[1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

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Natalia
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von Natalia »

Als die Stimme Konrads den Raum auf winterliche Temperaturen abkühlte und sein Ton die Luft schnitt wie ein scharfes Messer, zuckte sie innerlich zusammen und war heilfroh das der Zorn nicht direkt auf sie gerichtet war. Sie hatte ihn so noch niemals gesehen oder erlebt. Aber es machte nur klar was sich hinter der Fassade eines sonst stoischen Ancillas verbergen konnte. Während der Seneschall seine Gefühle offener zur schau trug, tat Konrad dies offensichtlich nicht.

Erst, als die Stille sich wieder über den Raum gelegt hatte und der Zorn nur noch ein fernes Echo war, welches in den Wänden wiederhallte und die Luft schwängert und auch Dietrich seine wahre Identität offenbart hatte, konnte sie sich weit genug zusammen reißen, um auch zu antworten.

Sie schloss einmal kurz die Augen, um die innere Unruhe unter Kontrolle zu bekommen und ihre Stimme nicht zittern zu lassen, bevor sich ihre Haltung leicht aufrichtete und die silbrigen Fäden in dem hochgeschlossenen blauen Kleid, welches sie trug noch einmal in dem Kerzenlicht aufleuchteten. "So will auch ich meine Vortstellung korrekt ausführen." Sie blickte dabei insbesondere Gabriel an, streifte aber auch Dietrich kurz dabei. "Mein Name ist Natalia, Neugeborene aus dem Haus Carna, vom Haus und Clan Tremere, Kind von Veruca, der Gläubigen. Schirmherrin der Wälder und Flüsse, Dienerin Cernunos und Abstammende vom Haus Carna, Ancilla vom Clan Tremere, Nachkommin von Bernard Richeliue, Wächter der Bibliothek und Ritualmeister des Gildehauses Ceoris, Ahn aus der Linie des Calderon vom Haus und Clan Tremere." sie lies ihre vollständige Vorstellung kurz wirken, während sie ihren Kopf noch einmal in tieferen Respekt Gabriel gegenüber neigte und Dietrich ebenso zunickte. Ihr Clansbruder erhielt dabei allerdings ein Nicken, welches eine Gleichstellung andeutete.

Die jung aussehende Frau machte keine Anstalten sich für die vorherige Begrüßung und Vorstellung zu entschuldigen. Trotzdem war ihr Interesse an dem ungleichen Brüderpaar entfacht. Allein, dass es bereits einen weiteren Clansbruder in der Domäne gab, machte eventuelle Forschungen und den Aufbau gewisser Kontakte vermutlich deutlich einfacher.

"Ich diene dem verehrten Konrad von Aupfholm als Beraterin und so war es auch meine Aufgabe zu präsentieren wie viele Neugeborene sich in dieser Domäne verhalten, obwohl sie es besser wissten müssten." Ihre haselnussbraunen Augen lagen dabei noch einmal kurz auf Gabriel. "Ich bin mir allerdings sicher, dass es möglich ist Ordnung und Etikette in dieser Domäne zu verankern. Gemeinsam."

Sie war froh, dass ihre Stimme nicht einmal gebrochen war. Gerade am Anfang war es noch einmal knapp geworden. Nun aber stand sie an der Seite Konrads, nicht als gleichgestellte zwischen den Ventrue, aber als Neugeborene, die auf einer Stufe mit ihrem Clansbruder stand.
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Gabriel
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von Gabriel »

Gabriel nahm die Worte Konrads mit der gebotenen Ernsthaftigkeit auf. Er konnte die Wut in Konrads Stimme nicht nur hören, sondern fühlen – wie ein scharfes Schwert, dass durch die Stille brach. Es war eine Wut, die nicht bloß aus verletztem Stolz entstand, sondern aus der tief verwurzelten Missachtung der Ordnung, die ihr Blut verlangte.

Er hielt inne, ließ diese Wahrheit in sich wirken, bevor er mit der gebotenen Achtung einen Schritt vortrat und sich mit formvollendeter Präzision verneigte.

