[1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Moderator: Forenmod
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
"Wenn Ihr mich nicht persönlich im Elysium antrefft, so lasst es Pawel wissen, wenn Ihr mich sprechen möchtet. Ich mag diesen Ort. Ich finde es wichtig, dass es diesen Boden hier gibt. Oder vielmehr den Gedanken, den dieser Boden trägt. Ob die Mauern halten oder nicht..."
Sie trug den restlichen Gedanken nicht auf der Zunge. Es dauerte einen Moment, in dem ihre Überlegung hinter der Stirn weiter ging. Ihr Blick wanderte wieder über den kleinen Teil des Elysium, der hier vorn einsehbar war. Sie drehte den Kopf, betrachtete die großen Fässer hinter sich, während eine Handkuppe abwesend über einen der leeren Kelche hinter dem Tresen strich. Es gab ein sehr leises, schleifendes Geräusch, als die trockene Haut der Gangrel über den Rand des metallenen Kelches kreiste. Ihr Blick fand die geschlossene, schwere Eichentür, die Stirn grübelnd gefurcht. Für einen Moment blitzte ein Zug von - grimmiger? trotziger? - Entschlossenheit in ihrem Gesicht auf, dann endete die Rundschau, indem sich ihr Blick auf die eigenen Finger senkte. Mit einem tiefen Seufzer - traurig? unzufrieden? - nahm sie die Hand vom Kelch.
"Vielleicht ist es auch gut. Vielleicht erinnert es uns daran, uns niemals zu sicher zu fühlen."
Sie trug den restlichen Gedanken nicht auf der Zunge. Es dauerte einen Moment, in dem ihre Überlegung hinter der Stirn weiter ging. Ihr Blick wanderte wieder über den kleinen Teil des Elysium, der hier vorn einsehbar war. Sie drehte den Kopf, betrachtete die großen Fässer hinter sich, während eine Handkuppe abwesend über einen der leeren Kelche hinter dem Tresen strich. Es gab ein sehr leises, schleifendes Geräusch, als die trockene Haut der Gangrel über den Rand des metallenen Kelches kreiste. Ihr Blick fand die geschlossene, schwere Eichentür, die Stirn grübelnd gefurcht. Für einen Moment blitzte ein Zug von - grimmiger? trotziger? - Entschlossenheit in ihrem Gesicht auf, dann endete die Rundschau, indem sich ihr Blick auf die eigenen Finger senkte. Mit einem tiefen Seufzer - traurig? unzufrieden? - nahm sie die Hand vom Kelch.
"Vielleicht ist es auch gut. Vielleicht erinnert es uns daran, uns niemals zu sicher zu fühlen."
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Gabriel betrachtete Agnellina einen Moment, ließ ihre Worte nachhallen und nickte zustimmend. „Ihr habt recht, werte Agnellina. Es ist wichtig, ein Elysium zu haben – vielleicht sogar mehrere.“ Seine Stimme war ruhig, durchzogen von Nachdenklichkeit. „Wir alle sind Teil einer Gemeinschaft. Und doch… sind wir letztendlich Raubtiere. Wenn es diesen heiligen Boden nicht gäbe, der Sicherheit und die Möglichkeit zum Sprechen bietet, dann bliebe nur der Kampf.“ Ein leises Schnauben, nicht abfällig, sondern voller Erkenntnis. „Das Elysium erinnert uns daran, dass es Gesetze gibt – und Frieden.“ Gabriel hielt ihren Blick, seine Worte gewogen. „Es zeugt von Eurer Hingabe, dass Ihr diesen Ort bewahrt und Euch um ihn kümmert.“
Dann richtete er sich ein wenig auf und fragte mit ruhiger Stimme: „Ist der werte Pawel Euer Blutsdiener?“
