von Agnellina » So Mai 18, 2025 9:33 am
"Schlechte Beute. Kann passieren. Habs ausgespuckt.", erklärte sie mit einem Schulterzucken.
Es wurde gegessen, was auf den Tisch kam - es sei denn - und das war wohl die einzige Ausnahme, bei der man mäkeln durfte und sogar musste - das Essen war krank. Das sah man nicht immer von außen - zumindest nicht so, wie Agnellina jagte. Doch sie wusste, dass sie nicht alles bedenkenlos trinken durfte, was ihr zwischen die Fangzähne geriet.
Die Gegenstände wiesen auf einen einfachen Gesellen hin, der sich auf Wanderschaft befand. Er hatte sein Bündel, mit dem er ein oder zwei Nächte draußen übernachten konnte, wenn er denn keine feste Unterkunft fand. Den hauptsächlichen Teil seines Gepäcks machten säuberlich in Tuch eingeschlagene Werkzeug aus: mehrere kleine Stechbeitel, ein Schnitzmesser, ein kleinerer und ein größerer hölzerner Hammer mit kurzem Griff und ein Lederbeutel, der nach Knochenleim roch.
Das edelste Stück seines Gepäckes machte das Gesellenstück aus: ein kleines Weinfass. Es war mit äußerstes Sorgfalt gearbeitet. Die Hölzer waren präzise geformt und mit festen Ringen umschlossen. Jede Fuge war abgedichtet und der Deckel schloss genau. Ein Werkstück, welches sich sehen lassen konnte und ein gutes Arbeitszeugnis darstellte.
Der Mann vor Zofia war kaum dem Knabenalter entwachsen, vielleicht 17 oder 18 Jahre alt. Der Bart auf der Oberlippe und an seinem Kinn war noch recht weich vom Flaum der Jugendzeit, erst auf dem Weg zum harten, kratzigen Bart eines gestandenen Mannes. Seine Schuhe und Hose waren ledern und robust. Die Hose war warm von seinem Körper.
Der Schlag unter Zofias Fingern war ziemlich schnell. Ähnlich dazu waren seine Atemzüge noch immer schneller als im Schlafe üblich, doch zugleich auch gierig tief.
Als Zofia sich etwas vorbeugte, um nach den Herzschlägen auch die Atemzüge zu zählen, nahm sie seinen Atem war. Er roch säuerlich, als hätte der Mann sich vor einiger Zeit übergeben und hatte einen auffällig stechend-scharfen, beißenden Geruch mit einer kühlen, süßlichen Note. Der Geruch weckte Erinnerungen an schlechten, wässrigem Obstwein und zugleich brennendem Pech.
Die Haut des Mannes wirkte insgesamt bei genauerer Betrachtung grau. Seine Lippen und Fingerspitzen hatten bereits einen bläulichen Stich angenommen.
[b]"Schlechte Beute. Kann passieren. Habs ausgespuckt."[/b], erklärte sie mit einem Schulterzucken.
Es wurde gegessen, was auf den Tisch kam - es sei denn - und das war wohl die einzige Ausnahme, bei der man mäkeln durfte und sogar musste - das Essen war krank. Das sah man nicht immer von außen - zumindest nicht so, wie Agnellina jagte. Doch sie wusste, dass sie nicht alles bedenkenlos trinken durfte, was ihr zwischen die Fangzähne geriet.
Die Gegenstände wiesen auf einen einfachen Gesellen hin, der sich auf Wanderschaft befand. Er hatte sein Bündel, mit dem er ein oder zwei Nächte draußen übernachten konnte, wenn er denn keine feste Unterkunft fand. Den hauptsächlichen Teil seines Gepäcks machten säuberlich in Tuch eingeschlagene Werkzeug aus: mehrere kleine Stechbeitel, ein Schnitzmesser, ein kleinerer und ein größerer hölzerner Hammer mit kurzem Griff und ein Lederbeutel, der nach Knochenleim roch.
Das edelste Stück seines Gepäckes machte das Gesellenstück aus: ein kleines Weinfass. Es war mit äußerstes Sorgfalt gearbeitet. Die Hölzer waren präzise geformt und mit festen Ringen umschlossen. Jede Fuge war abgedichtet und der Deckel schloss genau. Ein Werkstück, welches sich sehen lassen konnte und ein gutes Arbeitszeugnis darstellte.
Der Mann vor Zofia war kaum dem Knabenalter entwachsen, vielleicht 17 oder 18 Jahre alt. Der Bart auf der Oberlippe und an seinem Kinn war noch recht weich vom Flaum der Jugendzeit, erst auf dem Weg zum harten, kratzigen Bart eines gestandenen Mannes. Seine Schuhe und Hose waren ledern und robust. Die Hose war warm von seinem Körper.
Der Schlag unter Zofias Fingern war ziemlich schnell. Ähnlich dazu waren seine Atemzüge noch immer schneller als im Schlafe üblich, doch zugleich auch gierig tief.
Als Zofia sich etwas vorbeugte, um nach den Herzschlägen auch die Atemzüge zu zählen, nahm sie seinen Atem war. Er roch säuerlich, als hätte der Mann sich vor einiger Zeit übergeben und hatte einen auffällig stechend-scharfen, beißenden Geruch mit einer kühlen, süßlichen Note. Der Geruch weckte Erinnerungen an schlechten, wässrigem Obstwein und zugleich brennendem Pech.
Die Haut des Mannes wirkte insgesamt bei genauerer Betrachtung grau. Seine Lippen und Fingerspitzen hatten bereits einen bläulichen Stich angenommen.