„Die Verspätung meiner Vorstellung ist unverzeihlich, verehrter Prätor,“ sprach er mit ruhiger, bestimmter Stimme. „Doch ich hoffe, durch meine Taten in der Zukunft meine Verfehlung vergessen lassen zu können.“

Es gab keine Ausreden, keine Erklärungen. Er wusste, dass sie keine Rolle spielten. Nur das, was folgte, würde Gewicht haben.

Er richtete sich auf, hielt Konrads Blick, ohne sich von der Last seines Zorns zurückzuziehen. „Solltet Ihr wünschen, dass diejenigen, die Euch respektlos behandelt haben, bestraft werden, werde ich es tun.“

Gabriel ließ das Gewicht seiner Worte in die Stille des Raumes sinken. Sie waren keine bloße Floskel, sondern ein Versprechen.

„In dieser Domäne werde ich das Werkzeug Eures Willens sein – so, wie es die Traditionen unseres Blutes gebieten.“

Dann wandte er sich Natalia zu und neigte respektvoll den Kopf.

„Natalia, Neugeborene aus dem Haus Carna, vom Haus und Clan Tremere, Kind von Veruca, der Gläubigen – ich grüße Euch und freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen.“

Seine Worte waren ruhig, doch mit jener Form, die keine Unsicherheit zuließ.

„Ich bin sicher, dass wir gemeinsam Ordnung und Etikette in diese Domäne bringen können.“

Dann hielt er inne, ließ einen Moment verstreichen, bevor er seine nächsten Worte sorgfältig wählte.

„Und wir sollten direkt damit anfangen.“

Er richtete sich wieder auf, musterte sie mit einem offenen, doch bestimmten Blick.

„Ihr habt Eure Rolle gut gespielt – und wie sich herausgestellt hat, waren meine Worte im Resultat unangebracht.“

Eine kurze, bewusste Pause.

„Somit bitte ich in aller Form um Entschuldigung, da meine Worte Euch nicht gerecht werden.“

Er ließ sein Haupt kurz gesenkt – nicht unterwürfig, aber lange genug, um die Ernsthaftigkeit seiner Entschuldigung zu verdeutlichen.

„Ich hoffe, dass diese Worte nicht zwischen uns stehen werden, wenn wir gemeinsam zum Wohle der Domäne arbeiten.“

Dann schwieg Gabriel.
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Natalia
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von Natalia »

Inzwischen hatte sie sich soweit wieder gefangen, dass sie das Nicken Gabriels entgegen nehmen konnte. Ihre Miene verzog sie bei seiner Entschuldigung allerdings nicht. "Ich nehme eure Entschuldigung an. Die Worte sollen nicht zwischen uns stehen, haben wir doch dieselben Ziele." Ihr Blick legte sich intensiv auf den Ventrue. "Hättet ihr anders reagiert und andere, mildere Worte, gefunden, so wäre dieses Gespräch nun ein vollkommen anderes und ich bin sicher, dass es dann deutlich unerfreulicher für alle Anwesenden geworden wäre."

Nach diesen Worten legte sich derselbe intensive Blick auf ihren Clansbruder. "Auch freue ich mich auf den Austausch mit meinen Clansbruder über die derzeitige Situation. "Ich bin mir sehr sicher, dass wir in der Domäne Veränderungen erwirken können, die für uns alle von Vorteil sein werden."
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von admin »

Konrad schwieg lange. Er hatte sich nach seinem Ausbruch nicht wieder hingesetzt – er stand noch immer aufgerichtet, wie ein Richter über einem noch unverkündeten Urteil. Doch nun senkte er langsam den Blick, und das Gewicht seiner Aufmerksamkeit schien den Raum erneut zu verändern – nicht mehr wie ein Sturm, sondern wie ein stiller Druck, der sich auf die Seele legte. Er sah Dietrich an. Dann Natalia. Dann Gabriel.