Er ließ die Frage in der Stille verharren, doch sein Blick glitt über ihr Gesicht, den Ausdruck in ihren Augen. Da war etwas – eine Last, ein Gedanke, den sie nicht aussprach. „Ihr macht keinen glücklichen Eindruck.“ Ein kurzes Innehalten, bevor er bedächtig fragte: „Habe ich etwas gesagt, das Euch verärgert hat?“
(Wahrnehmung + Empathie: 2 Erfolge)
Dann richtete er sich ein wenig auf und fragte mit ruhiger Stimme: „Ist der werte Pawel Euer Blutsdiener?“
Er ließ die Frage in der Stille verharren, doch sein Blick glitt über ihr Gesicht, den Ausdruck in ihren Augen. Da war etwas – eine Last, ein Gedanke, den sie nicht aussprach. „Ihr macht keinen glücklichen Eindruck.“ Ein kurzes Innehalten, bevor er bedächtig fragte: „Habe ich etwas gesagt, das Euch verärgert hat?“
(Wahrnehmung + Empathie: 2 Erfolge)
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
"Nein, Pawel ist nicht mein Blutsdiener. Vielmehr leitet er mich hier an. Ihr überhöht ihn also keineswegs, wenn Ihr ihn mit werter ansprecht. Verdient hat er es sich. Ich gehe ihm zur Hand, soweit ich es vermag. Die Domäne war freundlich zu mir und dies ist ein Weg, wie ich mich erkenntlich zeigen und diese Freundlichkeit vergelten kann. Und ich denke nicht, dass wir beständig im Kampf lägen. Das würde viel zu viele Kräfte rauben. Kein Herr sieht sein Kind nur in einem Elysium. Kein Prinz ruft seine Vasallen nur unter dem Zeichen des Elysiums zusammen. Doch Ihr habt Recht, wirkliche Gemeinschaft vieler verschiedener kann nur auf einem Boden beginnen, auf dem die Waffen ruhen. Hier kann der Wille gestärkt werden, miteinander auszukommen oder die Erkenntnis reifen, wie man einen Weg findet einander aus selbigen zu gehen."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ihr habt mich nicht verärgert. Ich bin... manchmal nur ungeduldig mit mir selbst."
Agnellina bemaß ihn ungeniert mit den Augen von Kopf bis Fuß und von Fuß bis Kopf. Dann äußerte sie ihre Überlegungen. In Fragen. Sie hatte ihn gewarnt, dass sie viele Fragen in sich trug.
"Sagt einmal... was macht einen Ort für Euch zum Elysium? Abseits vom Spruch des Prinzen. Braucht Ihr ein Dach oder genügt das Sternenzelt?", gab sie als Beispiel und präzisierte dann noch einmal ihre Frage, "Was braucht es für Euch, um als Ort geeignet zu sein?
Sie schüttelte den Kopf.
"Ihr habt mich nicht verärgert. Ich bin... manchmal nur ungeduldig mit mir selbst."
Agnellina bemaß ihn ungeniert mit den Augen von Kopf bis Fuß und von Fuß bis Kopf. Dann äußerte sie ihre Überlegungen. In Fragen. Sie hatte ihn gewarnt, dass sie viele Fragen in sich trug.
"Sagt einmal... was macht einen Ort für Euch zum Elysium? Abseits vom Spruch des Prinzen. Braucht Ihr ein Dach oder genügt das Sternenzelt?", gab sie als Beispiel und präzisierte dann noch einmal ihre Frage, "Was braucht es für Euch, um als Ort geeignet zu sein?
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Gabriel betrachtete die Gangrel ruhig, ließ ihre Worte auf sich wirken. „Dann bleibt mir nur, zu fragen – wessen Blutsdiener ist der werte Pawel?“ Seine Stimme war nicht fordernd, sondern von echtem Interesse durchdrungen, während sein Blick kurz zu dem stillen Verwalter des Elysiums hinüberglitt.
