[1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

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Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von Natalia » Mo Jul 07, 2025 4:43 pm

Natalia lauschte den Worten der Ventrue und auch ihres Clansbruders, bis Konrad schließlich dieses Treffen beendete. Immerhin kam er diesmal dazu nicht wie beim letzten Mal, als sie so ein Treffen beigewohnt hatte und der Lasombra das Treffen beendet hatte, ohne auch nur Konrads Stand zu akzeptieren. Das war sehr unangenehm gewesen. Nun aber schien das Treffen hier vorbei zu sein, wenn es auch nicht das letzte gewesen sein wird.

Sie begelietet die beiden Gäste noch hinaus, bevor sie sich mit Tania darum kümmerte alles wieder herzurichten und sollte Konrad noch etwas wollen zur Verfügung zu stehen.

CLOSED

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von Gabriel » So Jun 29, 2025 6:02 am

Gabriel verneigte sich schweigend mit der gemessenen Würde eines Mannes, der weiß, was er anerkennt – und wen. Keine Eile lag in seiner Bewegung, kein Widerhall jugendlicher Hast. Es war Respekt, eingefasst in Ruhe.

Der Blick blieb auf Konrad gerichtet, während er wartet, dass sein Bruder entweder das gleiche tat oder erneut das Wort ergriff.

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von admin » Do Jun 26, 2025 1:53 pm

Ein leises Knarzen des Holzfußbodens begleitete Konrads gemessenen Schritt, als er sich leicht in der Runde bewegte – nicht aus Unruhe, sondern aus der kalkulierten Gewohnheit eines Mannes, der die Dynamik eines Raumes zu lesen verstand. Seine Hände verschränkten sich auf dem Rücken, die Haltung gerade, kontrolliert – ein Spiegel jener inneren Ordnung, die er auch nach außen trug. Erst als die Stille sich gesetzt hatte, sprach er – mit einer Stimme, die keine Lautstärke brauchte, um Gewicht zu tragen.

„Eure Worte, Gabriel, zeugen von Bedacht – das ehrt Euch.“ Der Blick, den er dem jungen Ventrue zuwarf, war prüfend, nicht kühl, aber fordernd. „Wer Ordnung wahren will, muss sie zuerst erkennen. Und wer ein Schwert führt, tut gut daran, es nicht nur gegen Feinde zu richten, sondern auch zum Schutz dessen, was Bestand haben soll.“ Ein kaum merkliches Nicken folgte – Anerkennung, wohlverdient, aber nicht übermäßig. Zwischen Clansbrüdern, insbesondere zwischen Ancilla und Neugeborenem, galt es, Maß zu halten. Es war kein Tadel, doch auch keine Einladung zur Vertraulichkeit. Konrad erinnerte sich nur zu gut, wie leicht man in jungen Nächten die Grenzen des Möglichen überschätzte.

Sein Blick glitt weiter – zu Natalia. Ihre Worte hatten ihn nicht überrascht. Eher bestärkt. „Natalia, wie immer habt Ihr den Blick für das, was jenseits des Offensichtlichen liegt.“ Seine Stimme wurde sanfter, wenn auch nicht wärmer – als würde er sich eines vertrauten Instruments bedienen, dessen Klang er zu schätzen wusste. „Die wahren Bedrohungen verstecken sich nicht immer in Ruinen und Schatten – manchmal sitzen sie auf Thronen, schweigen und lächeln. Dass Ihr diese Dinge aussprecht, ist von Wert – auch wenn nicht jeder bereit sein wird, sie zu hören.“ Er ließ offen, wen er damit meinte – vielleicht absichtlich. Worte waren für Konrad nicht nur Mittel zur Verständigung, sondern zur Steuerung. Er wusste, wann man Klarheit gab – und wann nicht.

