[1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

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Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » Do Jun 19, 2025 12:25 am

Gabriel betrachtete die Gangrel ruhig, ließ ihre Worte auf sich wirken. „Dann bleibt mir nur, zu fragen – wessen Blutsdiener ist der werte Pawel?“ Seine Stimme war nicht fordernd, sondern von echtem Interesse durchdrungen, während sein Blick kurz zu dem stillen Verwalter des Elysiums hinüberglitt.

Dann wandte er sich wieder Agnellina zu, seine Haltung entspannt, die Stimme getragen von leiser Zustimmung. „Natürlich habt Ihr recht – es gibt Orte, an denen nicht der gesegnete Boden des Elysiums den Frieden sichert, sondern die bloße Macht des Prinzen an dessen Hof, oder ein Band zwischen Erzeuger und Kind, in dem Respekt, Zuneigung oder auch Angst genügen, um das Schwert in der Scheide zu lassen.“

Ein sachter Hauch von Nachdenklichkeit umspielte seine Züge. „Aber dort, wo man keine Bande hat, wo unserereins sich fremd und Namen noch unausgesprochen sind, besonders auch weile einige von uns sich im wahrsten Sinne des Wortes bis aufs Blut verfeindet sind – dort braucht es einen Boden, auf dem Waffen ruhen. Nicht aus Furcht, sondern aus Überzeugung. Aus gemeinsamer Annahme.“

Er ließ den Blick über das Gemäuer des Elysiums wandern, über die Schatten der Fässer, das matte Flackern der Lampen, das leise Knarzen alten Holzes. „In meiner Vorstellung hat ein Elysium ein Dach – sicher. Vielleicht, weil ich so geprägt wurde. Vielleicht, weil ich nicht nass werden will, wenn es regnet.“ Ein winziges Lächeln huschte über seine Lippen. „Aber ich traf einst Kainskinder, deren Elysium bestand aus einem Kreis grober Steine. Tief im Wald. Ohne Mauern, ohne Licht. Nur der Kreis und die Gewissheit, dass man dort nicht angreift.“ Gabriel hielt inne, während seine Gedanken zurückwanderten. Es kam ihn in den Sinn, dass treffen in zweierlei Wortsinne korrekt war.

„Was ein Elysium zum Elysium macht, ist nicht der Ort, sondern der Glaube aller, die ihn betreten, ebenso wie die Macht des Herren der Domäne, der den elysären Boden ausgerufen hat. Die Akzeptanz. Das Bekenntnis. Es ist Ideal und Notwendigkeit zugleich.“ Dann richtete er seinen Blick wieder auf sie, ruhig, aber aufmerksam. „So einfach. Und doch so zerbrechlich.“

Er schaute sie an. „Wie steht es mit Euch? Was braucht es für Euch?“

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Di Jun 17, 2025 9:53 pm

"Nein, Pawel ist nicht mein Blutsdiener. Vielmehr leitet er mich hier an. Ihr überhöht ihn also keineswegs, wenn Ihr ihn mit werter ansprecht. Verdient hat er es sich. Ich gehe ihm zur Hand, soweit ich es vermag. Die Domäne war freundlich zu mir und dies ist ein Weg, wie ich mich erkenntlich zeigen und diese Freundlichkeit vergelten kann. Und ich denke nicht, dass wir beständig im Kampf lägen. Das würde viel zu viele Kräfte rauben. Kein Herr sieht sein Kind nur in einem Elysium. Kein Prinz ruft seine Vasallen nur unter dem Zeichen des Elysiums zusammen. Doch Ihr habt Recht, wirkliche Gemeinschaft vieler verschiedener kann nur auf einem Boden beginnen, auf dem die Waffen ruhen. Hier kann der Wille gestärkt werden, miteinander auszukommen oder die Erkenntnis reifen, wie man einen Weg findet einander aus selbigen zu gehen."

Sie schüttelte den Kopf.

"Ihr habt mich nicht verärgert. Ich bin... manchmal nur ungeduldig mit mir selbst."

Agnellina bemaß ihn ungeniert mit den Augen von Kopf bis Fuß und von Fuß bis Kopf. Dann äußerte sie ihre Überlegungen. In Fragen. Sie hatte ihn gewarnt, dass sie viele Fragen in sich trug.

