[1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

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Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » So Jul 27, 2025 7:17 am

Gabriel hielt inne, sein Blick blieb ruhig auf Agnellina gerichtet, als sie sprach. Erst, als sie verstummte, schüttelte er langsam den Kopf.

„Ihr solltet besser auf das hören, was ich tatsächlich sagte, werte Agnellina – nicht auf das, was Ihr darin zu hören glaubt.“

Er ließ die Worte einen Moment stehen, bevor er fortfuhr.

„Ich habe Euch mitnichten der Lüge bezichtigt. Ich sagte, Ihr habt mich bewusst in die Irre geführt. Das ist ein Unterschied – ein feiner, aber bedeutender. Und selbst das war kein Vorwurf, sondern eine Feststellung.“

Ein kurzer Blick, kein Tadel darin – nur Klarheit.

„Ich habe nichts an Eurem Wesen, Euren Worten oder Eurer Art gering geschätzt. Im Gegenteil. Ich habe Euch mit Respekt begegnet, so, wie ich es auch jetzt noch tue.“

Dann wich sein Blick kurz in die Dunkelheit hinter ihr, als wollte er den Abend selbst betrachten.

„Vielleicht war es kein guter Abend. Vielleicht war der Wind zu scharf für ruhige Stimmen. Aber es bringt wenig, ihn in Streit enden zu lassen.“

Sein Blick kehrte zu ihr zurück.

„Es wird andere Abende geben, hoffe ich – und hoffentlich bessere.“

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Do Jul 03, 2025 1:00 pm

"Nichts davon ist eine Lüge.", beharrte sie sich verteidigend und dieser sture Zug um ihren Mund trat hervor, als hätte sie etwas Bitteres gegessen. "In welche Irre sollte ich Euch führen wollen? Dafür müsste ich etwas bezwecken, doch ich kenne Euch nicht. Ich bedauere, wenn Euch meine Worte nicht erfreuen. Euer Leben und Eure Erfahrungen sind offenkundig ganz anders als die meinen. Bitte scheltet nicht Lügen, was ich sage, wenn es auch für Euch gering sein mag."

Die Gangrel machte ein paar Schritte um den Tresen herum, als würde sie ihn gegebenenfalls zur Tür geleiten wollen.

"Ich bedaure, dass ich Euch keine bessere Gesellschaft bieten konnte und danke für Euren frommen Wunsch. Ich wünsche Euch sichere Wege."

Sie senkte die Augen, nachdem sie ihren Wunsch mit offenem Blick in sein Gesicht ausgesprochen hatte, und knickste leicht bei dieser Verabschiedung.

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » Do Jul 03, 2025 11:38 am

Gabriel nickte langsam, sein Blick blieb ruhig, seine Stimme nüchtern und ohne Regung, als er die Worte aufgriff, die sie eben gesprochen hatte.

„Die ganze Welt ist mein Zuhause.“

Er ließ den Satz kurz stehen – nicht als Frage, nicht als Urteil. Dann fuhr er ebenso ruhig fort:

„Was mich betrifft – es gab einst einen Flecken im Norden, in dem ich lebte. Ob ich ihn je wiederfinden würde, weiß ich nicht.“

Sein Blick kehrte zurück zu ihr, ohne Schärfe, ohne Lächeln. Nur Klarheit.

„So hattet Ihr wohl recht: Ihr habt nichts Konkretes gesagt. Und habt mich dadurch wohl bewusst in die Irre geführt. Und jetzt werft ihr mir ebendies vor.“

Als sie schließlich von dem Kelch sprach, verneigte er sich leicht – nicht ablehnend, aber bestimmt.

„Ich danke Euch für das Angebot, werte Agnellina. Doch die Nacht ist bereits weit fortgeschritten, und mein Weg führt mich heute noch zurück. Ein andermal vielleicht. Ich hoffe, ihr habt noch eine angenehme Nacht.“

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Do Jul 03, 2025 11:20 am

"Sagte ich das? Ich kann mich nicht erinnern, etwas konkretes in dieser Richtung erwähnt zu haben. Aber ja, lassen wir das Bild bestehen. Alle Gangrel sind gute, doch unstete Wanderer."

Agnellina steckte den kleinen, knubbeligen Knochen ein. Sie ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. Es war nicht leicht, dieser Frage zu entgegnen und sie dachte darüber nach.