Dann wandte er sich langsam Dietrich zu, wobei sich sein Ausdruck nicht verfinsterte, aber schärfer wurde. Nicht aus Feindseligkeit – sondern aus geschäftlicher Neugier. Die Art, mit der ein Kaufmann einen neuen Handelspartner mustert, dessen Ware er noch nicht kennt. „Herr Dietrich.“ Der Name wurde mit jener höflichen Präzision ausgesprochen, die keine Nähe vorgibt, aber auch keine Herabsetzung duldet. „Es freut mich zu sehen, dass Ihr die Verhältnisse nicht nur erkennt, sondern auch einzuordnen wisst. Vorsicht ist keine Schwäche – sie ist ein Zeichen, dass Ihr nicht zu jenen gehört, die mit dem Kopf gegen verschlossene Türen rennen.“

Ein knapper Schritt nach vorn, beinahe beiläufig. Das Licht im Raum warf flackernde Muster auf seine Wange. „Was den Handel betrifft – Wettbewerb ist das Rückgrat jeder gesunden Struktur. Wenn Ihr plant, Euch im Bereich von Wechselhandel und Kreditwesen zu bewegen, so liegt darin keine Gefahr für das Gleichgewicht – sondern möglicherweise ein Zugewinn. Solange die Grundpfeiler unangetastet bleiben.“ Ein kurzer Moment verging, bevor er fortfuhr – seine Stimme etwas tiefer, das Tempo verlangsamt:

„Die Verbindung zur Diözese allerdings – ist kein Spielraum. Sie ist... gesetzt.“

Die Worte hingen für einen Atemzug schwer im Raum, bevor sie sich wie ein Schleier wieder senkten. Kein Zorn, keine Drohung. Nur Klarstellung. Wie ein Kaufmann, der das Lagerhaus nennt, dessen Schlüssel nicht zur Verfügung steht. Schließlich glitt sein Blick noch einmal durch den Raum – ruhig, wachsam, abschließend. Die dunklen Stoffe seines Mantels fielen in faltenlose Ordnung zurück, als er sich leicht zur Seite wandte, die Arme wieder hinter dem Rücken verschränkt. „Es ist gut, dass wir sprechen. Doch noch besser wird es sein, wenn unsere Taten die Worte tragen.“ Er machte eine kleine Pause, bevor er mit ruhiger Bestimmtheit fortfuhr. „Krakau ist mehr als nur ein Ort. Es ist eine Möglichkeit. Für jene, die wissen, wie man ihr gerecht wird.“ Damit entließ er die Anwesenden mit einem Wink der Hand. So niemand mehr etwas zu sagen hatte, stand es ihnen frei sich zu entfernen.

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von Dietrich » Do Jun 12, 2025 10:35 am

Dietrich hörte aufmerksam zu, während Gabriel sprach. Viele Fragen lagen in der Luft, die nach Antworten verlangten. Das Geheimnis um die Prinzessin war zweifelsohne eine davon. Doch ebenso dringend war die Frage nach den Unholden im Osten und den Gründen, die sie zurückhielten. Vielleicht fehlten ihnen derzeit die Kräfte, um gegen Krakau vorzurücken – schließlich hatte die Horde ihre Länder verwüstet, und der Omen-Krieg wütete von Tag zu Tag heftiger. Wer wusste schon, ob die Stadt gerade nicht nur einen flüchtigen Moment scheinbarer Ruhe genoss?

„Wenn Ihr mir eine Einschätzung zur verehrten Prinzessin gestattet: Im Moment erscheint mir ihre Anwesenheit auf Krakaus Thron für uns deutlich nützlicher als ein offener Konflikt um die Führung. Solange wir nicht den Einfluss besitzen, selbst einen Prinzen einzusetzen und diese Position nachhaltig zu halten – gerade angesichts der drohenden Gefahr aus dem Osten – halte ich es für klug, den Anspruch der Toreador zu unterstützen. Wir sollten sie solange auf dem Thron belassen, bis wir das Gleichgewicht der Kräfte endgültig zu unseren Gunsten verschieben können. Falls sie jedoch tatsächlich nur eine Marionette sein sollte, wäre es ratsam, diejenigen aufzuspüren, die ihre Fäden halten. Doch im Moment dient uns der Status quo mehr, als dass er uns schadet.“

Dietrich richtete anschließend seinen Blick zu Konrad. Seine Worte waren ruhig und überlegt gewählt, ganz im Tonfall eines Mannes, der mit Logistik und strategischer Planung bestens vertraut war. Einen Ventrue, insbesondere den ältesten Kainiten hier im Raum, langfristig auf den Thron zu setzen, wäre zwar zweifellos erstrebenswert, doch würde ein solches Unterfangen derzeit Ressourcen verschlingen, die sie schlichtweg nicht erübrigen konnten. Demütig senkte er erneut leicht das Haupt.

