Krakau bei Nacht

Der Februar hatte das Land fest mit Schnee, Frost und klirrender Kälte in der Hand.
Die Kerzen waren um Lichtmess herum gezogen. Verträge zwischen Herren und Knechten, Herrinnen und Mägden gelöst und geschlossen. Viele konnten aus Gewohnheit, Treue und guter Arbeit bei ihren gewohnten Brotherren bleiben. Andere waren vom Los schlechter Fürsorge entbunden und hatten die Freiheit ihr Glück zu suchen. So mancher war noch unterwegs, seine neue Wirkungsstätte aufzusuchen, andere hatten sich bereits am neuen Herdfeuer eingefunden.

So mochte in der kleinen Bauernhütte ebenfalls in dieser Winternacht ein gut gehütetes Feuer brennen. Lebende Seelen - Mensch und Tier - würden sich gemeinsam in seiner behaglichen Wärme aufhalten.
Untoten Seelen machte die Kälte insofern wenig aus, als dass sie höchstens darüber fluchen konnten, dass der Frost die tierische Beute scheuer machte und die wenigen Menschen in der Nacht noch stärker vertrieb.

Agnellina hatte sich auf den Weg gemacht in das Revier ihres jungen Clansbruders. Sie war gespannt, wie der Jungspund sich entschieden hatte und ob die Lektionen, die ihm wohl zugedacht waren, bereits Früchte trugen. Ob er sich besser beherrschen konnte? Ob er ähnlich unterwiesen wurde, wie es sie einst wurde?

Sie betrat den kleinen Hof und sah sich um. Festgetretene Wege zum säuberlich geschichteten und abgedeckten Holzstoß und zum Brunnen waren zu sehen. Sicher, die Tiere würde man mit im Haus halten. Sie trugen zur Wärme im Raum bei und waren viel sicherer und besser aufgehoben als in einem Außenstall. Die Gangrel überlegte einen Moment, ob sie klopfen sollte. Doch sie war sich nicht sicher, wie viele Menschen sich ihr Bruder auf dem Hof hielt.
So blieb sie beim Holzstoß, von wo aus sie die Tür sehen konnte und zugleich etwas Deckung hatte. Dann schickte sie ein wolfsähnliches Geheul in die Nacht, um sich dem Bruder anzukündigen.

Agnellinas Geheul schallte laut, über den verlassenen Hof.
Niemand war hier.

Doch es gab einen der es hörte.

Der alte Mann stützte sich auf einen hölzernen Stab,
als er langsam auf das Wohnhaus des Hofes zuging.

Sein schütteres graues Haar kräuselte sich im Wind,
die Spitzen seines vollen, aber ergraute Bart waren mit Eis besetzt.
Sein Atem erzeugte keine Wölkchen in der Kälte.

Seine Augen suchten nach dem Ursprung des Geheuls.
Er zog die Kapuze tiefer ins Gesicht, rief seine Blutskräfte an.

Lies seine Augen erglühen,
sah dann die heulende Magd am Holzstapel,
nickte ihr tief und freundlich zu.

Dann blieb er stehen.

Sah zu ihr hinüber,
deutete auf die Tür,
wartete auf ein Zeichen.

Viktor kam dir in diesen Moment entgegen Blieb kurz stehen und blicke zu Agnellina Rüber und ging mit schnellen schritten auf sie zu.
"hallo schön dich so schnell wieder zu sehen, was bringt dich her? und bevor du fragst ja das geheule habe ich schon mitbekommen die tiere sind unruhig und sowohl Jacub als auch Mira und versuchen grade sie zu beruhigen während Bartek ein wenig aufpassen tut"

Der Hof lag zwar in seiner winterlichen Ruhe und wirkte sehr unberührt im Dunkeln, doch er war keineswegs verlassen. Die Fenster waren gegen die Kälte verrammelt und dicht geschlossen. Es galt, jegliche Wärme so gut wie möglich im Haus zu behalten. Kleine Rauchfäden über dem Haus zeigte die aktive, zentrale Koch- und Feuerstelle.

Als sie die Bewegung am Rand des Hofes sah, hielt sie in ihren Signalrufen inne. Agnellina strengte die Augen an, ohne sie aufleuchten zu lassen.
Die Tür öffnete sich beinahe im gleichen Moment. Gut, mochte ein Fremder es für das vereinbarte Zeichen zum unziemlichen Stelldichein halten.
Doch als sie das Glühen in der Nacht sah, stand sie auf.

Sie wartete etwas ab und sah seiner Bewegung zu, registrierte sein tiefes Nicken und folgte seinem Blick zur Tür.

Viktor schlüpfte aus eben jener.

Da erwiderte sie das tiefe Nicken.

"Sei gegrüßt.", sagte sie warm und freundlich zu Viktor.
Dann hob sie die Hand. Sie wollte ihm zeigen, dass er warten sollte.
"Du hast Besuch auf deinem Hof.", sagte sie und deutete auf den unbekannten Mann.
"Seine Augen lassen einen Bruder erahnen."