Dann wandte er sich wieder Agnellina zu, seine Haltung entspannt, die Stimme getragen von leiser Zustimmung. „Natürlich habt Ihr recht – es gibt Orte, an denen nicht der gesegnete Boden des Elysiums den Frieden sichert, sondern die bloße Macht des Prinzen an dessen Hof, oder ein Band zwischen Erzeuger und Kind, in dem Respekt, Zuneigung oder auch Angst genügen, um das Schwert in der Scheide zu lassen.“
Ein sachter Hauch von Nachdenklichkeit umspielte seine Züge. „Aber dort, wo man keine Bande hat, wo unserereins sich fremd und Namen noch unausgesprochen sind, besonders auch weile einige von uns sich im wahrsten Sinne des Wortes bis aufs Blut verfeindet sind – dort braucht es einen Boden, auf dem Waffen ruhen. Nicht aus Furcht, sondern aus Überzeugung. Aus gemeinsamer Annahme.“
Er ließ den Blick über das Gemäuer des Elysiums wandern, über die Schatten der Fässer, das matte Flackern der Lampen, das leise Knarzen alten Holzes. „In meiner Vorstellung hat ein Elysium ein Dach – sicher. Vielleicht, weil ich so geprägt wurde. Vielleicht, weil ich nicht nass werden will, wenn es regnet.“ Ein winziges Lächeln huschte über seine Lippen. „Aber ich traf einst Kainskinder, deren Elysium bestand aus einem Kreis grober Steine. Tief im Wald. Ohne Mauern, ohne Licht. Nur der Kreis und die Gewissheit, dass man dort nicht angreift.“ Gabriel hielt inne, während seine Gedanken zurückwanderten. Es kam ihn in den Sinn, dass treffen in zweierlei Wortsinne korrekt war.
„Was ein Elysium zum Elysium macht, ist nicht der Ort, sondern der Glaube aller, die ihn betreten, ebenso wie die Macht des Herren der Domäne, der den elysären Boden ausgerufen hat. Die Akzeptanz. Das Bekenntnis. Es ist Ideal und Notwendigkeit zugleich.“ Dann richtete er seinen Blick wieder auf sie, ruhig, aber aufmerksam. „So einfach. Und doch so zerbrechlich.“
Er schaute sie an. „Wie steht es mit Euch? Was braucht es für Euch?“
Dann wandte er sich wieder Agnellina zu, seine Haltung entspannt, die Stimme getragen von leiser Zustimmung. „Natürlich habt Ihr recht – es gibt Orte, an denen nicht der gesegnete Boden des Elysiums den Frieden sichert, sondern die bloße Macht des Prinzen an dessen Hof, oder ein Band zwischen Erzeuger und Kind, in dem Respekt, Zuneigung oder auch Angst genügen, um das Schwert in der Scheide zu lassen.“
Ein sachter Hauch von Nachdenklichkeit umspielte seine Züge. „Aber dort, wo man keine Bande hat, wo unserereins sich fremd und Namen noch unausgesprochen sind, besonders auch weile einige von uns sich im wahrsten Sinne des Wortes bis aufs Blut verfeindet sind – dort braucht es einen Boden, auf dem Waffen ruhen. Nicht aus Furcht, sondern aus Überzeugung. Aus gemeinsamer Annahme.“
Er ließ den Blick über das Gemäuer des Elysiums wandern, über die Schatten der Fässer, das matte Flackern der Lampen, das leise Knarzen alten Holzes. „In meiner Vorstellung hat ein Elysium ein Dach – sicher. Vielleicht, weil ich so geprägt wurde. Vielleicht, weil ich nicht nass werden will, wenn es regnet.“ Ein winziges Lächeln huschte über seine Lippen. „Aber ich traf einst Kainskinder, deren Elysium bestand aus einem Kreis grober Steine. Tief im Wald. Ohne Mauern, ohne Licht. Nur der Kreis und die Gewissheit, dass man dort nicht angreift.“ Gabriel hielt inne, während seine Gedanken zurückwanderten. Es kam ihn in den Sinn, dass treffen in zweierlei Wortsinne korrekt war.
„Was ein Elysium zum Elysium macht, ist nicht der Ort, sondern der Glaube aller, die ihn betreten, ebenso wie die Macht des Herren der Domäne, der den elysären Boden ausgerufen hat. Die Akzeptanz. Das Bekenntnis. Es ist Ideal und Notwendigkeit zugleich.“ Dann richtete er seinen Blick wieder auf sie, ruhig, aber aufmerksam. „So einfach. Und doch so zerbrechlich.“
Er schaute sie an. „Wie steht es mit Euch? Was braucht es für Euch?“
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
"Sein Herr ist wohl in gewisser Weise auch der Meine." Sie lächelte, als wäre es ihr etwas unangenehm, dass sie die Frage beantworten sollte. Aber ganz verbergen konnte sie einen gewissen Stolz auch nicht. Respekt klang in den erklärenden Worten mit, Achtung für den Herrn Pawels. "Also zumindest ist er einer meiner Älteren. Und er hat diesen Ort für alle anderen geöffnet. Andernorts wäre es wohl deutlich schwerer für jemanden wie mich, hier helfen zu dürfen. Zumindest wurde mir bereits sehr klar gesagt, dass dies eine besondere Ausnahme dieses Ortes ist und es so einigen nicht besonders schmecken wird."
