe bei Geburten. Wie es eine Göttin für ihr Volk tun sollte. Wahnsinnige Monster als Werkzeuge zu schaffen, überlasse ich den Balten und Romanoi."
Krieger wie Bauern, Männer wie Frauen, Reiche wie Arme beten ihn an und das kann keine der Alten Religionen behaupten, die für jede Lebenslage einen eigenen Gott haben.
Sicher", sie deutete auf ein Bild, das den heiligen Martin zeigte, der einen Krieger niederstreckte, welcher dieselben Zeichen auf dem Schild hatte, die als Fahne über der Burg wehten, "die ersten Jahrzehnte war ich ihm Gram. Aber als ich in den Todesschlaf fiel, als mein Aufstand niedergeschlagen wurde, sah ich, als ich erwachte, wie aus den armseligen Dörfern meines Volkes das mächtige Kleinpolen mit dem glanzvollen Krakau erwachsen war. geeint und stark unter dem Banner des Kreuzes.
Wie sollte ich den Zimmermannn verachten für diese Leistung seiner Diener? Nein, er ist ein Blutgott, würdig neben der Sonne des Radegast abgebildet zu werden!"
Sie Hob eine Braue. "Eine Zurschaustellung der Kunst des Formens ist möglich, wenn man uneingeschränkt herrscht. Übertrieben aber bricht es die Stille der Zugezogenen.
Nein, ich verändere subtil. Stärke Muskeln und Knochen, heile Verletzungen, helfe bei Geburten. Wie es eine Göttin für ihr Volk tun sollte. Wahnsinnige Monster als Werkzeuge zu schaffen, überlasse ich den Balten und Romanoi."
- Vadim Kryllatyy
- Beiträge: 56
- Registriert: So Jun 29, 2025 8:13 pm
Re: [1260] Der Herrin zu Füßen [Agnellina, Marzanna, Vadim]
Vadim schürzte die Lippen. Die ständigen neuen Namen — Leute, von denen er nie gehört hatte, noch weniger von ihren Taten.
"Herrschst du hier nicht uneingeschränkt? Wen fürchtest du so sehr, dass du dein Talent verbergen musst? Das Heilen von gebrochenen Knochen, die Hilfe bei Geburten — sicher nützliche Dinge für Sterbliche. Aber für eine Göttin?"
Sein Unwille, die soeben vernommenen Worte richtig verstanden zu haben, war ihm anzuhören.
"Verwehrst du dir nicht das Anrecht einer Göttin, wenn du dich auf ihr Niveau herablässt? Wie du sagtest: Das Blut der Tzimisce ist das Blut der Herrscher — nicht das der Diener des Volkes. Das, was du 'übertrieben' nennst, hat unser Clan perfektioniert. Es als unauffällige Korrektur kleiner Schwächen einzusetzen, wird ihrem Erbe in meinen Augen nicht gerecht."
Er hatte sich leicht in Rage geredet. Eine Rage die sich nichtmal direkt gegen Marzanna wandte, und doch war sie in gewisser weise der Auslöser für die brodelnden Emotionen. Zu spät bemerkte er, das Marzanna seine Sichtweise wohl nicht teilte.
Die Emotionen verebbten und er fing sich. Die Stimme war wieder grau und kalt - selbiges galt für den Gesichtsausdruck.
Vadim neigte sein Haupt:
"Verzeih, ich habe forsch geredet. Es steht mir nicht zu, die Entscheidung einer Voivoidin des Clans in Frage zu stellen. Bitte nimm meine Entschuldigung an."
"Herrschst du hier nicht uneingeschränkt? Wen fürchtest du so sehr, dass du dein Talent verbergen musst? Das Heilen von gebrochenen Knochen, die Hilfe bei Geburten — sicher nützliche Dinge für Sterbliche. Aber für eine Göttin?"
Sein Unwille, die soeben vernommenen Worte richtig verstanden zu haben, war ihm anzuhören.
"Verwehrst du dir nicht das Anrecht einer Göttin, wenn du dich auf ihr Niveau herablässt? Wie du sagtest: Das Blut der Tzimisce ist das Blut der Herrscher — nicht das der Diener des Volkes. Das, was du 'übertrieben' nennst, hat unser Clan perfektioniert. Es als unauffällige Korrektur kleiner Schwächen einzusetzen, wird ihrem Erbe in meinen Augen nicht gerecht."
Er hatte sich leicht in Rage geredet. Eine Rage die sich nichtmal direkt gegen Marzanna wandte, und doch war sie in gewisser weise der Auslöser für die brodelnden Emotionen. Zu spät bemerkte er, das Marzanna seine Sichtweise wohl nicht teilte.
Die Emotionen verebbten und er fing sich. Die Stimme war wieder grau und kalt - selbiges galt für den Gesichtsausdruck.
Vadim neigte sein Haupt:
"Verzeih, ich habe forsch geredet. Es steht mir nicht zu, die Entscheidung einer Voivoidin des Clans in Frage zu stellen. Bitte nimm meine Entschuldigung an."