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Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Verfasst: Mo Sep 30, 2024 2:49 pm
von Zofia
Zofias bewegte sich zuerst nicht. Stattdessen beschrieb ihre Hand eine offene und einladende Geste, die Agnellina den Vortritt gab, gemeinsam mit einem freundlichen „Bitte nach euch.“. Sie sah noch einmal kurz in die Richtung zurück, in die Pawel zuvor verschwunden war, bevor sie den Beiden durch die Vorhänge nachfolgte.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Verfasst: Di Okt 01, 2024 4:05 pm
von admin
Pawel verschwand beinahe lautlos hinter dem ersten Vorhang. Dahinter erstreckten sich mehrere kleine Sitznischen, die durch schweres, dunkles Holz und ebenso dunkle Vorhänge voneinander getrennt waren. Auch hier wurde die Beleuchtung durch das flackernde Licht der Metallschalen an der Decke erzeugt. Die Bewegungen des Wirts waren wohlüberlegt, und nachdem er an zwei der Kabinette vorbeigegangen war, strich er einen dunklen Vorhang beiseite, verneigte sich und deutete mit einer Hand hinein. „Bitte, die Damen. Sobald der Seneschall eintrifft, werde ich ihn zu euch führen.“ Das Kabinett war geräumig, es gab mehrere Sitzkissen und einen kleinen, niedrigen Tisch in der Mitte. An der Decke flackerte sanft das schummrige Licht.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Verfasst: Di Okt 01, 2024 4:35 pm
von Agnellina
Es kam kein Schulterzucken, doch es gab auch keinen Widerspruch. Sie reagierte auf die Geste und Aufforderung und ließ Zofia in ihrem Rücken folgen. Sie folgte Pawel und ihr Kopf wich dabei mit einer großzügigen Bewegung dem Vorhang auch unnötigenfalls aus.
„Vielen Dank.“, erwiderte sie und lächelte den Wirt an. Sie wirkte zufrieden mit dieser Entwicklung.
Ihr Blick wanderte prüfend durch den Raum, dann wählte sie sich einen Sitzplatz aus. Sie wartete kurz, wollte sich offensichtlich nicht unhöflich einfach hinplumpsen lassen.
Wenn der Wirt keiner weiteren Beachtung bedurfte, wandte sie sich wieder Zofia zu und knüpfte locker am vorherigen Gespräch an.
„Jagna. Meistens. Für die sterblichen Ohren. Die meinen heißen mich Agnellina. Und Ihr seid?“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Verfasst: Mi Okt 02, 2024 11:47 pm
von Zofia
Ihre rechte Hand strich sichtlich unsicher über ihren linken Unterarm, als sie auf die Aussage von Pawel hinsichtlich des Seneschalls hin, nur leicht verstehend genickt hatte. So der Wirt die Frage von zuvor wiederholt oder er länger abgewartet hätte, hätten ihre Lippen ein stummes das Übliche geformt, gemeinsam mit einem erneuten Nicken, bevor sie sich eines der Kissen gewählt und sich darauf niedergelassen hätte, bemüht mit ihrer durchfeuchteten Kleidung nicht überall im Raum Pfützen zu hinterlassen.
„Zofia.“, erklärte die Nonne auf die Frage hin, bevor sie etwas weiter ausholte und die Vorstellung vollständig machte, indem sie ihrem Gegenüber mitteilte: „Zofia Nowak, Neugeborene vom Clan des Todes, Kind von Gregor von Tarnów, Geissel Tarnóws, Ancilla vom Clan des Todes. Freut mich eure Bekanntschaft machen zu dürfen.“ Sie nickte Agnellina freundlich zu, abwartend ob diese noch etwas ergänzen wollen würde.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Verfasst: So Okt 06, 2024 8:08 pm
von Agnellina
Erst befreite sie sich von der Gugel und legte sie zur Seite. Mit beiden Händen löste sie dann die Schleife im Band ihres Umhanges und legte diesen ab. Darunter trug sie einfache Kleidung: Rock und Hemd, ein Tuch zum Überwurf gebunden, gegürtet mit einer kleinen Lederscheide mit einem kleinen Messer an der Seite und einer kleinen Tasche. Die Kleidung war schon längere Zeit in Benutzung, jedoch durch fleißige Hände in Ordnung gehalten.
„Ich wurde in den Clan des Tieres geboren. Und nein, die Geißel Tarnóws habe ich nicht kennen gelernt.“, griff sie der Frage mit einem Lächeln voraus, „Ich war dort nicht ansässig.“ Mit neugierigem Blick in den Augen musterte sie Zofia und ging ihre Vorstellungen von dem durch, was ihr zum Clan des Todes als erzählte Bilder in den Kopf gemalt wurden.
„Ihr kennt Matusz?“, fragte sie und ihre Stimme hatte beim Namen eine gewisse Ehrfurcht inne.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Verfasst: Mo Okt 07, 2024 10:59 pm
von Zofia
„Oh, kennen wäre mehr als übertrieben.“, erklärte Zofia bescheiden, bevor sie respektvoll ergänzte: „Er war bei meinem Freispruch zugegen. Ich weiß also, wer er ist, ja.“ Sie machte eine kurze Pause, bevor sie fragte: „Woher kennt ihr seinen Namen?“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, SL]
Verfasst: Do Okt 10, 2024 8:26 pm
von Agnellina
Jagna nahm Platz, nachdem sie mit unsicherem Blick abgewartet hatte, ob ihre Gegenüber Anstalten dazu machte. Letztlich ging ihr entweder die Geduld aus oder sie entschied einfach, diesen ersten Schritt zu machen. Das Mobilar mit den fremdländischen Sitzkissen war für sie ungewohnt. Sie probierte ein wenig herum, wie sie sich gut setzen konnte. Dabei arrangierte sie ihren Rock, ihre Beine und ihr Gleichgewicht verschieden, ohne zunächst zu einer zufrieden stellenden Sitzhaltung zu kommen.