Da war er wieder, dieser irgendwie provozierend bemessende Blick. Sie taxierte ihn nach wie vor, versuchte seine Position und Haltung einzuschätzen. Forschte auf mehreren Ebenen seine Erwartungen zu diesem Ort aus. Tastete sich vor, was an Prophezeiungen anderer Zungen bei ihm zutraf.
"Tatsächlich kann man diese Räume mit dem Glanz des Sternenlichtes und der Höhe des Himmels versehen. Pawel hat sich etwas beeindruckend Kluges dazu ersonnen. Und es sind wunderschöne Sommernächte, die ich in weiten Teilen des Jahres arg vermisse, wenn das Elysium mehr Freiheit und Weite atmen kann, als wenn es durch das Dach beengt wird." Diese Form der Sehnsucht schwang hörbar in Agnellinas Stimme mit. "Aber ich kann natürlich sehr wohl verstehen, dass für das Wohlbefinden und vor allem zur Wahrung der Stille auf das Wetter und die Witterung geachtet werden müssen."
Auf seine Rückfrage dachte sie länger nach. Die Gangrel machte es sich nicht leicht, indem sie ihm einfach nur zustimmte.
"Ich mag es, dass die Regeln klar sind. Es ist... ein Ort, der für alle gleich ist. Es ist mir nicht so wichtig, wie er aussieht. - Das heißt aber nicht, dass es mir egal ist, wie es hier aussieht. Ich mag die Vorstellung, dass ich etwas tun kann, damit sich andere hier wohl, sicher und willkommen fühlen."
Da war er wieder, dieser irgendwie provozierend bemessende Blick. Sie taxierte ihn nach wie vor, versuchte seine Position und Haltung einzuschätzen. Forschte auf mehreren Ebenen seine Erwartungen zu diesem Ort aus. Tastete sich vor, was an Prophezeiungen anderer Zungen bei ihm zutraf.
"Tatsächlich kann man diese Räume mit dem Glanz des Sternenlichtes und der Höhe des Himmels versehen. Pawel hat sich etwas beeindruckend Kluges dazu ersonnen. Und es sind wunderschöne Sommernächte, die ich in weiten Teilen des Jahres arg vermisse, wenn das Elysium mehr Freiheit und Weite atmen kann, als wenn es durch das Dach beengt wird." Diese Form der Sehnsucht schwang hörbar in Agnellinas Stimme mit. "Aber ich kann natürlich sehr wohl verstehen, dass für das Wohlbefinden und vor allem zur Wahrung der Stille auf das Wetter und die Witterung geachtet werden müssen."
Auf seine Rückfrage dachte sie länger nach. Die Gangrel machte es sich nicht leicht, indem sie ihm einfach nur zustimmte.
"Ich mag es, dass die Regeln klar sind. Es ist... ein Ort, der für alle gleich ist. Es ist mir nicht so wichtig, wie er aussieht. - Das heißt aber nicht, dass es mir egal ist, wie es hier aussieht. Ich mag die Vorstellung, dass ich etwas tun kann, damit sich andere hier wohl, sicher und willkommen fühlen."
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Gabriel begegnete ihrem forschenden Blick mit ruhiger Festigkeit, ließ sich von der Provokation in ihrem Ton nicht reizen.
„Verzeiht, werte Agnellina – gibt es also mehr als einen Älteren Eures Blutes in dieser Domäne?“ Seine Stimme war ruhig, beinahe beiläufig, doch seine Augen blieben wach.
Als sie von einer *besonderen Ausnahme* sprach, verengte sich sein Blick einen Moment lang leicht. Verwunderung, nicht Missbilligung.