„Verehrter Konrad, Euer Einfluss auf den Handel der Stadt und auf die bischöfliche Diözese ist ohne Zweifel beeindruckend. Ich selbst bin in den Bereichen Handel und Geldwirtschaft nicht ganz unerfahren, doch ich wünsche keineswegs, Eure etablierten Kreise zu stören, während ich mein eigenes Netzwerk aufbaue. Mit Eurer Zustimmung möchte ich mich auf die Bereiche der Geldwirtschaft, des Wechselhandels, der Investitionen und Versicherungen von Ladungen sowie der Kreditvergabe spezialisieren. Ich hoffe aufrichtig, dass dies Synergien schafft, die uns allen zugutekommen. Und falls Ihr es gestattet – sollte Euer Wort gegenüber der Diözese helfen, die Duldung solcher Geschäfte zu erleichtern, wäre ich selbstverständlich bereit, mich, dieses Gefallens würdig, erkenntlich zu zeigen.“

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von Natalia » Di Jun 10, 2025 8:54 am

Natalia lies die Männer auch vorerst ausreden, bevor sie mit einem kurzem Seitenblick zu Konrad ebenfalls noch einmal ihre Stimme erhob. "Euer Schwert und die Schwerter eurer Männer werden sicherlich helfen die Stadt vor der Bedrohung zu schützen, welche uns aus dem Osten droht. Allerdings gibt es noch eine andere Gefahr die droht, welche nicht mit dem Schwert bekämpft werden kann oder sollte." Sie faltete die Hände vor ihrem Körper.

"Wie ihr ja wisst sind die umliegenden Domänen in der Hand der Tzimisce. Auch sind weder mein Clan, noch der Clan der Könige in diesen Domänen gerne gesehen. Daher ist es durchaus wichtig dass uns allen bewusst ist, das dieser Status ein besonderer ist und nicht klar ist, wieso die höchst verehrte Frida auf dem Thron dieser Domäne sitzt und wieso die Tzimisce sich bisher nicht aufgemacht haben diesen Schandfleck zu tilgen. Wir müssen daher alle die richtigen Fragen stellen, um dieses Geflecht zu durchblicken." mahnte sie noch einmal an, was eigentlich ersichtlich sein sollte, aber es war besser es noch einmal klar auszusprechen.

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von Gabriel » Fr Jun 06, 2025 8:40 am

Gabriel verneigte sich mit kontrollierter Würde vor Konrad.

„Ich entschuldige mich, wenn es den Anschein hatte, dass ich mich in Eure Pläne einmischen wollte, werter Konrad.“

Seine Stimme war ruhig, getragen von der Klarheit seiner Worte.

„Dies war mitnichten meine Absicht.“

Dann hob er den Blick, begegnete Konrads prüfendem Blick mit der Gelassenheit eines Mannes, der wusste, dass seine Worte Gewicht haben mussten.

„Ich danke Euch für Eure offenen Worte.“

Ein sachtes, respektvolles Nicken folgte.

„Solltet Ihr es benötigen, wird mein Schwert und werden meine Fähigkeiten Euch zur Verfügung stehen.“

Er ließ die Worte für einen Moment in der Luft verweilen, bevor er fortfuhr.

„In der Zwischenzeit werde ich daran arbeiten, Ordnung zu bringen und zu wahren.“

Gabriel ließ seinen Blick kurz durch den Raum gleiten, nahm die Präsenz der anderen wahr.

„Zusammen mit unseren Männern werden wir daran arbeiten, Teil der Verteidigung der Stadt zu werden – und sie so zu stärken.“

Dann ließ er die Bedeutung dessen tiefer in die Stille des Raumes sinken.

„Wir werden auch mehr über die Ereignisse in Ruthenien und Halytsch herausfinden.“

Ein leises, bedachtes Atemholen.

„Sollten wir etwas entdecken, oder Kainiten in der Domäne kennenlernen, werde ich Euch berichten.“

Gabriel hielt inne, ließ seine Worte in der Stille der Nacht nachhallen.

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von admin » Do Jun 05, 2025 1:45 pm

Konrad lauschte Gabriels Worten, sein Blick wurde für einen Moment schmaler – nicht vor Missbilligung, sondern aus konzentrierter Prüfung heraus. Dann trat er gemessen ein paar Schritte durch den Raum, bevor er innehielt. Seine Stimme, als er sprach, war ruhig, getragen von Bedacht – wie ein Mann, der seine Worte abwägt wie Gold auf einer Kaufmannswaage. „Es ist in diesen Nächten schwer, mit Gewissheit zu sagen, wer sich in Krakau aufhält – und noch schwerer, wer sich weshalb hier aufhält.“ Ein Seitenblick zu Natalia und Dietrich – Anerkennung, aber auch Mahnung.