"Sagt einmal... was macht einen Ort für Euch zum Elysium? Abseits vom Spruch des Prinzen. Braucht Ihr ein Dach oder genügt das Sternenzelt?", gab sie als Beispiel und präzisierte dann noch einmal ihre Frage, "Was braucht es für Euch, um als Ort geeignet zu sein?

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » Do Jun 12, 2025 10:40 pm

Gabriel betrachtete Agnellina einen Moment, ließ ihre Worte nachhallen und nickte zustimmend. „Ihr habt recht, werte Agnellina. Es ist wichtig, ein Elysium zu haben – vielleicht sogar mehrere.“ Seine Stimme war ruhig, durchzogen von Nachdenklichkeit. „Wir alle sind Teil einer Gemeinschaft. Und doch… sind wir letztendlich Raubtiere. Wenn es diesen heiligen Boden nicht gäbe, der Sicherheit und die Möglichkeit zum Sprechen bietet, dann bliebe nur der Kampf.“ Ein leises Schnauben, nicht abfällig, sondern voller Erkenntnis. „Das Elysium erinnert uns daran, dass es Gesetze gibt – und Frieden.“ Gabriel hielt ihren Blick, seine Worte gewogen. „Es zeugt von Eurer Hingabe, dass Ihr diesen Ort bewahrt und Euch um ihn kümmert.“

Dann richtete er sich ein wenig auf und fragte mit ruhiger Stimme: „Ist der werte Pawel Euer Blutsdiener?“

Er ließ die Frage in der Stille verharren, doch sein Blick glitt über ihr Gesicht, den Ausdruck in ihren Augen. Da war etwas – eine Last, ein Gedanke, den sie nicht aussprach. „Ihr macht keinen glücklichen Eindruck.“ Ein kurzes Innehalten, bevor er bedächtig fragte: „Habe ich etwas gesagt, das Euch verärgert hat?“

(Wahrnehmung + Empathie: 2 Erfolge)

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Do Jun 12, 2025 5:26 pm

"Wenn Ihr mich nicht persönlich im Elysium antrefft, so lasst es Pawel wissen, wenn Ihr mich sprechen möchtet. Ich mag diesen Ort. Ich finde es wichtig, dass es diesen Boden hier gibt. Oder vielmehr den Gedanken, den dieser Boden trägt. Ob die Mauern halten oder nicht..."

Sie trug den restlichen Gedanken nicht auf der Zunge. Es dauerte einen Moment, in dem ihre Überlegung hinter der Stirn weiter ging. Ihr Blick wanderte wieder über den kleinen Teil des Elysium, der hier vorn einsehbar war. Sie drehte den Kopf, betrachtete die großen Fässer hinter sich, während eine Handkuppe abwesend über einen der leeren Kelche hinter dem Tresen strich. Es gab ein sehr leises, schleifendes Geräusch, als die trockene Haut der Gangrel über den Rand des metallenen Kelches kreiste. Ihr Blick fand die geschlossene, schwere Eichentür, die Stirn grübelnd gefurcht. Für einen Moment blitzte ein Zug von - grimmiger? trotziger? - Entschlossenheit in ihrem Gesicht auf, dann endete die Rundschau, indem sich ihr Blick auf die eigenen Finger senkte. Mit einem tiefen Seufzer - traurig? unzufrieden? - nahm sie die Hand vom Kelch.

"Vielleicht ist es auch gut. Vielleicht erinnert es uns daran, uns niemals zu sicher zu fühlen."

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » Mi Jun 11, 2025 7:42 am

Gabriel ließ die vorherigen Unstimmigkeiten auf sich beruhen. Er wollte keinen Streit – die Notwendigkeit, dass die Domäne zusammenstehen musste, um der kommenden Gefahr zu begegnen, war für ihn eine unumstößliche Wahrheit. Er erwiderte Agnellinas Blick ruhig, seine Stimme sachlich, aber nicht abweisend.

„Ihr überschätzt mich, werte Agnellina. Ich bin neu in dieser Domäne, und meine Aufgabe ist nicht, Dinge an mich zu reißen, für die ich kein Mandat habe.“

Er hielt ihren Blick, ließ die Worte für einen Moment wirken, bevor er fortfuhr.