Dann sprach er – nicht mehr mit jener Wut, die eben noch Raum und Luft gebändigt hatte, sondern mit der unnachgiebigen Autorität eines Mannes, der gelernt hatte, dass Kontrolle Macht ist, und Maß eine Waffe. „Es ist gut,“ begann er leise, aber unzweifelhaft, „zu sehen, dass die Masken nun fallen.“ Sein Blick ruhte auf Dietrich, länger als nötig. Kein Spott, keine Rüge – nur das ruhige Erfassen eines neuen Spielfeldes. „Dietrich von Hohenberg… Eure Offenheit ehrt Euch, so spät sie auch kam. Und doch ist Ehrlichkeit nur ein erster Schritt auf einem langen Pfad. Der Clan Tremere… ist nicht unbedeutend in dieser Domäne. Es wird Dinge geben, über die wir sprechen müssen.“

Dann wandte er sich an Natalia. Er musterte sie mit dem prüfenden Blick eines Mannes, der nicht nur den Wert eines Artefakts erkennen will, sondern auch dessen Preis. „Natalia, Kind von Veruca… Eure Loyalität ist notiert. Euer Verständnis von Disziplin ebenfalls. Krakau hat viele, die sprechen – aber nur wenige, die zuhören. Ihr habt gezeigt, dass Ihr beides beherrscht. Behaltet das bei.“ Und dann Gabriel. Ein kurzer Moment – keine Dominanzprobe, keine Herausforderung. Nur Anerkennung. Schwer und selten. „Gabriel, Kind Hredel… es ist lange her, dass ich jemanden gesehen habe, der den Namen unserer Ahnen mit solcher Haltung trägt.“

Er trat langsam zur Mitte des Raumes, als wolle er nicht nur den Platz zwischen ihnen überbrücken, sondern ihn mit Bedeutung füllen. „Ordnung“, sagte er, „ist kein Zustand. Sie ist eine Verpflichtung. Und jeder, der sie in dieser Stadt bewahren will, wird prüfen müssen, ob er bereit ist, mehr zu geben als zu nehmen.“ Er ließ diese Worte wirken, dann sprach er weiter – mit der ruhigen Eleganz eines Mannes, der Angebote macht, keine Bitten. „In naher Zukunft wird diese Domäne Ämter zu vergeben haben. Harpyie. Blutvogt. Geißel. Posten, die mehr bedeuten als nur Titel – sie sind das Rückgrat einer funktionierenden Gesellschaft. Wer hier führen will, wird zeigen müssen, dass er nicht nur reden kann, sondern auch trägt.“

Ein Seitenblick an Gabriel, dann ein langer, bedeutungsvoller an Natalia. „Ich werde beobachten. Zuhören. Bewerten.“ Dann, beinahe beiläufig, wie ein Goldhändler, der den wahren Schatz unter dem Schmutz erkennt: „Es gibt… Gerüchte. Von einem Rat der Erstgeborenen. Ein törichter Gedanke. Krakau braucht keine Debatten. Es braucht Führung.“ Er drehte sich ein Stück zur Seite, der Blick wie durch einen Vorhang in eine Zukunft, die nur er bereits zu sehen scheint. „Und inmitten all dessen“, fuhr er fort, nun mit einem Tonfall, der zum Handeln aufrief, „müssen wir den Fluss des Handels wieder kontrollieren. Wer handeln will, muss sich messen lassen. Wer profitieren will, muss beitragen. Und wer führen will… wird geprüft.“

Er nickte knapp – nicht freundlich, sondern formell. Anerkennend, aber nicht einladend. „Bereitet Euch vor. Jeder von Euch. Die Zeit des Schattenspiels endet. Krakau wird wieder Glanz tragen – oder an seiner Anmaßung vergehen.“ Dann trat er zur Seite, elegant, ruhig, aber mit der unübersehbaren Geste eines Mannes, der weiß, dass sich der nächste Zug auf seinem Brett befindet.
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Gabriel
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von Gabriel »

Gabriel verneigte sich leicht vor dem verehrten Konrad – ein Zeichen der Anerkennung für seine Worte, aber auch für die unausgesprochene Wahrheit darin.

