[1259] Folklore und Okultes [Bogdan, Dietrich]

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Dietrich
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[1259] Folklore und Okultes [Bogdan, Dietrich]

Beitrag von Dietrich »

Fackeln flackern im feuchten Nachtwind, werfen tanzende Schatten auf den festgetretenen Boden des Hofes von Gawrony. In den Stallungen murmeln Tiere, im Hintergrund klirren Hämmer gegen Eisen – die Schmiede schläft nicht mehr, seit die Gefahr aus dem Osten fast schon spürbar in der Luft hing.

Im Zentrum des Hofes – zwischen Wachhaus, Brunnen und Palisade – erstreckt sich ein Plan. Keine Karte auf Pergament, sondern ein körperlicher Entwurf: Fässer, Säcke, Kisten, Seile. Geritzte Linien im Dreck, kleine Holzmarkierungen, steinerne Anhöhen – ein Relief des Umlands von Krakau, erbaut mit der Präzision eines Strategen, der schon mehr als einen Feldzug gesehen hatte.

Dietrich von Hohenberg steht mit verschränkten Armen davor. Seine Tunika rau und düster in der Nacht. Das Gesicht hart im Licht der Flammen. Neben ihm kniet Heinrich von Celle – der rote Bart verrußt, die Finger schwärzlich von Kohle – und zieht mit einem Dolch eine neue Linie.


„Der alte Weichselarm hier“, sagt Dietrich leise, beinahe mehr zu sich selbst als zu seinem Ghul. „Tiefland. Feucht. Selbst mongolische Pferde versinken da, wenn wir es aufreißen. Wir verstärken den Sumpf mit unterspülten Gräben. Wird sie zum Umgehen bringen.“

Heinrich nickt knapp, setzt ein Steinchen. „Und wenn sie’s nicht tun?“

„Dann kostet sie das Zeit. Und Ressourcen. Beides Dinge, die sie nicht unendlich haben, wenn sie nichts zum Plündern finden.“ Dietrich streicht über ein Stück Leinen, das einen Hügel bei Bielany darstellt. „Hier stellen wir Wachposten auf. Wir müssen uns über ihre Bewegungen zu jedem Zeitpunkt im Klaren sein.“

Ein leiser Windzug lässt das Licht tanzen. Dietrich schaut kurz auf, blickt zu den Wachen, keine Reaktion. Sein Gast scheint noch nicht sichtbar zu sein. Die Männer auf der Palisade sind angehalten, den alten Mann ohne viel Federlesen auf das Gelände zu lassen, er wurde erwartet.

Ein Gangrel - vielleicht – ein Verbündeter.

Dietrichs Stimme wird noch leiser:


„Geschwindigkeit ist ihre Stärke. Wenn wir in der Lage sind ihnen diese zu nehmen, gibt es vielleicht Hoffnung für Krakau."

Heinrich schweigt. Die Karte ist fast vollendet. Die Pläne ausgearbeitet. Es würde am Ghul sein, genau wie an Gabriels Ghul, die Männer bei Tag zu führen. 30 Mann könnten die Horde nicht allein stellen. Aber vielleicht konnten sie als Speerspitze fungieren und wenn Gawrony als Militärmacht wieder erwachte versprach das Ruhm für seine Truppe und das wiederrum würde zu neuen Rekruten führen. Hier gab es die Chance zu wachsen und entweder gingen sie im Mongolensturm unter, oder sie würden wie der Phönix aus der Asche etwas neues errichten. Stärker ... und fest in der Hand der Tremere ... und der Ventrue

"Wir müssen Gräben ausheben, den Weg nach Norden und Osten abschneiden so gut wir können. Auf keinen Fall dürfen sie die Stadt umschließen."
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Bogdan
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Re: [1259] Folklore und Okultes [Bogdan, Dietrich]

Beitrag von Bogdan »

Bogdan blieb stehen,a ls das Gut in ihrer Blickweite kam.
Er legte Viktor die Hand auf die Schulter.

„Danke, Bruder.“

Ein warmer Blick.
Ein Nicken.

„Ich gehe den Rest allein.“

Er ließ die Hand sinken.
Drehte sich um.
Schritt langsam durch die Nacht.
Nur sein Stock berührte leise den Boden.



Die Fackeln warfen flackerndes Licht über das Gelände.
Bogdan trat durch das Tor. Die Wachen hatten ihn gesehen – doch nicht aufgehalten.
Man erwartete ihn.

Er sog die Luft tief ein.
Rauch. Eisen. Mensch und Pferd.
Das war mehr als ein Hof.
Es war ein Lager.

Er sah das Modell.
Blieb stehen.
Füße fest. Atem ruhig – obwohl er keinen brauchte.

Ein Plan aus Erde. Aus Stoff. Aus Stein.
Ein Werk der Hände. Und der Gedanken.

Langsam trat er näher.
Nickte dem Mann mit der dunklen Tunika zu.
Nickte dem rothaarigen Ghul.

Dann blickte er auf das Werk.

„Das ist gut.“

Seine Stimme klang ruhig, aber bestimmt.

„Kein Pergament hätte es besser zeigen können.“

Er beugte sich leicht vor.
Zeigte mit einem knochigen Finger auf einen Punkt westlich des Modells.

„Hier … das Bachbett. Trocknet im Sommer aus. Aber tief. Mit ein paar umgestürzten Bäumen – ein Hinterhalt.“

Er sah zu Dietrich, beugte den Kopf.
Ein sachlicher Blick. Ein ruhiges Lächeln.

„Eine gute Nacht, werter Dietrich.“
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