„Strukturen, die Ordnung schaffen, wurden zerstört. Was wir wissen, wissen wir aus Fragmenten. Die Aufzeichnungen vor 1241 sind... bestenfalls lückenhaft, schlimmstenfalls Legende.“ Dann wandte sich der Ancilla wieder Gabriel zu. „Die Unholde, von denen Ihr sprecht – wenn Ihr damit die Tzimisce meint, so fragt Euch: Warum haben sie diese Domäne nicht beansprucht, wo sie doch alles andere verschlingen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder fürchten sie jemanden – oder sie kontrollieren bereits mehr, als wir sehen.“

Ein kurzer Blick, als ob er abschätzte, wie viel er bereit war zu offenbaren. „Ich kontrolliere den Strom des Handels zwischen Krakau und dem Reich. Nicht vollständig, aber hinreichend.“ Das klang nicht wie Angeberei – eher wie eine Inventur. „Das schließt das Ohr des Bischofs ebenso ein wie die stillen Kontore am Weichselufer.“ Er ließ einen Moment der Bedeutung vergehen, ehe er fortfuhr. „Ich habe kein Interesse an Unruhe. Auch nicht an ungezügeltem Wachstum. Diejenigen, die sich als Teil der Ordnung verstehen, werden ihren Platz finden – wenn sie ihn sich verdienen. Alles andere ist… Lärm.“ Ein flüchtiger, kontrollierter Blick auf Gabriel. „Ihr fragt nach Plänen. Ich denke, ein jeder von uns hat solche. Aber was sie eint, ist das Ziel: Krakau als Tor offen zu halten. Für Handel. Für Einfluss. Für Stabilität.“

Dann wandte er sich halb zur Seite – eine Geste der Einladung, nicht der Flucht. „Wenn Ihr Teil dessen sein wollt, Gabriel, dann beobachtet, lernt – und handelt, wenn es Zeit ist. Es gibt noch Spielräume, auch wenn sie eng bemessen sind. Doch jene, die sich nützlich machen, werden nicht übersehen.“ Sein Blick verfestigte sich für einen Moment – nicht hart, aber eindeutig. „Doch verwechselt Nützlichkeit nicht mit Unterwerfung. Und fragt nicht zu früh nach Dingen, die noch nicht offenbart werden sollen.“ Ein letztes Nicken – nicht kalt, aber endgültig. Dann schwieg er.

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von Gabriel » So Jun 01, 2025 7:25 pm

Gabriel verneigte sich leicht, eine Geste des Respekts, ob der Worte des verehrten Konrad.

„Eure Einsichten sind wertvoll, verehrter Konrad.“ Seine Stimme war ruhig, bedacht. „Ein offenes Tor ist von Nutzen – aber ein verriegeltes kann zur Falle werden.“

Er ließ die Bedeutung in der Stille verharren, bevor er fortfuhr.

„Gibt es Spieler in dieser Stadt oder außerhalb, von denen wir wissen müssen?“

Sein Blick war wachsam, aber nicht drängend.

„Es gibt Gerüchte, dass Unholde sich in der Stadt niederließen – Wesen, die nicht dem Wohl der Domäne dienen.“

Er wartete einen Augenblick, ließ die Nacht atmen.

„Und gibt es Pläne, verehrter Konrad, oder von der werten Natalia, von denen wir wissen sollten? Oder bei denen wir unsere Unterstützung anbieten können?“

Gabriel ließ die Fragen in den Raum sinken, ruhig und ohne Hast.

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von Natalia » Sa Mai 31, 2025 2:18 pm

Auch Natalia lauschte den Worten Konrads. Sie hatte gesprochen, nun war es an der Zeit zuzuhören. Ja die Machtverhältnisse in Krakau schienen klar, waren aber in Wirklichkeit in Nebel verborgen. Hinter unzähligen Schichten. Es gab Dinge wie Handel, politische Verbindungen und alte Schwüre, die ein komplexes Geflecht bildeten das die Wenigstens durchdrangen. Es gab aber noch mehr Geheimnisse. Wieso war Krakau als einzige Domäne im Umkreis so offen. Wieso war eine Ancilla der Toreador auf dem Thron und kein Tzimisce, in deren Ländern sie sich befanden. Was hielt die Unholde davon ab sich die Domäne einfach zu nehmen? War es mehr, als nur der Ruf der Prinzessin und des Seneschalls? Es warteten noch spannende Nächte auf sie, dies alles zu ergründen.