"Warum ich bleibe... aus Gründen des Rechtes. Hier bin ich willkommen, jenseits dieser Grenzen muss ich erst wieder fragen und bitten. Doch der Bund der Gastfreundschaft ist zweiseitig. Er gilt zu allen Zeiten: reich und licht oder karg und düster. Nicht der Sturm bestimmt meinen Weg, sondern der rechte Wind weist ihn mir. Für das, was kommt, dafür kenne ich meinen Platz und meine Aufgabe. Wenn das Morgengrauen sich nach dieser Zeit verzogen hat, werden wir sehen, welcher Wind über die Asche weht und was danach bestimmt ist.

Sie legte ihre Hände flach auf den Tresen.

"Seid Ihr durstig? Ihr habt in jeder Nacht einmal die Wahl eines Kelches, den Euch das Elysium reicht. Ihr könnt wählen zwischen einem gewöhnlichen Kelch und einem besonderen. Wenn Ihr es wünscht, werde ich nachsehen, ob Pawel Euch nun aufwarten kann. Ihr dürft unbesorgt sein, diese hoheitliche Aufgabe obliegt allein seinen Händen."

Das mochte erklären, warum sie bisher nichts angeboten hatte.

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » Mi Jul 02, 2025 1:31 am

Gabriel lächelte, doch es war ein stilles, nach innen gerichtetes Lächeln – keines, das Widerworte gab, sondern das zeigte, dass er verstand. Auch wenn er anders dachte. „Ihr habt nicht Unrecht, werte Agnellina. Der Tod… ist endgültig. Aber manche wählen den Weg, ihn nicht leer zu sterben. Es ist eine Sicht auf die Dinge, die sich von der euren unterscheidet. Das ist nur gerecht, dass jeder seine eigene Sicht auf die Dinge in dieser Welt hat.“

Sein Blick folgte für einen Moment dem Knochen, der zwischen ihren Fingern kreiste, dann hob er wieder den Kopf.

„Was den Sturm betrifft...“ – seine Stimme klang leise, getragen vom Ernst seiner Überzeugung – „ich glaube nicht, dass er sich so bald legen wird. Nicht auf absehbare Nächte. Und nicht ohne Wunden.“ Ein kurzes Innehalten, dann fuhr er fort. „Ob ich bleibe? Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Ich könnte es mir vorstellen. Doch es liegt nicht nur in meiner Hand – Pflichten, Stimmen, Bande aus alter Zeit... vieles spricht mit.“

Als sie nach seiner Herkunft fragte, wanderte sein Blick in die Ferne – dorthin, wo die Nacht dunkler war als der Platz.

„Dort, woher ich komme, war wenig Platz für Schönheit. Für Zartes. Es war… kriegerisch, oft zerrissen. Ich war selten lange irgendwo, bevor wieder Marschbefehle kamen.“ Dann drehte er sich langsam zu ihr, die Frage nun sanft, aber nicht ohne Nachdruck: „Und Ihr? Ihr sagt, Ihr seid weit gereist. Was hält Euch hier? Warum wartet Ihr diesen Sturm ab – und zieht nicht weiter, so wie Ihr es zuvor getan habt?“

Sein Ton blieb offen – nicht als Prüfung, sondern als echtes Interesse.

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Di Jul 01, 2025 8:31 pm

Sie sah ihn an, blickte hin und wieder auch kurz in seine Augen, brach den Augenkontakt aber, bevor es unhöflich wurde.

"Der Tod ist nicht ehrenvoll. Tot ist tot. Ehre leimt den Kopf nicht wieder auf den Hals."

Es war keine Freude am Widerspruch an sich, doch die Gangrel hielt mit ihrer Ansicht auch nicht hinter den Berg.

Der kleine Knochen tanzte weiter zwischen ihren Fingern herum.

"Was macht Ihr, wenn es sich der Sturm legt? Wollt Ihr weiter ziehen oder bleibt Ihr dann hier? Wie war es dort, woher Ihr kommt?"

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » Mo Jun 30, 2025 6:52 am

Gabriel nickte langsam, während seine Augen auf ihr ruhten – ein stilles Zeichen von Verständnis, vielleicht auch Anerkennung.