„Wie ich bereits sagte, ich versuche mehr über die Unruhen in Ruthenien und Halytsch herauszufinden und ihnen nachzugehen. Ich mache mir ein Bild darüber, wie es um die Verteidigung der Stadt bestellt ist – und versuche mich einzubringen.“

Dann hob er leicht die Brauen.

„Doch wie Ihr bereits richtig gesagt habt, es sind nicht meine Entscheidungen, sondern die des Prinzen oder des Seneschalls.“

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » So Jun 08, 2025 9:32 pm

Sie zeigte sich von seinen Worten nicht einschüchtern, sondern hörte so aufmerksam wie ungerührt zu und nickte schließlich mit einem befriedigtem kleinen Schmatzen ihrer Zunge.

"Gut. Ich sehe, wir verstehen uns. Das ist doch... gut."

Agnellina stützte ihre Unterarme auf den Tresen und entspannte so ihre Haltung. Gleichzeitig beugte sie sich damit ein Stück in seine Richtung und zeigte an, dass das Gespräch vertraulich weiter geführt werden konnte.

"Ich bin kein Rittersmann und ich führe kein Schwert."

Sie ließ den kleinen eckigen Knochen wieder durch ihre Finger wandern, indem sie ihn von einer Hand in die andere gab.

"Doch ich bin sicher, Eure Überlegungen zu Vorbereitung und Durchführung sind mannigfaltiger Natur und - wie ich Euch einschätze - bereits detailliert ausgearbeitet. Also sparen wir doch die Zeit, die wir nicht haben, und Ihr eröffnet mir was Ihr Euch ausgemalt habt.", schlug sie vor.

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » So Jun 08, 2025 9:03 pm

Gabriels Augen verengten sich, seine Stimme wurde frostig, kälter als zuvor.

„Auch ich bin ein Freund von Ehrlichkeit und klaren Worten,“ sprach er ruhig, doch mit einer Schärfe, die keinen Zweifel ließ.

„Aber mein Wort, und damit meine Ehre, anzuzweifeln, ist etwas, das Ihr nicht leichtfertig äußern solltet – und etwas, das ich nicht leichtfertig hinnehme.“

Er hielt ihren Blick fest, ließ die Worte in der Stille nachhallen.

„Ich habe zur Kenntnis genommen, dass Ihr Euch ein Bild von mir machen wollt, wenn der Krieg vorüber ist.“

Ein sachtes Nicken.

„Doch ebenso habe ich zur Kenntnis genommen, dass Ihr mir klar gesagt habt, dass Ihr wachsam sein müsst, wer der Streiter an Eurer Seite ist.“

Seine Stimme senkte sich eine Spur tiefer, das Gewicht seiner nächsten Worte unmissverständlich.

„Und die alten Lieder lehren Euch, dass sich der Speer des Freundes tiefer durch den Rücken ins eigene Herz bohren kann als jeder Pfeil eines Feindes.“

Ein leises, kontrolliertes Atemholen.

„Was anderes soll ich daraus schließen, als dass Ihr mir nicht traut – aber mir zutraut, Euch zu hintergehen?“

Dann ließ er einen Moment der Stille zwischen ihnen stehen, bevor er mit ruhiger, fester Stimme fortfuhr.

„Ich bitte Euch, mich nicht falsch zu verstehen.“

Ein sachtes, aber bedeutungsschweres Nicken.

„Doch Worte können schärfer sein als Schwerter – und sollten wohl bedacht sein.“

Er hielt ihren Blick einen Moment länger.

„Ich bin nicht Euer Feind.“

Ein leises Schnauben.

„Im Gegenteil. Ich habe kein Interesse an irgendeinem Streit mit Euch oder Eurem Blut.“

Dann hob er die Schultern leicht.

„Der Feind dort draußen wird uns allen mehr als genug abverlangen.“

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Sa Jun 07, 2025 7:12 pm

"Ich bedauere, dass ich Euch keine Freude bereite und Euch meine Worte betrüben.", stellte sie ungerührt fest.

Agnellina entgegnete dem Druck seiner Worte mit gefasster Deutlichkeit.