„Was meint Ihr damit, dass es eine Ausnahme sei? Und warum, glaubt Ihr, wird es einigen missfallen?“ Er hob leicht eine Braue. „Das Elysium ist kein Prunkstück der hohen Clans. Es ist ein heiliger Ort – oder soll es sein – für jeden, der sich hier sicher und gehört fühlen soll. Dass Ihr dazu beitragt, diesen Raum für Unseresgleichen offen und würdig zu gestalten, verdient Achtung.“
Gabriel ließ den Blick kurz über die Gemäuer gleiten, dann wieder zu ihr zurück, sein Ton weicher, fast nachdenklich. „Und wenn Euer Herz sich wirklich nach einem Elysium sehnt, das vom Wind berührt wird und vom Sternenlicht lebt – warum versucht Ihr dann nicht, genau daran zu arbeiten?“ Er ließ seine Worte Raum gewinnen, als wolle er sie mit Bildern verweben.
„Vielleicht nicht hier, unter diesen Balken. Aber außerhalb der Stadtmauern, an einem Ort, den der alte Glaube selbst als heilig erkennt. So wie der Ort, den ich beschrieb. Oder nauch innerhalb, in einer ruhigen Ecke – mit einem offenen Innenhof, wie man ihn in den Palazzi Italiens findet. Umgeben von Mauern, doch offen zum Himmel. Oder ein Haus mit einem ummauerten Garten.“
Gabriel nickte langsam. „Das Elysium darf mehr sein als ein Zufluchtsort. Es kann ein Ort des Atems werden. Wenn man ihm Raum gibt. Und wenn jemand wie Ihr bereit ist, ihn mitzugestalten.“
Sein Blickt suchte den ihren. „Mißversteht mich bitte nicht, werte Agnellia. Ich will euch nicht von hier vertreiben. Es ist nur eine Idee. Und keiner sagt, dass es in einer Stadt nur ein Elysium geben darf.“
Dann schwieg er. Nicht um ihre Zustimmung zu erzwingen – sondern um ihr Gedanken zu lassen, die wachsen konnten.
„Verzeiht, werte Agnellina – gibt es also mehr als einen Älteren Eures Blutes in dieser Domäne?“ Seine Stimme war ruhig, beinahe beiläufig, doch seine Augen blieben wach.
Als sie von einer *besonderen Ausnahme* sprach, verengte sich sein Blick einen Moment lang leicht. Verwunderung, nicht Missbilligung.
„Was meint Ihr damit, dass es eine Ausnahme sei? Und warum, glaubt Ihr, wird es einigen missfallen?“ Er hob leicht eine Braue. „Das Elysium ist kein Prunkstück der hohen Clans. Es ist ein heiliger Ort – oder soll es sein – für jeden, der sich hier sicher und gehört fühlen soll. Dass Ihr dazu beitragt, diesen Raum für Unseresgleichen offen und würdig zu gestalten, verdient Achtung.“
Gabriel ließ den Blick kurz über die Gemäuer gleiten, dann wieder zu ihr zurück, sein Ton weicher, fast nachdenklich. „Und wenn Euer Herz sich wirklich nach einem Elysium sehnt, das vom Wind berührt wird und vom Sternenlicht lebt – warum versucht Ihr dann nicht, genau daran zu arbeiten?“ Er ließ seine Worte Raum gewinnen, als wolle er sie mit Bildern verweben.
„Vielleicht nicht hier, unter diesen Balken. Aber außerhalb der Stadtmauern, an einem Ort, den der alte Glaube selbst als heilig erkennt. So wie der Ort, den ich beschrieb. Oder nauch innerhalb, in einer ruhigen Ecke – mit einem offenen Innenhof, wie man ihn in den Palazzi Italiens findet. Umgeben von Mauern, doch offen zum Himmel. Oder ein Haus mit einem ummauerten Garten.“
Gabriel nickte langsam. „Das Elysium darf mehr sein als ein Zufluchtsort. Es kann ein Ort des Atems werden. Wenn man ihm Raum gibt. Und wenn jemand wie Ihr bereit ist, ihn mitzugestalten.“
Sein Blickt suchte den ihren. „Mißversteht mich bitte nicht, werte Agnellia. Ich will euch nicht von hier vertreiben. Es ist nur eine Idee. Und keiner sagt, dass es in einer Stadt nur ein Elysium geben darf.“
Dann schwieg er. Nicht um ihre Zustimmung zu erzwingen – sondern um ihr Gedanken zu lassen, die wachsen konnten.
