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Die Jahre 1260/61

Verfasst: So Nov 09, 2025 5:22 pm
von Bolesław
Złota Orda u bram Krakowa
(die Goldene Horde vor den Toren Krakaus)

Chronik der Jahre unseres Herrn 1260 und 1261
aufgezeichnet von Schwester Maryja Mieczysława, Chronistin im Klarissenkloster

Woiwodschaft Krakau. Wieder einmal berannten die Mongolen Krakau und das gesamte Herz Polens und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Verbrannte Erde, wohin man blickt. Die Klöster Mogila und Szczyrzyc sind gefallen, ihre Schätze sind fort, der Rest ist verbrannt und dem Erdboden gleichgemacht.
Stadt Krakau. Die nach dem letzten Mongolensturm verstärkten Mauern Krakaus haben weitgehend gehalten, nur im Stadtnorden konnten die im Belagern versierten Ruthenen in die Stadt eindringen und brandschatzten, was sie nicht mitnehmen konnten. Vom Stadtkern ist nur der Ortsteil Okół unversehrt geblieben.

Wer sich nicht auf den Wawel oder eine der Wehrkirchen im Stadtgebiet retten konnte, wurde erschlagen oder versklavt. Möge Gott sich ihrer annehmen.

Bei diesen Kämpfen wurde auch der Schreiber Bruder Stanisław vom Kloster der Heiligen Jungfrau Maria, den viele als den bisherigen Chronisten der Diözese kennen, getötet und sein Leichnam in die Weichsel geworfen und konnte nicht mehr gefunden werden.

O Herr, gib ihm und allen Verstorbenen die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden. Amen.

So plötzlich, wie sie kamen, verschwanden die Mongolen auch wieder. Die genauen Gründe kennen wohl nur ihre Feldherren. Es gibt verschiedene Gerüchte, an denen allen etwas dran sein mag: so wird von einem Entsatzheer aus Schlesien, leichterer Beute in Ungarn und Erbfolgeauseinandersetzungen unter den Khans berichtet.

Diese beiden Jahre werden uns noch eine ganze Weile begleiten. Viel ist passiert, vieles liegt im Dunkeln und muss genauer aufgearbeitet werden. Genauso muss noch herausgefunden werden, um wie viel Prozent die Bevölkerung zurück gegangen ist und wie sie wieder wachsen kann.