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[1259] Zwischen Asche und Entscheidung [Dietrich, Gabriel]
Verfasst: So Mai 18, 2025 9:05 am
von Gabriel
Die Flamme der Kerze zuckte leicht im Zug der alten Mauern, während die Laterne ein fahles Licht auf die rohen Steinwände warf. Der Raum war schlicht, seine Schatten tief, und die Stadt draußen lebte in der rastlosen Unruhe des Wiederaufbaus. Krakau war nicht mehr das, was es einmal gewesen war – die Asche der Vergangenheit lag noch in seinen Ecken, während neue Mauern aus Stein in den Himmel wuchsen. Gabriel wusste, dass Veränderung unausweichlich war. Was zählte, war die Richtung, in die sie gelenkt wurde.
Er saß am groben Holztisch, hatte seine schweren Lederhandschuhe achtlos darauf geworfen, die Füße hochgelegt – ein Moment der Ruhe, bevor die nächsten Entscheidungen getroffen wurden. Die Reise hatte Kraft gekostet, doch Erschöpfung durfte keine Rolle spielen. Es war Zeit, nach vorn zu blicken.
Ohne Umschweife sprach er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt: „Wir müssen darüber sprechen, wie wir weiter vorgehen.“ Keine leere Geste, kein unnötiges Vorgeplänkel. Die Situation erforderte klare Worte.
Sein Blick glitt über die Pergamente auf dem Tisch, über Karten und Notizen, über alles, was nötig war, um den nächsten Schritt zu planen. Er wusste, dass jede Entscheidung Gewicht hatte, dass jeder Pfad Konsequenzen trug.
„Es gibt Dinge, die nicht warten können. Und andere Dinge, die lange geplant sein sollten.“
Die Stille im Raum blieb bestehen – doch sie war nicht leer. Sie war eine Pause zwischen zwei unvermeidlichen Momenten. Der Beginn dessen, was als Nächstes kommen würde.
Re: [1259] Zwischen Asche und Entscheidung [Dietrich, Gabriel]
Verfasst: So Mai 25, 2025 10:45 am
von Dietrich
Dietrich sah ruhig von seinen Listen auf. Verpflegung, Kleidung, Wasser ... auch Tross und Tiere wollten versorgt sein. Leicht grunzend schon er seine Arbeit beiseite.
"Das ist wohl wahr. Bevor wir mit den Nachforschungen für unsere Erzeuger beginnen sollten wir uns hier etablieren. Es wird vermutlich nicht einfach sein der Toreador zu verkaufen, uns zu akzeptieren ... andererseits wird so kurz nach der Plünderung der Stadt eine Truppe wie die unsere vermutlich nur schwer abzuweisen sein."
Die wettergegerbten Finger seiner Rechten trommelten leicht auf dem Tisch.
"Ich habe meine Männer schon angewiesen nach einem geeigneten Gut für uns zu suchen. Ich werde es für uns sichern und eine Zentrale für unsere Unternehmungen etablieren."
Re: [1259] Zwischen Asche und Entscheidung [Dietrich, Gabriel]
Verfasst: Mi Mai 28, 2025 6:22 am
von Gabriel
Gabriel saß bereits bequem zurückgelehnt, die Füße auf dem Tisch, die Haltung entspannt, doch seine Augen wachsam.
„Du hast recht. Wir brauchen ein Gut, ein Lager, einen festen Ort, an dem wir unsere Stellung aufbauen können.“ Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt.
Er ließ einen Moment vergehen, dann fuhr er fort: „Ich werde mich darum kümmern, dass wir Auftraggeber finden. Es gibt immer jemanden, der Männer wie uns braucht – es braucht nur eine gute Reputation. Und genau daran müssen wir nun arbeiten.“
Seine Finger trommelten nachdenklich auf seinem Oberschenkel, während sein Blick durch den Raum wanderte. „Außerdem muss ich Ersatz für Michael suchen. Es ist eine Schande, dass mein Ghul auf dem Weg hierher gestorben ist.“
Ein leises Schnauben, eine Mischung aus Bedauern und Zorn. Doch dann wurde sein Blick schärfer. „Die zusätzlichen Schwerter werden schwer abzuweisen sein – besonders jetzt. Es gibt Gerüchte über Überfälle. Ich werde sehen, was ich darüber herausfinden kann.“
Er sah Dietrich fest an und verzog den Mund leicht zu einem Schmunzeln. „Ich werde es nie verstehen, Dietrich – wie du so viel Erfüllung in diesen endlosen Listen finden kannst.“
Doch in seiner Stimme lag kein Spott, nur eine ruhige Gewissheit: Jeder von ihnen hatte seine eigene Art, Ordnung in das Chaos zu bringen. Und Ordnung war es, was sie brauchten – jetzt mehr denn je.