„Euer Lob ehrt mich, verehrter Prätor. Und für Eure Einsicht danke ich Euch.“

Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, bevor er sich wieder auf Konrad konzentrierte.

„Ich hörte, dass in dieser Stadt jeder willkommen sei.“ Seine Stimme war ruhig, bedacht. „Man sagt, dass selbst die Former hier ihre Zelte aufgeschlagen haben.“

Ein kaum merkliches Heben der Brauen folgte.

„Und doch war ich erstaunt zu erfahren, dass sogar ein Seelenfresser hier verweilen darf.“

Die Worte standen einen Moment in der Stille, bevor Gabriel fortfuhr.

„Ihr habt einen klaren Blick auf die Kainskinder dieser Domäne, verehrter Prätor. Dürfte ich Euch um einen tieferen Einblick bitten? Wer sind die Kräfte, die Krakau gegenwärtig formen?“

Er ließ das Gewicht der Frage einen Moment ruhen, bevor er fortsetzte.

„Während meiner Vorstellung bei der höchst verehrten Frida habe ich den werten Bogdan Radzimowicz kennengelernt – Neugeborener des Clans der Tiere. Ebenso den werten Ljut, Neugeborenen des Clans der Gelehrten.“

Ein kurzer, fester Blick.

„Doch ich würde gerne mehr erfahren. Über jene, die das Gefüge dieser Domäne bestimmen.“

Dann lehnte er sich leicht zurück, als würde er eine weitere Überlegung in die Waage legen.

„Und noch eine Frage bleibt, verehrter Prätor: Wie hat die Rose es auf den Thron geschafft?“

Seine Stimme war nicht schneidend, nur fragend – ein Mann, der wissen wollte, ob er einen Prinzen vor sich hatte, der sein Reich durch eigene Kraft geformt hatte, oder ob Gunst und Politik die Karten für ihn gelegt hatten.

„Ist sie ein Prinz durch eigene Fähigkeiten? Oder trägt sie den Titel aus der Gunst eines anderen?“

Er ließ den Blick nicht von Konrad weichen, ließ die Worte sich setzen.
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Dietrich
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von Dietrich »

Dietrich lauschte den Anwesenden geduldig und seinem Stand entsprechend schweigend. Nicht, dass der Tremere nichts zu sagen hätte. Nur bevorzugte er zu hören und zu beobachten. Auf diese Weise konnte er seinen Bruder am besten beraten und dieser hatte das Blut und die gesellschaftliche Finesse mit einer Stimme für sie beide zu sprechen.

Natalia erhielt einen langen Blick, ruhig und einschätzend, dann ein klares Nicken


"Ich denke auch, Soror. Wir haben einiges zu besprechen, lasst uns im Anschluss ein Treffen vereinbaren um die Zukunft unseres Blutes in Krakau zu planen."

Auch er lauschte Konrad und seinem Bruder, wenn die Hohen Clans ihr Gespräch weitgehend beendet hatten, würde er ebenfalls noch Worte an Konrad zu richten haben. Immerhin wollte man einandern nicht weltlich ins Gehege kommen.
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von admin »

Konrad schien Gabriels Worte mit der ruhigen Aufmerksamkeit eines Archivars zu prüfen, der in uralten Schriften nach verborgenen Bedeutungen sucht. Dann hob er das Kinn ein wenig, nicht hochmütig, sondern wie jemand, der Gewicht in Worte legt, die sorgfältig gewählt sind. „Eure Neugier ist ehrenhaft, Gabriel. Denn wer wirken will, muss verstehen – und wer verstehen will, muss fragen, auch wenn die Antworten unbequem sind.“ Er trat einen Schritt beiseite, als wolle er den Blick freigeben auf eine unsichtbare Landkarte aus Einfluss und Interessen.