„Ihr habt recht, werte Agnellina. Oft fallen Ämter jenen zu, deren Blut ihren Anspruch stützt – nicht ihre Taten.“ Seine Stimme blieb ruhig, doch sie trug Gewicht. „Ich habe hohe Herren gesehen, die beim ersten Feindkontakt flohen… während einfache Knechte standen, wo es nichts mehr zu gewinnen gab – außer einen ehrenvollen Tod.“

Er hob leicht eine Hand, als wolle er das Gewicht seiner Worte lenken. „Auch unter uns Kainiten ist das nicht anders. Solange Ihr der Domäne dient – und tut, was sie stärkt – verdient Ihr Achtung. Nicht wegen Eures Blutes. Sondern wegen Eures Handelns.“

Ein Moment verging, in dem er scheinbar die letzten Worte der Gangrel noch einmal auf sich wirken ließ.

„Und ja – ein Elysium ist mehr als ein schöner Ort. Es ist ein Gefüge aus Vertrauen, Verlässlichkeit und Sichtbarkeit. Und es braucht den Willen und den Segen Ihrer Hoheit. Mein Gedanke war kein Ruf zur Eile, vielmehr eine langfristige Idee.“ Sein Blick glitt kurz zur Decke, zu den Schatten, die dort spielten, als trüge auch sie das Echo seiner Gedanken. „Ihr habt recht – dies ist nicht die Stunde. Die Horde rückt näher, und unsere Kraft gehört jetzt der Verteidigung.“

Dann trat eine Spur Wärme in seine Züge, kaum merklich, aber ehrlich. „Doch was die Weite des Sternenzelts betrifft… dieses Angebot, werte Agnellina – nehme ich eines Tages gewiss an.“

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » So Jun 29, 2025 11:56 pm

Sie nickte leicht.

„Weil es gesagt wurde.“ Manchmal war es genau so einfach. Worte konnten schwer wiegen.

„Wie gesagt, hier gibt es sehr beeindruckende Handwerkskunst und es ist möglich, im Schutz dieser Mauern den freien Himmel zu erleben. In den Sommernächten. Es gibt hoch geschätzte Gäste, die das ebenfalls sehr genießen. Die Welt darf in diesen Momenten einfach ein wenig still stehen. Die Wände schützen vor den Blicken des Lebens, der Frieden des Ortes hält die Zeit an und nur die unendliche Weite des Sternenzeltes hört den Gedanken zu. Diese ungestörten Momente sind etwas wertvolles für einige. Vielleicht riskiert Ihr es in einer lauen Nacht einmal.“

„Es sind schöne Bilder und interessante Gedanken. Doch zu einem Elysium gehört mehr als nur ein hübscher Ort. Die Möglichkeiten für sichere Zugänge und Abreisemöglichkeiten müssen bestehen. Das Umfeld muss stimmen. Es braucht Künste und Geschick im Umgang mit den lebenden Nachbarn, falls etwas geschieht und auch, wenn unsere ewige Zeit einfach nur so vor den Augen derer sich nicht wandelt, die sich selbst so schnell verändern. Es braucht Vertrauen und zuverlässiges Personal bei Tag und Nacht. Und vieles mehr. Es braucht mehr Zeit und Kraft, als ich aufwenden kann. Und es braucht den Zuspruch und den Segen Ihrer Hoheit.“

Agnellina winkte ab.

„Es ist auch nicht die rechte Zeit dafür. Die Mauern wachsen, die Augen weiten sich, die Unsicherheit steigt mit dem Anschwellen der Kriegshörner, die der Wind voraus trägt. Es wäre unklug nun die Kräfte noch zu teilen. Es wäre schön, diesen Ort erhalten zu können, doch wenn es nicht gelingt, wird etwas anderes aus der Asche entstehen. Jetzt etwas anderes zu schaffen, hieße Gelegenheit für weitere Trennung zu geben. In vielen Nächten ist es hier sehr still. Gibt es einen weiteren Ort, so würden sich noch weniger Gäste begegnen und austauschen.“

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » So Jun 29, 2025 5:41 am

Gabriel begegnete ihrem forschenden Blick mit ruhiger Festigkeit, ließ sich von der Provokation in ihrem Ton nicht reizen.

„Verzeiht, werte Agnellina – gibt es also mehr als einen Älteren Eures Blutes in dieser Domäne?“ Seine Stimme war ruhig, beinahe beiläufig, doch seine Augen blieben wach.

Als sie von einer *besonderen Ausnahme* sprach, verengte sich sein Blick einen Moment lang leicht. Verwunderung, nicht Missbilligung.