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Sie nickte leicht.
„Weil es gesagt wurde.“ Manchmal war es genau so einfach. Worte konnten schwer wiegen.
„Wie gesagt, hier gibt es sehr beeindruckende Handwerkskunst und es ist möglich, im Schutz dieser Mauern den freien Himmel zu erleben. In den Sommernächten. Es gibt hoch geschätzte Gäste, die das ebenfalls sehr genießen. Die Welt darf in diesen Momenten einfach ein wenig still stehen. Die Wände schützen vor den Blicken des Lebens, der Frieden des Ortes hält die Zeit an und nur die unendliche Weite des Sternenzeltes hört den Gedanken zu. Diese ungestörten Momente sind etwas wertvolles für einige. Vielleicht riskiert Ihr es in einer lauen Nacht einmal.“
„Es sind schöne Bilder und interessante Gedanken. Doch zu einem Elysium gehört mehr als nur ein hübscher Ort. Die Möglichkeiten für sichere Zugänge und Abreisemöglichkeiten müssen bestehen. Das Umfeld muss stimmen. Es braucht Künste und Geschick im Umgang mit den lebenden Nachbarn, falls etwas geschieht und auch, wenn unsere ewige Zeit einfach nur so vor den Augen derer sich nicht wandelt, die sich selbst so schnell verändern. Es braucht Vertrauen und zuverlässiges Personal bei Tag und Nacht. Und vieles mehr. Es braucht mehr Zeit und Kraft, als ich aufwenden kann. Und es braucht den Zuspruch und den Segen Ihrer Hoheit.“
Agnellina winkte ab.
„Es ist auch nicht die rechte Zeit dafür. Die Mauern wachsen, die Augen weiten sich, die Unsicherheit steigt mit dem Anschwellen der Kriegshörner, die der Wind voraus trägt. Es wäre unklug nun die Kräfte noch zu teilen. Es wäre schön, diesen Ort erhalten zu können, doch wenn es nicht gelingt, wird etwas anderes aus der Asche entstehen. Jetzt etwas anderes zu schaffen, hieße Gelegenheit für weitere Trennung zu geben. In vielen Nächten ist es hier sehr still. Gibt es einen weiteren Ort, so würden sich noch weniger Gäste begegnen und austauschen.“
„Weil es gesagt wurde.“ Manchmal war es genau so einfach. Worte konnten schwer wiegen.
„Wie gesagt, hier gibt es sehr beeindruckende Handwerkskunst und es ist möglich, im Schutz dieser Mauern den freien Himmel zu erleben. In den Sommernächten. Es gibt hoch geschätzte Gäste, die das ebenfalls sehr genießen. Die Welt darf in diesen Momenten einfach ein wenig still stehen. Die Wände schützen vor den Blicken des Lebens, der Frieden des Ortes hält die Zeit an und nur die unendliche Weite des Sternenzeltes hört den Gedanken zu. Diese ungestörten Momente sind etwas wertvolles für einige. Vielleicht riskiert Ihr es in einer lauen Nacht einmal.“
„Es sind schöne Bilder und interessante Gedanken. Doch zu einem Elysium gehört mehr als nur ein hübscher Ort. Die Möglichkeiten für sichere Zugänge und Abreisemöglichkeiten müssen bestehen. Das Umfeld muss stimmen. Es braucht Künste und Geschick im Umgang mit den lebenden Nachbarn, falls etwas geschieht und auch, wenn unsere ewige Zeit einfach nur so vor den Augen derer sich nicht wandelt, die sich selbst so schnell verändern. Es braucht Vertrauen und zuverlässiges Personal bei Tag und Nacht. Und vieles mehr. Es braucht mehr Zeit und Kraft, als ich aufwenden kann. Und es braucht den Zuspruch und den Segen Ihrer Hoheit.“
Agnellina winkte ab.