So blieb sie aber erst einmal ausdrucklos stehen und beobachtete eher die beiden anderen Neugeborenen im Raum, die diese Informationen nun auch erhielten und die Reaktionen darauf würden sicherlich interessant sein. Sie hatte ihren Teil zu diesem Treffen bereits beigetragen. Nun war es vorerst an den Ventrue Informationen auszutauschen.

Re: [1259] Drei Könige und eine Dame [Dietrich, Gabriel, Natalia, SL]

von admin » Fr Mai 30, 2025 10:14 pm

Konrad schien Gabriels Worte mit der ruhigen Aufmerksamkeit eines Archivars zu prüfen, der in uralten Schriften nach verborgenen Bedeutungen sucht. Dann hob er das Kinn ein wenig, nicht hochmütig, sondern wie jemand, der Gewicht in Worte legt, die sorgfältig gewählt sind. „Eure Neugier ist ehrenhaft, Gabriel. Denn wer wirken will, muss verstehen – und wer verstehen will, muss fragen, auch wenn die Antworten unbequem sind.“ Er trat einen Schritt beiseite, als wolle er den Blick freigeben auf eine unsichtbare Landkarte aus Einfluss und Interessen.

„Die Kräfte, die derzeit sichtbar das Gefüge dieser Domäne prägen, sind wenige – zu wenige, für eine Stadt mit diesem Gewicht.“ Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen. Kein Zeichen von Belustigung, sondern das feine Ziehen des Mundwinkels eines Mannes, der weiß, dass unter der Oberfläche mehr verborgen liegt, als offen ausgesprochen wird. „Frida, Ancilla der Rose, trägt den Titel der Prinzessin. Eine Künstlerin, ja – aber auch eine Warägerin. Die Blutrote, wie man sie nennt. Ihre Herrschaft ruht nicht auf jahrzehntelanger Intrige oder auf offenem Krieg, sondern…“ Der ältere Ventrue ließ das Wort offen stehen, wie eine Wunde, die noch niemand ganz durchdrungen hat.

„...auf einem Handel, nehme ich an. Ihr Aufstieg war leise. Undurchsichtig. Doch das ist ihre Art. Manche Herrscher schreien, manche flüstern. Und die gefährlichsten tun beides zugleich.“ Sein Blick fiel erneut auf Gabriel. „Ich vermute, dass sie ohne den werten Matusz nicht säße, wo sie sitzt. Der Seneschall dieser Domäne hat tiefere Wurzeln in Krakau, als er je zugeben würde. Er war da, als Razkoljna – vom Blut der Drachen – verschwand. Vielleicht lebt jene Fürstin noch. Vielleicht hält sie sich in Siebenbürgen verborgen. Mögliche Aufzeichnungen jener Zeit sind…“ – ein kurzer, verächtlicher Laut – „von mongolischem Feuer ausgelöscht. Ähnlich wie andere Kainiten aus der Zeit. Alle bis auf Matusz...“ Ein Moment der Stille.

„Aber Frida hat 1241 an der Seite von Matusz gegen die Horde gestanden. Das ist keine Allegorie. Das ist Geschichte. Und Blut.“ Konrad verschränkte die Arme hinter dem Rücken, Haltung und Worte gleichermaßen diszipliniert. „Ob sie nun durch eigene Klinge herrscht oder durch geliehene Gunst – das ist gleichgültig, solange Krakau offen bleibt.“ Jetzt war seine Stimme ein wenig härter, kontrollierter – wie gehärteter Stahl. „Denn wenn die Rose das Tor schließt, wenn sie aus Krakau eine Bühne für Eitelkeit macht oder eine Festung für die Falschen… dann wird unser Krieg einen Preis zahlen, den keiner von uns decken kann.“ Ein letzter Blick, diesmal zwischen Gabriel und Natalia hin und her gleitend, mit einem kurzen Verweilen auf Dietrich. „Solange sie das Tor offen hält, mag sie regieren. Doch wehe dem Tag, an dem sie es verriegelt.“ Ein kaum merkliches Nicken schloss seine Worte ab. Dann schwieg er – das Spiel hatte sich bewegt.

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