„Die Kräfte, die derzeit sichtbar das Gefüge dieser Domäne prägen, sind wenige – zu wenige, für eine Stadt mit diesem Gewicht.“ Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen. Kein Zeichen von Belustigung, sondern das feine Ziehen des Mundwinkels eines Mannes, der weiß, dass unter der Oberfläche mehr verborgen liegt, als offen ausgesprochen wird. „Frida, Ancilla der Rose, trägt den Titel der Prinzessin. Eine Künstlerin, ja – aber auch eine Warägerin. Die Blutrote, wie man sie nennt. Ihre Herrschaft ruht nicht auf jahrzehntelanger Intrige oder auf offenem Krieg, sondern…“ Der ältere Ventrue ließ das Wort offen stehen, wie eine Wunde, die noch niemand ganz durchdrungen hat.

„...auf einem Handel, nehme ich an. Ihr Aufstieg war leise. Undurchsichtig. Doch das ist ihre Art. Manche Herrscher schreien, manche flüstern. Und die gefährlichsten tun beides zugleich.“ Sein Blick fiel erneut auf Gabriel. „Ich vermute, dass sie ohne den werten Matusz nicht säße, wo sie sitzt. Der Seneschall dieser Domäne hat tiefere Wurzeln in Krakau, als er je zugeben würde. Er war da, als Razkoljna – vom Blut der Drachen – verschwand. Vielleicht lebt jene Fürstin noch. Vielleicht hält sie sich in Siebenbürgen verborgen. Mögliche Aufzeichnungen jener Zeit sind…“ – ein kurzer, verächtlicher Laut – „von mongolischem Feuer ausgelöscht. Ähnlich wie andere Kainiten aus der Zeit. Alle bis auf Matusz...“ Ein Moment der Stille.

„Aber Frida hat 1241 an der Seite von Matusz gegen die Horde gestanden. Das ist keine Allegorie. Das ist Geschichte. Und Blut.“ Konrad verschränkte die Arme hinter dem Rücken, Haltung und Worte gleichermaßen diszipliniert. „Ob sie nun durch eigene Klinge herrscht oder durch geliehene Gunst – das ist gleichgültig, solange Krakau offen bleibt.“ Jetzt war seine Stimme ein wenig härter, kontrollierter – wie gehärteter Stahl. „Denn wenn die Rose das Tor schließt, wenn sie aus Krakau eine Bühne für Eitelkeit macht oder eine Festung für die Falschen… dann wird unser Krieg einen Preis zahlen, den keiner von uns decken kann.“ Ein letzter Blick, diesmal zwischen Gabriel und Natalia hin und her gleitend, mit einem kurzen Verweilen auf Dietrich. „Solange sie das Tor offen hält, mag sie regieren. Doch wehe dem Tag, an dem sie es verriegelt.“ Ein kaum merkliches Nicken schloss seine Worte ab. Dann schwieg er – das Spiel hatte sich bewegt.
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Natalia
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von Natalia »

Auch Natalia lauschte den Worten Konrads. Sie hatte gesprochen, nun war es an der Zeit zuzuhören. Ja die Machtverhältnisse in Krakau schienen klar, waren aber in Wirklichkeit in Nebel verborgen. Hinter unzähligen Schichten. Es gab Dinge wie Handel, politische Verbindungen und alte Schwüre, die ein komplexes Geflecht bildeten das die Wenigstens durchdrangen. Es gab aber noch mehr Geheimnisse. Wieso war Krakau als einzige Domäne im Umkreis so offen. Wieso war eine Ancilla der Toreador auf dem Thron und kein Tzimisce, in deren Ländern sie sich befanden. Was hielt die Unholde davon ab sich die Domäne einfach zu nehmen? War es mehr, als nur der Ruf der Prinzessin und des Seneschalls? Es warteten noch spannende Nächte auf sie, dies alles zu ergründen.

So blieb sie aber erst einmal ausdrucklos stehen und beobachtete eher die beiden anderen Neugeborenen im Raum, die diese Informationen nun auch erhielten und die Reaktionen darauf würden sicherlich interessant sein. Sie hatte ihren Teil zu diesem Treffen bereits beigetragen. Nun war es vorerst an den Ventrue Informationen auszutauschen.
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Gabriel
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von Gabriel »

Gabriel verneigte sich leicht, eine Geste des Respekts, ob der Worte des verehrten Konrad.