„Es ist auch nicht die rechte Zeit dafür. Die Mauern wachsen, die Augen weiten sich, die Unsicherheit steigt mit dem Anschwellen der Kriegshörner, die der Wind voraus trägt. Es wäre unklug nun die Kräfte noch zu teilen. Es wäre schön, diesen Ort erhalten zu können, doch wenn es nicht gelingt, wird etwas anderes aus der Asche entstehen. Jetzt etwas anderes zu schaffen, hieße Gelegenheit für weitere Trennung zu geben. In vielen Nächten ist es hier sehr still. Gibt es einen weiteren Ort, so würden sich noch weniger Gäste begegnen und austauschen.“
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Gabriel nickte langsam, während seine Augen auf ihr ruhten – ein stilles Zeichen von Verständnis, vielleicht auch Anerkennung.
„Ihr habt recht, werte Agnellina. Oft fallen Ämter jenen zu, deren Blut ihren Anspruch stützt – nicht ihre Taten.“ Seine Stimme blieb ruhig, doch sie trug Gewicht. „Ich habe hohe Herren gesehen, die beim ersten Feindkontakt flohen… während einfache Knechte standen, wo es nichts mehr zu gewinnen gab – außer einen ehrenvollen Tod.“
Er hob leicht eine Hand, als wolle er das Gewicht seiner Worte lenken. „Auch unter uns Kainiten ist das nicht anders. Solange Ihr der Domäne dient – und tut, was sie stärkt – verdient Ihr Achtung. Nicht wegen Eures Blutes. Sondern wegen Eures Handelns.“
Ein Moment verging, in dem er scheinbar die letzten Worte der Gangrel noch einmal auf sich wirken ließ.
„Und ja – ein Elysium ist mehr als ein schöner Ort. Es ist ein Gefüge aus Vertrauen, Verlässlichkeit und Sichtbarkeit. Und es braucht den Willen und den Segen Ihrer Hoheit. Mein Gedanke war kein Ruf zur Eile, vielmehr eine langfristige Idee.“ Sein Blick glitt kurz zur Decke, zu den Schatten, die dort spielten, als trüge auch sie das Echo seiner Gedanken. „Ihr habt recht – dies ist nicht die Stunde. Die Horde rückt näher, und unsere Kraft gehört jetzt der Verteidigung.“
Dann trat eine Spur Wärme in seine Züge, kaum merklich, aber ehrlich. „Doch was die Weite des Sternenzelts betrifft… dieses Angebot, werte Agnellina – nehme ich eines Tages gewiss an.“
„Ihr habt recht, werte Agnellina. Oft fallen Ämter jenen zu, deren Blut ihren Anspruch stützt – nicht ihre Taten.“ Seine Stimme blieb ruhig, doch sie trug Gewicht. „Ich habe hohe Herren gesehen, die beim ersten Feindkontakt flohen… während einfache Knechte standen, wo es nichts mehr zu gewinnen gab – außer einen ehrenvollen Tod.“
Er hob leicht eine Hand, als wolle er das Gewicht seiner Worte lenken. „Auch unter uns Kainiten ist das nicht anders. Solange Ihr der Domäne dient – und tut, was sie stärkt – verdient Ihr Achtung. Nicht wegen Eures Blutes. Sondern wegen Eures Handelns.“
Ein Moment verging, in dem er scheinbar die letzten Worte der Gangrel noch einmal auf sich wirken ließ.
„Und ja – ein Elysium ist mehr als ein schöner Ort. Es ist ein Gefüge aus Vertrauen, Verlässlichkeit und Sichtbarkeit. Und es braucht den Willen und den Segen Ihrer Hoheit. Mein Gedanke war kein Ruf zur Eile, vielmehr eine langfristige Idee.“ Sein Blick glitt kurz zur Decke, zu den Schatten, die dort spielten, als trüge auch sie das Echo seiner Gedanken. „Ihr habt recht – dies ist nicht die Stunde. Die Horde rückt näher, und unsere Kraft gehört jetzt der Verteidigung.“
Dann trat eine Spur Wärme in seine Züge, kaum merklich, aber ehrlich. „Doch was die Weite des Sternenzelts betrifft… dieses Angebot, werte Agnellina – nehme ich eines Tages gewiss an.“
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Sie sah ihn an, blickte hin und wieder auch kurz in seine Augen, brach den Augenkontakt aber, bevor es unhöflich wurde.
"Der Tod ist nicht ehrenvoll. Tot ist tot. Ehre leimt den Kopf nicht wieder auf den Hals."
Es war keine Freude am Widerspruch an sich, doch die Gangrel hielt mit ihrer Ansicht auch nicht hinter den Berg.