„Mein Erzeuger erwähnte ihn. Ein, zwei Geschwister sprachen von ihm und ihr Raunen erreichte mein Ohr.“, sie lächelte. Ihr Lächeln war warm und ein bisschen verlegen. „Er soll freundlich sein. Freundlich klingt ganz gut. Es brennt genug in der Welt. Da ist mir Freundlichkeit ein erstrebenswerter Zug in der Gegenwart anderer. Sie sagen, er versteht den Wind und hört das Flüstern der Sterne.“
Wieder rutschte sie ungeschickt auf dem Kissen herum und drückte ihre Knöchel rechts und links dagegen, um mit den Füßen nicht den Bodenkontakt zu verlieren.
„Er hat Euren Freispruch bezeugt.“, griff sie Gesagtes wieder auf und die Neugier war nicht zu überhören: “Wie seid Ihr den Sprung übers Feuer angegangen?“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, Spielleitung]
Verfasst: Sa Okt 12, 2024 11:03 pm
von Zofia
„Em, nein, kein Sprung übers Feuer. Nein.“, stammelte Zofia verwirrt, den Kopf vehement schüttelnd, gruselnd allein bei der Vorstellung, bevor sie ungläubig nachfragte: „Man zwang euch übers Feuer zu springen?! Wort wörtlich?!“ Ungläubig betrachtete sie die Kainitin vor ihr, bevor sie ergänzte: „Oder mehr so metaphorisch?!“ Alleine die Vorstellung sorgte dafür, dass der Körper der Kappadozianerin unweigerlich zusammenzuckte, bevor sie gestand: „Mein Freispruch war... anders.“ Ihre Finger strichen nachdenklich über die Innenseiten ihrer Unterarme, bevor sie mit hörbarem Respekt ausführte: „Der verehrte Matusz hatte in der Nacht meines Freispruchs, die rituelle Klinge geführt und stand bereit mein Dasein zu beenden, so ich versagt hätte.“
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, Spielleitung]
Verfasst: So Okt 13, 2024 7:17 pm
von Agnellina
Gleichzeitig den Kampf um ein würdevolles Gleichgewicht weiterführend und die Aufmerksamkeit auf der Nonne behaltend, legte Jagna den Kopf zurück. Sie war durchschnittlich groß und kräftig wie ein Kaltblutfohlen gebaut. Doch nichts deutete darauf hin, ob sie von sonderlicher Zähigkeit oder derartiger Willensstärke beseelt war, dass sie dem Schrecken von Feuer kühlen Blutes gegenüber trat. Nichts besonderes. Weder besonders hübsch noch irgendwie mit einem interessanten Gesicht bedacht worden. Jagna wirkte schlichtweg gewöhnlich. Wenn da ein besonders verwegenes Kainskind vor ihr saß, war es ausgesprochen gut in der Hülle eines unauffälligen Menschen versteckt.
Sie zuckte mit den Schultern auf Zofias Rückfrage hin. „Niemand zwingt einen. So funktioniert das nicht. Es ist eine Möglichkeit. Ein Teil.“, erklärte sie diffus und irritiert von der Erkenntnis, dass es wohl nicht die angenommene Allgemeingültigkeit besaß.
„Er hat die rituelle Klinge geführt?“ Nun war sie es, die ein wenig ungläubig klang und schaute. Ihre Augen bemaßen die Nonne und dann schüttelte sie den Kopf. „Das soll ich glauben? Das ist weder gut erzählt noch jemals im Leben wahr.“, konstatierte sie schließlich überzeugt.
Re: [1257] In nieseliger Nacht [Agnellina, Zofia, Spielleitung]
Verfasst: So Okt 13, 2024 9:04 pm
von admin
Ein kleines Glöckchen ertönte deutlich hörbar und unterbrach vermutlich weitere Gespräche. Nach ein paar Augenblicken wurde der Vorhang bei den beiden Damen von einer großen Hand beiseitegeschoben und ein Riese betrat die Kammer. Das dunkle Haar wild, auf den Schultern einen schwarzen Pelz der in einen langen Umhang überging. Der muskelbepackte Oberkörper wies an einigen Stellen Narben auf und an andere Stelle fanden sich Hautbilder. An der Hüfte hielt ein einfacher Strick die zerrissene Hose , welche knapp über den Knöcheln den Blick auf die Füße freigab, deren Nägel, ähnlich wie die der Pranken mehr Klauen ähnelten. Zwei Raubtierhafte Augen überflogen die Anwesenden und der Blick blieb an der Kainitin hängen, welche so eben gesprochen hatte.
Einen Moment drehte er, ohne den Blick abzuwenden den Kopf leicht nach hinten und knurrte mit einer tiefen Stimme „Danke“. Darauf fiel der Vorhang zurück und nach einem kurzen Augenblick ertönte ein weiteres Glöckchen und erst danach schnaufte der, sicher zwei und einen halben Schritt messende Riese und erhob eine tiefe Stimme, die man vermutlich sogar hören konnte, wenn man taub war, so tief brummte diese in Knochen und Eingeweiden. „Du möchtest dich vorstellen?“