Krakau bei Nacht

Viktor beobachtet schweigend die situation um ab zu wägen während er flüsternd Bogdan fragt "geht es so immer ab ?" viktor schaut Bogdan kurz fragend an

Gabriel nickte Zofia zu, seine Miene von ruhigem Ernst geprägt. „Werte Zofia, eure Worte sind weise.“ Er ließ seinen Blick kurz durch den Raum gleiten. „Niemand will diese Diskussion beenden. Daher war die Bitte des werten Bogdan und die meine, diese Diskussion zu verschieben – eine Bitte an den werten Ljut, kein Diktat.“

Er hielt inne, bevor er fortfuhr. „In diesem Raum gibt es niemanden, der durch ein Diktat eine Entscheidung treffen könnte. Und natürlich habt ihr recht, dass es Sinn macht, die Hintergründe zu klären und zu erklären, um zu verhindern, dass sich dies zu einer Spaltung der Gemeinschaft entwickelt, statt sie zu einen.“ Gabriel ließ seinen Blick erneut über die Anwesenden schweifen, ruhte einen Moment länger auf Natalia, bevor er weitersprach. „Natürlich wären ungeklärte Konflikte eine willkommene Angriffsfläche für unsere Feinde, um einen Keil zwischen uns zu treiben. Und dennoch bin ich überzeugt, dass es mehr bringen würde, diese Diskussion nicht auf unbestimmt, aber auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben – wenn sich die Gemüter beruhigt und Vertrauen gewachsen ist.“

Gabriel sah zu Ljut und sprach mit gewogener Stimme. „Doch wie gesagt, es gibt kein Diktat, sondern eine Bitte an Euch, werter Ljut, über die Ihr entscheiden mögt.“ Sein Blick glitt über die Anwesenden. „Wie der werte Bogdan richtig sagte, hat die höchst verehrte Frida deutlich gemacht, dass nicht die Herkunft hier in dieser Domöne das Maß der Dinge ist, sondern Haltung. Das bedeutet auch, dass sie sich sicher ansehen wird, wie wir alle agieren. Und um ein Missverständnis zu vermeiden – sie stellte damit nicht die Ordnung aus hohen und niederen Clans infrage. Ganz im Gegenteil, sie hat sehr klar gemacht, dass diese Ordnung auch in ihrer Domäne bestehen bleibt und sie sie durchsetzt.“

Innerlich verstand Gabriel Ljuts Beharren auf der göttlichen Ordnung ebenso wie Zofias Wunsch, diese Diskussion nicht unter den Tisch zu kehren, sondern zu führen, damit sie nicht zu einem späteren, noch unpassenderen Zeitpunkt wieder hervorbricht. Doch glaubte er, dass diese Debatte in diesem Moment mehr dazu beitragen würde, die Gemeinschaft zu entzweien, als sie zu einen.
Nun lag es an Ljut, darauf zu antworten.

Der Wächter des Waldes stand da, neben seiner Clansschwester, die sich gerade gesetzt hatte. Ein quälend langer Moment der Stille folgte. Selbst als Gabriel begann zu sprechen, änderte sich sein Ausdruck nicht merklich. Jedoch schien die Hand auf seiner Schulter - oder vielleicht war es auch die Ansprache Zofias? - in ihm zumindest für den Moment die Flamme des Konflikts zum Erlöschen gebracht zu haben.

Nachdem Gabriel geendet hatte, ließ er sich langsam auf seinen Platz sinken. Dann drehte der Untote langsam den Kopf in Richtung Gabriel. Wieder ließ er einen Moment verstreichen, bevor er respektvoll den Kopf senkte und wieder hob, dabei die untoten bleichen Augen für einen kurzen Augenblick schließend und wieder öffnend.

Diesmal musste Hubert die diplomatischen Fähigkeiten der Nonne welche sich als Zofia vorgestellt hatte bewundern. Trotzdem spürte er das etwas in der Luft lag, wie damals in Spanien bevor er mit seinen Erzeuger nicht nur Barcelona sondern das Land verlassen hatte.
Langsam bewegte er sich auf den Tisch zu und stellte sich hinter einen der Stühle um zu signalisieren das er da sitzen wolle.
Dabei bemerkte er das Zofia, trotz ihrer anscheinenden Fähigkeiten in der Diplomatie zitterte, was ihn nicht wunderte, war die Situation momentan wirklich mehr als nur etwas angespannt.
Kurzerhand wandte er sich an den Ventrue Gabriel, welcher schließlich durch Prinzessin Frieda als Gastgeber erwählt worden war.
"Ehrenwerter Gabriel, es ist Gut das Ihr diese Worte gewählt habt, sie zeugen von Verständnis und den Willen Frieden zu halten. Daher schließe ich mich der eurigen Meinung auch an".
Danach blickte er zu den Brujah hinüber, "Ehrenwerter Ljut bitte, folgt der Bitte von Gabriel, welcher ich mich anschließe und lasst uns diese Angelegenheit zu einen späteren Zeitpunkt erläutern" sagte er diesen und setzte sich dann auf den Stuhl.
Als er sich gestzt hatte legte er sein Hände übereinander und wartet, dabei seine Blicke über die anderen Kainskinder schweifen lassend..