„Was meint Ihr damit, dass es eine Ausnahme sei? Und warum, glaubt Ihr, wird es einigen missfallen?“ Er hob leicht eine Braue. „Das Elysium ist kein Prunkstück der hohen Clans. Es ist ein heiliger Ort – oder soll es sein – für jeden, der sich hier sicher und gehört fühlen soll. Dass Ihr dazu beitragt, diesen Raum für Unseresgleichen offen und würdig zu gestalten, verdient Achtung.“

Gabriel ließ den Blick kurz über die Gemäuer gleiten, dann wieder zu ihr zurück, sein Ton weicher, fast nachdenklich. „Und wenn Euer Herz sich wirklich nach einem Elysium sehnt, das vom Wind berührt wird und vom Sternenlicht lebt – warum versucht Ihr dann nicht, genau daran zu arbeiten?“ Er ließ seine Worte Raum gewinnen, als wolle er sie mit Bildern verweben.

„Vielleicht nicht hier, unter diesen Balken. Aber außerhalb der Stadtmauern, an einem Ort, den der alte Glaube selbst als heilig erkennt. So wie der Ort, den ich beschrieb. Oder nauch innerhalb, in einer ruhigen Ecke – mit einem offenen Innenhof, wie man ihn in den Palazzi Italiens findet. Umgeben von Mauern, doch offen zum Himmel. Oder ein Haus mit einem ummauerten Garten.“

Gabriel nickte langsam. „Das Elysium darf mehr sein als ein Zufluchtsort. Es kann ein Ort des Atems werden. Wenn man ihm Raum gibt. Und wenn jemand wie Ihr bereit ist, ihn mitzugestalten.“

Sein Blickt suchte den ihren. „Mißversteht mich bitte nicht, werte Agnellia. Ich will euch nicht von hier vertreiben. Es ist nur eine Idee. Und keiner sagt, dass es in einer Stadt nur ein Elysium geben darf.“

Dann schwieg er. Nicht um ihre Zustimmung zu erzwingen – sondern um ihr Gedanken zu lassen, die wachsen konnten.

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Sa Jun 28, 2025 11:05 pm

"Sein Herr ist wohl in gewisser Weise auch der Meine." Sie lächelte, als wäre es ihr etwas unangenehm, dass sie die Frage beantworten sollte. Aber ganz verbergen konnte sie einen gewissen Stolz auch nicht. Respekt klang in den erklärenden Worten mit, Achtung für den Herrn Pawels. "Also zumindest ist er einer meiner Älteren. Und er hat diesen Ort für alle anderen geöffnet. Andernorts wäre es wohl deutlich schwerer für jemanden wie mich, hier helfen zu dürfen. Zumindest wurde mir bereits sehr klar gesagt, dass dies eine besondere Ausnahme dieses Ortes ist und es so einigen nicht besonders schmecken wird."

Da war er wieder, dieser irgendwie provozierend bemessende Blick. Sie taxierte ihn nach wie vor, versuchte seine Position und Haltung einzuschätzen. Forschte auf mehreren Ebenen seine Erwartungen zu diesem Ort aus. Tastete sich vor, was an Prophezeiungen anderer Zungen bei ihm zutraf.

"Tatsächlich kann man diese Räume mit dem Glanz des Sternenlichtes und der Höhe des Himmels versehen. Pawel hat sich etwas beeindruckend Kluges dazu ersonnen. Und es sind wunderschöne Sommernächte, die ich in weiten Teilen des Jahres arg vermisse, wenn das Elysium mehr Freiheit und Weite atmen kann, als wenn es durch das Dach beengt wird." Diese Form der Sehnsucht schwang hörbar in Agnellinas Stimme mit. "Aber ich kann natürlich sehr wohl verstehen, dass für das Wohlbefinden und vor allem zur Wahrung der Stille auf das Wetter und die Witterung geachtet werden müssen."

Auf seine Rückfrage dachte sie länger nach. Die Gangrel machte es sich nicht leicht, indem sie ihm einfach nur zustimmte.

"Ich mag es, dass die Regeln klar sind. Es ist... ein Ort, der für alle gleich ist. Es ist mir nicht so wichtig, wie er aussieht. - Das heißt aber nicht, dass es mir egal ist, wie es hier aussieht. Ich mag die Vorstellung, dass ich etwas tun kann, damit sich andere hier wohl, sicher und willkommen fühlen."

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