"So sehr ich klangvolle Geschichten mag, so bin ich auch ein Freund klarer Worte und von Ehrlichkeit. Warum sollte ich Eure Gefühle mit Lügen schonen und Vertrauen heucheln, wenn ich Euch nicht kenne und es gefährliche Zeiten sind, wie Ihr selbst festgestellt habt? Verrat habe ich Euch nicht unterstellt und es betrübt mich, dass Ihr solches aus meinen Worten heraushören möchtet. Ich will Euch gern die Gelegenheit geben, die Ihr Euch erbeten habt. Ihr habt angeboten, Euch Eurer eigenen Worte und Vertrauenswürdigkeit zu beweisen."

Sie hielt seinem festen Blick Stand.

"Ist Euer Wort so brüchig, dass Ihr es als Unterstellung von Verrat wertet, wenn ich akzeptiere, Euch an Euren eigenen Zusicherungen und Angeboten zu messen?"

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Gabriel » Sa Jun 07, 2025 6:58 pm

Gabriel ließ ihre Worte in der Stille des Raumes nachhallen, ehe er mit ruhiger Stimme sprach:

„Ja, werte Agnellina, der Seneschall war zugegen, als ich mich vorgestellt habe. Ich habe dort mein Anliegen klar gemacht: Diese Stadt zu verteidigen und zu schützen. Ihr könnt Euch gewiss sein, dass, wenn es etwas zu berichten gibt, ich sicherstellen werde, dass der höchst verehrte Prinz es erfährt und somit auch der verehrte Seneschall.“

Sein Blick blieb fest auf ihr gerichtet, als er fortfuhr:

„Doch Eure Worte enttäuschen mich. Ich werde akzeptiere müssen, dass Ihr mir nicht traut und mir einen Verrats unterstellt, auch wenn ich nicht weiß, was ich getan habe, um solch einen Vorwurf zu verdienen.“

Eine seinen Worten lag kein Vorwurf und keine Härte. Vielmehr waren sie eine reine Feststellung dessen, was ihm gesagt wurde.

Die Schwere seiner Worte lag unausgesprochen im Raum.

Re: [1259] Schichtwechsel [Agnellina, Gabriel]

von Agnellina » Sa Jun 07, 2025 3:05 pm

„Der Feind ist sehr nahe und er zeigt es bereits.“, stimmte sie ihm zu. „Er kam schon einmal, hat unser Blut vergossen, unser Land verheert und das Elysium brennen lassen. Viele Stimmen sind gefallen und verklungen. Wenige konnten aus der Asche geklaubt werden, die sie erstickten. Dieser Ort wurde auf dem errichtet, was verloren schien und mahnt uns zur Einigkeit zum Wohle der Domäne.“

Sie nahm das Streicheln seines Schwertknaufes wahr und bewegte darauf lediglich den Kopf ein wenig. Ihre Augen folgten fokussierend der Bewegung des Daumens. Kurz lauschte Agnellina dabei in die Stille des Raumes hinein, aus der nichts zu hören war. Kein Knarren einer Tür, kein Fiepen einer unvermeidlichen Maus, kein Schlagen eines Herzens. Vielleicht lauschte die Neugeborene eher nach den Stimmen ihrer eigenen Gedanken.

„Doch wenn wir nicht selbst die Dämonen werden wollen, gegen die wir zu streiten bereit sind, so müssen wir uns stets fragen, wie wir unsere Kriege führen. Der Feind ist da draußen, doch wir müssen wachsam sein, wer der Streiter an unserer Seite ist. Die alten Lieder lehren uns, dass sich der Speer des Freundes tiefer durch den Rücken ins eigene Herz bohren kann als jeder Pfeil eines Feindes.“

Dann nickte sie und forderte ihn auf: „Verteidigt, wie Ihr es versprecht. Bewahrt, was Ihr könnt. Seid der Brecher des Sturmes und füllt Euren Namen mit Klang. Gefällt mir nicht, was sich aus der Asche erhebt, besprechen wir das neue Bild danach. Der Klang eines Namens ist kein einzelner Ton, werter Gabriel, und ein Bild wird nicht mit einer einzigen Farbe gemalt.“

Wieder hörbar kooperativer fragte sie freundlich:

„Ihr habt bereits mit dem Seneschall über Eure Pläne gesprochen?“

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