Die Enttäuschung, welche in Natalia aufbrandete, als alle Anwesenden, inklusive Gabriel, sich unter dem Brujah wegduckten, lies sie sich nicht direkt anmerken. Aber sie würde mit Gabriel später noch ein Wörtchen reden müssen. Er war der Gastgeber hier und Ljut spielte sich auf, als wäre der große Zampano. Er tat so, als wäre die Etikette ihm gegenüber wichtig, er aber niemand anderem diese Etikette auch selbst entgegen zu bringen hatte.

Etwas was die Tremere überhaupt nicht mochte. So nahm sie auch die Worte nicht zurück, sondern erwiderte insbesondere Bogdans leere Worte mit einem kaum wahrnehmbaren schütteln den Kopfes. Erst die Worte Zofias fanden wieder mehr Anerkennung in ihren Augen und sie nickte der Nonne zu. Wenigstens eine die hier in irgendeiner Weise so etwas wie Verstand zu haben schien. Ganz im Gegenteil zu ihrem Clansbruder. Aber nun gut. Was erwartete sie auch von den Unholden.

Ihr Blick richtete sich wiederum auf Ljut, dessen Antwort immer noch ausstand und den alle anderen nun wieder und wieder das Wort abgeschnitten hatten. Inzwischen war es wahrscheinlich egal was sie gesagt hatte. Die Reaktion der Anderen war sowohl übereifrig als auch gefährlich für das Klima. Sie hatte Ljut die Möglichkeit gegeben das ganze in seine Idee zu verwandeln...sein Gesicht zu wahren und so die ganze Diskussion Konstruktiv zu gestalten. Alle die danach noch unbedingt etwas hatten sagen müssen, waren leider nicht so schlau gewesen das zu erkennen. So wartete die Tremere auf den Ausgang dieses Abends. Es würde sicher spannend werden.

Ljut hatte ruhig und gefasst auf die ganzen Bitten, Anmerkungen und Wehwehchen der Anwesenden reagiert. Beschwichtigend hob er beide Hände und mahnte damit alle zur Besonnenheit. Während all dies dies geschehen war beschrieb seine eine Augenbraue einen skeptischen Bogen.

„Ich bin ein Krieger, ein Schlächter von Mongolen. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist nicht meine Aufgabe über irgendwelche Verfehlungen der Etikette zu richten. Alles was Ich getan habe war alle hier Anwesenden ihres Platzes in unserer Gesellschaft zu erinnern.“ dann drehte er sich langsam und bedächtig zu Natalia. „Und nein Werte Natalia es ist ganz sicher nicht dasselbe wenn ein hoher Clan vor einem anderen hohen Clan spricht als wenn ein Clan aus Emporkömmlingen aus dem Osten sich an der Seite der herrschenden positionieren will. Dennoch gratuliere Ich euch für diesen wohl platzieren Versuch. Seht ihn aber von meiner Seite aus als abgelehnt an.“ er schmunzelte süffisant in ihre Richtung. „Deswegen habe Ich auch keinen der hohen Clans gerügt sondern lediglich die Niederen.“ damit schien für ihn alles zu dieser Anschuldigung gesagt.

„Wie bereits gesagt, Ich bin nicht hier um zu richten, dass wird ihre höchst verehrte Majestät tun nachdem Ich ihr von dieser Zusammenkunft berichtet habe und dem was vorgefallen ist. Was ihr oder dem Seneschall dazu einfällt ist außerhalb meines Einflusses. Ich war und bin hier in Krakau um Mongolen abzuwehren. Wenn jedoch die Gesellschaftliche Ordnung in Frage gestellt wird so zieht dies unser Ansehen und das Ansehen Krakaus in aller Welt in den Schmutz. Dieses zu wahren ist ebenfalls Haltung.“

Anschließend drehte er sich zu Gabriel. „Bitte fahrt doch fort. Wir haben uns schon viel zu lange mit Dingen herumgeschlagen die ein jeder von uns eigentlich in der Kückenwiege hätte lernen müssen. Ihr könnt sämtliche Entschuldigungsgesuche von meiner Seite als angenommen betrachten.“ es folgte ein kurzer Blick und ein Nicken in die Runde. „Und nun lasst uns die Verantwortungsbereiche des Elysiums festlegen und eine Verteidigungsstrategie für Krakau entwerfen. Etwas worin Ich tatsächlich Expertise habe.“ er lachte bissig und laut auf bei seinen letzten Worten.