„Eure Einsichten sind wertvoll, verehrter Konrad.“ Seine Stimme war ruhig, bedacht. „Ein offenes Tor ist von Nutzen – aber ein verriegeltes kann zur Falle werden.“

Er ließ die Bedeutung in der Stille verharren, bevor er fortfuhr.

„Gibt es Spieler in dieser Stadt oder außerhalb, von denen wir wissen müssen?“

Sein Blick war wachsam, aber nicht drängend.

„Es gibt Gerüchte, dass Unholde sich in der Stadt niederließen – Wesen, die nicht dem Wohl der Domäne dienen.“

Er wartete einen Augenblick, ließ die Nacht atmen.

„Und gibt es Pläne, verehrter Konrad, oder von der werten Natalia, von denen wir wissen sollten? Oder bei denen wir unsere Unterstützung anbieten können?“

Gabriel ließ die Fragen in den Raum sinken, ruhig und ohne Hast.
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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

Beitrag von admin »

Konrad lauschte Gabriels Worten, sein Blick wurde für einen Moment schmaler – nicht vor Missbilligung, sondern aus konzentrierter Prüfung heraus. Dann trat er gemessen ein paar Schritte durch den Raum, bevor er innehielt. Seine Stimme, als er sprach, war ruhig, getragen von Bedacht – wie ein Mann, der seine Worte abwägt wie Gold auf einer Kaufmannswaage. „Es ist in diesen Nächten schwer, mit Gewissheit zu sagen, wer sich in Krakau aufhält – und noch schwerer, wer sich weshalb hier aufhält.“ Ein Seitenblick zu Natalia und Dietrich – Anerkennung, aber auch Mahnung.

„Strukturen, die Ordnung schaffen, wurden zerstört. Was wir wissen, wissen wir aus Fragmenten. Die Aufzeichnungen vor 1241 sind... bestenfalls lückenhaft, schlimmstenfalls Legende.“ Dann wandte sich der Ancilla wieder Gabriel zu. „Die Unholde, von denen Ihr sprecht – wenn Ihr damit die Tzimisce meint, so fragt Euch: Warum haben sie diese Domäne nicht beansprucht, wo sie doch alles andere verschlingen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder fürchten sie jemanden – oder sie kontrollieren bereits mehr, als wir sehen.“

Ein kurzer Blick, als ob er abschätzte, wie viel er bereit war zu offenbaren. „Ich kontrolliere den Strom des Handels zwischen Krakau und dem Reich. Nicht vollständig, aber hinreichend.“ Das klang nicht wie Angeberei – eher wie eine Inventur. „Das schließt das Ohr des Bischofs ebenso ein wie die stillen Kontore am Weichselufer.“ Er ließ einen Moment der Bedeutung vergehen, ehe er fortfuhr. „Ich habe kein Interesse an Unruhe. Auch nicht an ungezügeltem Wachstum. Diejenigen, die sich als Teil der Ordnung verstehen, werden ihren Platz finden – wenn sie ihn sich verdienen. Alles andere ist… Lärm.“ Ein flüchtiger, kontrollierter Blick auf Gabriel. „Ihr fragt nach Plänen. Ich denke, ein jeder von uns hat solche. Aber was sie eint, ist das Ziel: Krakau als Tor offen zu halten. Für Handel. Für Einfluss. Für Stabilität.“

Dann wandte er sich halb zur Seite – eine Geste der Einladung, nicht der Flucht. „Wenn Ihr Teil dessen sein wollt, Gabriel, dann beobachtet, lernt – und handelt, wenn es Zeit ist. Es gibt noch Spielräume, auch wenn sie eng bemessen sind. Doch jene, die sich nützlich machen, werden nicht übersehen.“ Sein Blick verfestigte sich für einen Moment – nicht hart, aber eindeutig. „Doch verwechselt Nützlichkeit nicht mit Unterwerfung. Und fragt nicht zu früh nach Dingen, die noch nicht offenbart werden sollen.“ Ein letztes Nicken – nicht kalt, aber endgültig. Dann schwieg er.
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