Der kleine Knochen tanzte weiter zwischen ihren Fingern herum.
"Was macht Ihr, wenn es sich der Sturm legt? Wollt Ihr weiter ziehen oder bleibt Ihr dann hier? Wie war es dort, woher Ihr kommt?"
"Der Tod ist nicht ehrenvoll. Tot ist tot. Ehre leimt den Kopf nicht wieder auf den Hals."
Es war keine Freude am Widerspruch an sich, doch die Gangrel hielt mit ihrer Ansicht auch nicht hinter den Berg.
Der kleine Knochen tanzte weiter zwischen ihren Fingern herum.
"Was macht Ihr, wenn es sich der Sturm legt? Wollt Ihr weiter ziehen oder bleibt Ihr dann hier? Wie war es dort, woher Ihr kommt?"
Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]
Gabriel lächelte, doch es war ein stilles, nach innen gerichtetes Lächeln – keines, das Widerworte gab, sondern das zeigte, dass er verstand. Auch wenn er anders dachte. „Ihr habt nicht Unrecht, werte Agnellina. Der Tod… ist endgültig. Aber manche wählen den Weg, ihn nicht leer zu sterben. Es ist eine Sicht auf die Dinge, die sich von der euren unterscheidet. Das ist nur gerecht, dass jeder seine eigene Sicht auf die Dinge in dieser Welt hat.“
Sein Blick folgte für einen Moment dem Knochen, der zwischen ihren Fingern kreiste, dann hob er wieder den Kopf.
„Was den Sturm betrifft...“ – seine Stimme klang leise, getragen vom Ernst seiner Überzeugung – „ich glaube nicht, dass er sich so bald legen wird. Nicht auf absehbare Nächte. Und nicht ohne Wunden.“ Ein kurzes Innehalten, dann fuhr er fort. „Ob ich bleibe? Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Ich könnte es mir vorstellen. Doch es liegt nicht nur in meiner Hand – Pflichten, Stimmen, Bande aus alter Zeit... vieles spricht mit.“
Als sie nach seiner Herkunft fragte, wanderte sein Blick in die Ferne – dorthin, wo die Nacht dunkler war als der Platz.
„Dort, woher ich komme, war wenig Platz für Schönheit. Für Zartes. Es war… kriegerisch, oft zerrissen. Ich war selten lange irgendwo, bevor wieder Marschbefehle kamen.“ Dann drehte er sich langsam zu ihr, die Frage nun sanft, aber nicht ohne Nachdruck: „Und Ihr? Ihr sagt, Ihr seid weit gereist. Was hält Euch hier? Warum wartet Ihr diesen Sturm ab – und zieht nicht weiter, so wie Ihr es zuvor getan habt?“
Sein Ton blieb offen – nicht als Prüfung, sondern als echtes Interesse.
Sein Blick folgte für einen Moment dem Knochen, der zwischen ihren Fingern kreiste, dann hob er wieder den Kopf.
„Was den Sturm betrifft...“ – seine Stimme klang leise, getragen vom Ernst seiner Überzeugung – „ich glaube nicht, dass er sich so bald legen wird. Nicht auf absehbare Nächte. Und nicht ohne Wunden.“ Ein kurzes Innehalten, dann fuhr er fort. „Ob ich bleibe? Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Ich könnte es mir vorstellen. Doch es liegt nicht nur in meiner Hand – Pflichten, Stimmen, Bande aus alter Zeit... vieles spricht mit.“
Als sie nach seiner Herkunft fragte, wanderte sein Blick in die Ferne – dorthin, wo die Nacht dunkler war als der Platz.
„Dort, woher ich komme, war wenig Platz für Schönheit. Für Zartes. Es war… kriegerisch, oft zerrissen. Ich war selten lange irgendwo, bevor wieder Marschbefehle kamen.“ Dann drehte er sich langsam zu ihr, die Frage nun sanft, aber nicht ohne Nachdruck: „Und Ihr? Ihr sagt, Ihr seid weit gereist. Was hält Euch hier? Warum wartet Ihr diesen Sturm ab – und zieht nicht weiter, so wie Ihr es zuvor getan habt?“
Sein Ton blieb offen – nicht als Prüfung, sondern als echtes Interesse.