Krakau bei Nacht

Gabriel bekreuzigte sich in stummer Geste, den Kopf für einen Moment gesenkt, als wolle er seine Gedanken ordnen und das Gehörte in sich bannen. Dann hob er den Blick, ließ ihn einen Moment lang zwischen den beiden Männern schweifen, bevor er sprach. Seine Stimme war ruhig, doch sie trug ein neues Gewicht – das Wissen um das Unausgesprochene.

„Wenn hier etwas versiegelt wurde… dann würde der alte Drache davon wissen.“ Seine Worte kamen mit Bedacht, nicht als Behauptung, sondern als Überlegung. „Vielleicht sollten wir mit der wohlwerten Marzanna sprechen. Sie ist nicht nur eine Macht dieser Domäne – sie ist Teil ihrer Wurzel. Wenn jemand die Narben des Landes spüren kann, dann sie.“

Gabriel machte einen Schritt, den Blick gen Osten gerichtet. „Und wenn selbst sie es nicht weiß, dann kann sie mit dem alten Drachen sprechen. Der Wawel trägt seine Schatten lang, und seine Augen reichen tiefer, als wir es ahnen.“ Er hielt kurz inne, dann fügte er mit fester Stimme hinzu: „Und sollte dieses Wissen selbst vor ihrer Zeit liegen… dann mag sie vielleicht andere ihres Blutes erreichen – jene, deren Erinnerung noch älter ist als diese Stadt und der alte Drache selbst.“

Der Alte nickte.
Die Frage nach dem Warum überstieg seine Kenntnisse.

Gabriels Gedanken führten zu einem milden Lächeln.

„Die wohlwerte Marzanna, verfügt über altes Wissen.
Ihr habt recht, es ist sicher gut, sie zu konsultieren.“

Die Spekulationen des Ventrues bezüglich des Drachens,
kommentierte er nicht.

Er maß sich nicht an über das Land selber zu spekulieren.

Schließlich fand sein Blick wieder Dietrich.

„Die Erde der entweihten Orte, schmeckt und riecht nach Eisen.“

Er betrachtete ihn nachdenklich.

„Könnt ihr euch das erklären? Wisst ihr wie man sie wieder reinigen könnte?“