Re: [1259] Zwischen Asche und Entscheidung [Dietrich, Gabriel]
Verfasst: Sa Jun 07, 2025 1:28 pm
von Dietrich
Dietrich schnaubte leicht und wies mit seinem Zeigefinger auf die Listen
"Hierin, mein lieber Gabriel, liegt das Überleben unserer Männer, unserer Diener und letztendlich die Sicherung unseres Erfolgs."
Er wusste, der Ventrue meinte es nicht böse oder negativ. Aber er hatte nun mal immer schon größere Erfülltung in persönlicher Führung und dem Messerhandwerk gesehen, als darin die Logistik dahinter zu meistern.
Und es war nur recht so. Denn Gabriels Talente waren nicht weniger notwendig für den Erfolg wie die seinen.
"Und im Gegenzug werde ich deine Freude an diesem ermüdenden Geplänkel bei Hofe nie verstehen. Oder den Feuereifer mit dem du dich in jede Schlacht wirfst die sich finden lässt"
Der Tremere schmunzelte und die tiefen Narben seines Gesichtes gruben Furchen im flackernden Schatten der Kerzen
"Wenn alles gut geht, sollten wir binnen eines halben Jahres eine solide Grundlage für unsere weiteren Pläne haben. Wenn wir es schaffen uns für die Stadt und ihre Händler unentbehrlich zu machen, können wir hier großen Ruhm und Einfluss gewinnen, was deinen Groß-groß Erzeuger sicherlich mit Freude erfüllen wird und dir großes Ansehen im Clan einbringt."
Re: [1259] Zwischen Asche und Entscheidung [Dietrich, Gabriel]
Verfasst: Sa Jun 07, 2025 7:10 pm
von Gabriel
Gabriel sah auf die Listen, ließ Dietrichs Worte wirken, bevor er ruhig antwortete.
„Ich weiß, dass es notwendig ist. Und ich bin dir dankbar, dass du dich darum kümmerst.“
Seine Stimme war ruhig, durchzogen von der Anerkennung dessen, was sein Bruder leistete.
„Ich schätze deine Fähigkeiten. Es ist ein Geschenk Gottes, dass du so gut darin bist.“
Ein sachtes Schmunzeln, fast beiläufig.
„Wir wären schon vor vielen Jahren pleite gewesen, wenn nicht.“
Dann ließ er den Blick wieder auf Dietrich ruhen, seine Miene nachdenklich.
„Die Geplänkel am Hof machen mir keine Freude. Sie sind eine Notwendigkeit, die sich nicht vermeiden lässt.“
Er lehnte sich leicht zurück, sein Ton ruhiger, aber nicht weniger bestimmt.
„Wenn wir Erfolg haben, wird es gewiss das Ohr des allerhöchst verehrten Fürstherrschers erreichen.“
Dann hob er leicht die Brauen, ein Zeichen des Nachdrucks.
„Aber du solltest wissen – nicht Ruhm und Ansehen treiben mich.“
Er hielt einen Moment inne, bevor er fortfuhr.
„Es ist Pflicht.“
Seine Worte waren fest, getragen von der Klarheit seiner Überzeugung.
„Das, was wir hier tun, tun wir, weil es getan werden muss.“
Ein kurzes, bedachtes Nicken.
„Ordnung muss hergestellt und bewahrt werden.“
Ein Moment der Nachdenklichkeit, dann fuhr er fort:
„Ich werde schauen, dass wir Aufträge und neue Rekruten bekommen. Die Domäne braucht Männer, die nicht nur kämpfen, sondern auch verstehen, wofür sie kämpfen.“
Dann hob er leicht die Brauen, ein Zeichen des Nachdrucks.
„Und ich werde Nachforschungen über die Ereignisse in Ruthenien und Halytsch anstellen. Es gibt dort Muster, die sich verdichten – und wir müssen verstehen, was sie bedeuten, bevor es zu spät ist.“