Gabriel hielt Ljut einen Moment lang in seinem Blick, seine Miene ruhig, während er dessen Worte aufnahm. Als der Brujah davon sprach, direkt zum Prinzen und Senschall zu rennen, wie ein kleines Kind zu seinen Eltern rennt, wenn es seinen Willen nicht bekommt, hob Gabriel kaum merklich eine Braue, doch er ließ den Gedanken, der ihm durch den Kopf ging, unausgesprochen. Er hätte Ljut für jemanden gehalten, der seine Schlachten selbst schlägt – auch die der Worte. Dass er sich direkt zum Prinzen und Seneschall wenden wollte, erschien ihm unerwartet. Es war jedenfalls nicht seine eigene Auslegung dessen, was Haltung bedeutete. Doch er schwieg dazu.

Er nickte Ljut knapp zu. „Ich danke Euch, werter Ljut.“ Dann ließ er seinen Blick durch die Runde schweifen, sein Ton bedacht, aber entschlossen. „Damit ist diese Angelegenheit vorerst erledigt, und wir können uns anderen Themen zuwenden.“

Innerlich dachte Gabriel daran, dass er eigentlich gehofft hatte, jemand würde seiner Einladung folgen und seine Gedanken zum Elysium teilen. Doch auch hier schwieg er. Stattdessen sprach er weiter, an die gesamte Versammlung gerichtet. „Dieser Abend dient dazu, die Einheit der Domäne einen Schritt weiter zu bringen. Viele, die zuvor Unbekannte oder Fremde waren, haben nun ein Gesicht und einen Namen.“ Innerlich fragte er sich, ob das wirklich so war – oder ob dieser Abend eher dazu beitrug, Zwietracht zu säen.

Er ließ den Blick ruhen, das Gewicht seiner Worte mit Bedacht gesetzt. „Doch wie ich bereits sagte, dies ist nicht mein Abend. Ich bin nur das Sprachrohr des Willens des Prinzen.“ Ein respektvolles Nicken folgte. „Und die höchst verehrte Frida hat nicht gesagt, dass alles neu gemacht werden muss.“ Sein Ton blieb ruhig, aber bestimmt. „Auch ich denke das nicht.“

Dann ließ er den Blick auf zwei Personen ruhen, die mehr Einblicke in das Elysium hatten als jeder andere hier. „Es gibt zwei Anwesende, die mehr über das Elysium wissen als alle anderen zusammen.“ Er sah zu Pawel. „Der werte Pawel verwaltet das Elysium seit langer Zeit.“ Dann zu Agnellina. „Und auch die werte Agnellina hat vermutlich mehr Zeit in diesen heiligen Hallen verbracht als alle anderen hier zusammen. Ihre Verbundenheit und ihr Pflichtbewusstsein für das Elysium sprechen für sich. Daher halte ich es für unangebracht, wenn ich diese Diskussion beginnen würde, wenn andere dazu besser geeignet sind.“

Er richtete sich direkt an Agnellina. „Werte Agnellina, vielleicht möchtet Ihr den Anfang machen und uns allen mehr über das Elysium erzählen – und Eure Gedanken und Pläne mit uns teilen.“ Ein leichtes, wohlüberlegtes Nicken folgte. „Ich bin sicher, dass dies von großem Wert für diesen Abend, für alle Anwesenden und die Domäne ist.“

Dann ließ er seinen Blick zu Pawel gleiten. „Danach wäre ich Euch, werter Pawel, sehr dankbar, wenn Ihr das gleiche tun würdet.“ Gabriel ließ die Worte in der Stille nachklingen, die Atmosphäre in der Runde war angespannt, aber der Abend musste voranschreiten. Nun lag es an Agnellina, darauf zu antworten.

„Habt ihr zu meinen Worten noch etwas zu sagen werter Gabriel?“ auch Ljuts Augenbraue hatte sich gehoben und seine Hand war nun im Gegenzug zu vorher verdächtig nahe an seinem Jagdmesser. „Falls ihr mit diesen ein Problem habt könnt ihr mir diese auch gerne auf der Straße vor dem Elysium erklären.“

Gabriel schaute erneut in Richtung Ljuts. "Nein, ich habe zum dem, was zuvor gesagt wurde, nichts mehr zu sagen. Wie ich bereits sagte, stimme ich dem Grund Eurer Verärgerung zu, aber denke, dass diese Diskussion zu einem späteren Zeitpunkt geführt werden sollte. Dieser Abend dient der Einheit der Domäne und der Erfüllung unser aller Pflichten." Er pausierte einen Moment, um seine Worte wirken zu lassen. "Doch halte ich es für unangebracht, auf dem heiligen Boden des Elysiums ohne Grund Drohungen auszusprechen. Solltet ihr kein Interesse an dieser Versammlung oder dem Elysium haben, dann braucht ihr Eure Zeit hier nicht zu verschwenden."