Sie forderte den Fremden nicht direkt auf, sich vorzustellen.
Es war der Hof von Viktor und sie machte dem jungen Gangrel das Gebiet nicht streitig.
Sie hielt dennoch den Blick und musterte den Fremden sorgfältig. Ihre Nasenflügel bebten dabei witternd.

Der alte Mann verstand sie auch ohne Worte.
Nickte beiden tief zu - lächelte.

„Mein Name ist Bogdan Radzimowicz, Neugeborener unseres gemeinsamen Clans“

Sprach er leise, aber doch so laut das sie beide ihn verstehen würden. Beide würden den uralten Krakauer Dialekt erkennen, der in der Stadt gesprochen wurde.

„Ich bin das Kind des verehrten Abdul ibn Yussuf, falls der euch etwas sagt.“

Seine Augen schweiften in die Ferne.

„Er war damals öfter hier.“

Die Glühkohlenaugen lagen auf den beiden anderen, warteten, ob diese seinem Vorbild folgen und sich vorstellen würden.

Die junge Magd stand stolz und aufrecht. Sie fing den Blick Bogdans auf und hielt ihn fest.

"Ich wurde Agnellina geheißen. Ich bin das wandernde Herz im Schatten der Nacht, das stille Echo ungezählter Geschichten, die das Land erzählt und die Flamme im Dunkel, welche die Gemeinschaft der Kainskinder verbindet. Ich bin das Kind von Tomei, dem wandernden Flüstern in der Nacht, dem Sturm in der Stille, der mit den Augen der Sterne das Raunen der Welt betrachtet, der vergessene Geschichten trägt, unerschrocken in den Schatten tanzt und unerschütterlich selbst die stärkten Winde zu fordern vermag."

Ihre Stimme war deutlich und gut verständlich. Sie sprach ihre Vorstellung selbstsicher aus.

„Sei Gegrüßt wanderndes Herz, stilles Echo unerzählter Geschichten,“ antwortete der alte Mann, senkte den Kopf erneut.

Auch er stand aufrecht,
mit der Haltung eines Mannes,
der gewohnt war das man seinem Wort gehör schenkte.

Doch er ordnete sich der Fremden unter.
Falscher Stolz war schließlich das Tor zu ihrer aller Vernichtung.

„Es würde mich freuen, wenn wir, zu späterer Stunde, einiger unserer Geschichten teilen könnten.“ ergänzte er warm.

Auch er würde einige beitragen können, doch er war gespannt ob Agnellinas Stolz ihrer Begabung entsprach.

Viktor Nickt kurz Agnellina zu wendet sich dann zu der anderen person hin schaut "Guten abend Mein name ist viktor und wie ist euer name und wie kann ich euch helfen zu dieser Späten stunde?" Viktor schaut abwechselnd beide an mit einer leichten Mischung aus Neugierde und verwirrten blick an "nun wenn ihr mögt können wir uns auch dort drüben uns hin setzten" Viktor bittet die beiden ein zu treten und deutet dann auf die sitz stuhle an die in einiger Endfernung Stehen im wohnraum.

"Ich will nach dir sehen. Ob du die gereichte Hand ergriffen und Fortschritte gemacht hast. Ob dein Tier noch atmet."

Ihr Grinsen war herausfordernd, doch sie behielt dieses Mal einen gesunden Abstand bei.
Sie hatte nicht vergessen, was aus der kleinen, spielerischen Provokation beim letzten Zusammentreffen geworden war. Gemessen, sortiert... und sie hatte beide Erfahrungen gesammelt.

"Strengst du dich an, Vito?", fragte sie fürsorglich.

Ihr Blick wanderte zu dem Fremden. Es war kurz zu sehen, dass er störte. Sie hätte dem jungen Mann wohl gern ein ganz offenes Ohr in unbeobachteter Zweisamkeit geliehen, um sich etwas die Frustration von der Seele zu reden, die unweigerlich mit der teilweise rauen Erziehung durch die Älteren einherging. Doch sie konnte den Bogdan nur aufgrund seines Namens und seiner kurzen Vorstellung nicht einschätzen. Doch sie signalisierte ihm auch nicht, dass er unwillkommen war.
Viktor würde einfach auf eine bessere Gelegenheit warten müssen, wenn er sich etwas Luft machen wollte.

"Was führt dich her, Bogdan?"

Viktor Schaut Agnellian kurz an und erwiedert "Mach dir da mal keine sorgen " Viktor lächelt kurz und Beobachtet Kurz die Szene Hält sich aber noch im Hintergrund und kümmert sich dann schnell sich um seine Kräuter die er gesammelt hat. Hört aber zu wenn die beiden Gäste mit einander reden . "bitte macht es euch gemütlich " Ruft Viktor aus einer ecke hervor . kommt nach einigen Minuten wieder zu den beiden "welche geschichten könnte ich schon erzählen? die die ich erlebt habe hat was mit schmerz und Tod zu tun" Viktor lächelt schwach als wolle er sich nicht so sich dran erinnern