[1259] Der Wald nimmt, was ihm gehört [Bogdan, Zbigniew]

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Bogdan
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[1259] Der Wald nimmt, was ihm gehört [Bogdan, Zbigniew]

Beitrag von Bogdan »

Der alte Wald vor ihnen atmete.
Langsam. Tief.
Moos bedeckte den Boden.
Die Bäume standen dicht,
als wollten sie die Welt draußen halten.
Ein Ort vor der Zeit.

Bogdan hielt inne.
Sein Blick folgte Jaromir und dem Jungen in der Ferne.
Er nickte stumm.
Dann drehte er sich um.

Zbigniew wartete neben ihm.
Still wie immer.
Seine Augen schmal.
Wachsam.

„Kommt“, sagte Bogdan leise.
„Wir kehren zurück.“

Ohne Eile,
aber mit fester Absicht
tauchten sie in den Schatten.
Kein Wort mehr.
Der Wald nahm sie auf.

Sie würden die Späher finden.
Und jagen.
Nicht aus Zorn.
Nicht aus Blutdurst.
Sondern weil es nötig war.
Weil Krakau Zeit brauchte.
Weil der Wald sich seine Unschuld zurück nehmen würde.

Ein Rabe krächzte über ihnen.
Dann war wieder Stille.
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Zbigniew
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Re: [1259] Der Wald nimmt, was ihm gehört [Bogdan, Zbigniew]

Beitrag von Zbigniew »

Der Strażnik Lasu führte Bogdan tiefer in den Wald. Auf alte Bäume folgten noch ältere und es schien, als würde alles um sie herum noch ein wenig dunkler und dichter werden. Schließlich erreichten sie eine halb verfallenen Jagdhütte.

"Hier werden wir mit der Spurensuche beginnen", krächzte der Wächter des Waldes in die Nacht. "Dort haben sie ein kleines Feuer gemacht. Schwer zu entdecken, sie haben sich reichlich Mühe gegeben, ihre Spuren zu verwischen. Dort habe ich das Stück Zügel gefunden, was ich euch gab."

Der Untote deutete in Richtung von ein paar kleineren Bäumen, umgeben von hohem Gras, das an einigen Stellen abgeweidet zu sein schien." Sie hatten ihre Pferde vermutlich hier angebunden. Und dort hinten, bei den großen Steinen, sind sie weitergezogen. Ich bin ihnen gefolgt, ein Stück weiter in den Wald hinein. Doch sie sind nicht nur gut darin, ihre Spuren zu verwischen. Sie sind auch gut darin, Dinge zu sehen, Dinge zu finden. Jetzt sind wir allerdings zu zweit. Es gibt keinen Grund mehr für Zurückhaltung."

Auffordernd breitete er seine Arme aus. "Bitte. Schaut, was ihr noch finden könnt. Unsere Jagd beginnt."
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Bogdan
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Re: [1259] Der Wald nimmt, was ihm gehört [Bogdan, Zbigniew]

Beitrag von Bogdan »

Bogdan trat an die Stelle heran.
Langsam.
Seine Augen glommen im Schatten.
Wie das Licht in tiefem Wasser.

Er ging in die Hocke.
Berührte den Boden nicht.
Doch er sah genug.
Flach gedrücktes Gras.

Rund.
Exakt.
Als habe jemand dort gekauert.
Stundenlang.

In sich versunken.
Lauschend.
Wartend.
Kein Feuer.

Aber Spuren.
Hufe.
Asymmetrisch.
Kein Chaos, keine Rast.

Wächter.
Wächter auf vier Beinen.

„Hier hat jemand gesessen, stundenlang.“

Kniff die Augen zusammen.
Griff zum Boden.

Zwei Zweige.
Abgebrochen.
Frisch.

Ein Zeichen ?
Eine Markierung?

Daneben, ein kleiner Tierknochen,
bemalt mit roter Erde.
Kein örtlicher Brauch.

„Vermutlich ein Ritual, nicht unseres.
Diese Zeichen kenne ich nicht.“


Er hielt beides in die Höhe,
zeigte sie dem Strażnik Lasu.

Nachdenklich betrachtete er die Hufabdrücke um ihn herum.

„Die Reiter haben ihn geschützt.“

Der Alte zog tief die Luft ein.

„Riecht ihr den Geruch? Metall!“

Seine Hand für durch die Luft.

„Viel zu kalt!“

Sein Blick blieb konzentriert.
Grimmig.

„Ein entweihter Ort,
wie viele,
die ich zuletzt besucht habe.“


Er hielt Ast und Knochen dem Wächter des Waldes hin.
Wusste er was das war?

Mit grimmigem Blick legte er den Kopf in den Nacken.
Stieß ein lautes „Krrriiihhhh“ hinaus.
Rief die Eulen.
Doch niemand kam.

Irritiert, sah er sich um.
Wo waren sie ?

Er legte den Kopf in den Nacken.
Heulte das heulen der Wölfe.
Doch wieder erschien niemand.

Fast schon verzweifelt, reckte er sich erneut.
Öffnete den Mund erneut*.

„Chhhhhhhh“ klang es in die Nacht.
„Hrrrrrrr“ sanft, lockend.
Schließlich „Grrrrrrrk“ fordernd laut.

Doch auch der Geier antwortete nicht.

Fast verzweifelt suchte sein Blick den Strażnik Lasu.
Blickte ihm direkt in die Seele**.

Die Worte kamen flüsternd.

„Wo sind die Tiere?“

Es half nichts.
Sie waren nicht hier.
Er war auf sich selbst gestellt.

Und so kauerte sich auf den Boden.
Schnüffelte.
Suchte nach dem Ursprung des metallischen Geruchs.

Da war er, in der Erde.
Eisen.
Fast schon manisch begann er die Erde mit seinem Dolch zu durchpflügen.
Wühlte mit den Händen.
Fand nichts.
Nur Erde.

Entgeistert richtete er sich auf.
Hielt dem Wächter des Waldes eine Hand voll Erde hin.

"Etwas hat die Erde verändert,
riecht selbst, dass sollte nicht sein."


Nachdenklich starrte er auf seine verdreckten Hände.

"Eisen ist ein Bannmaterial.
Es vertreibt die Geister.
Doch es scheint in der Erde selbst zu liegen."


Offensichtlich schockiert sah er den Strażnik Lasu an.

"Was geht hier vor?
Warum machen sie das?
Wer auch immer dies getan hat,
er ist mehr als nur ein normaler Sterblicher."


Die glühenden Augen des Alten starrten in die Nacht.
Suchten nach Zeichen die er verstand.

*Geier rufen = Misserfolg
**Sehen ob der Strażnik Lasu weiß, wo die Tiere hin sind = 3 Erfolge
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