[1258] Weißt du wieviel Sternlein stehen [Elsbeth, SL]

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Re: [1258] Weißt du wieviel Sternlein stehen [Elsbeth, SL]

von admin » So Mär 16, 2025 10:40 pm

Matusz' Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Seine massive Gestalt schien den Mondschein selbst zu verschlucken, als er einen Schritt näher trat. Die Atmosphäre der friedlichen Nacht verdichtete sich plötzlich zu etwas Bedrohlichem. "Verehrter Matusz," korrigierte er mit einem tiefen Grollen, das mehr einem Bären als einem Menschen ähnelte. "Oder 'Älterer', wenn dir die Formalitäten zu mühsam erschienen, Jungblut."

Der bedrohliche Riese stand nun über ihr, eine Naturgewalt, die nicht gebändigt, sondern nur zeitweilig gezähmt war, die Augen glühten unheilverkündend im Mondlicht. "Die Sterne mögen alt sein, doch deine Manieren sind jung und ungeschliffen. Respekt ist nicht nur ein Wort, sondern die Wurzeln unserer Existenz." Seine Stimme war ruhig, aber mit einer Kälte unterlegt, die den Frost der Nacht übertraf. "Unter anderen Umständen kann dich so etwas teuer zu stehen kommen. Doch ich will nachsichtig sein. Ich habe dich lange nicht gesehen."

Langsam ließ er sich auf einen Baumstumpf nieder, seine Bewegungen kontrolliert und bedächtig. Sein Blick wanderte zum Himmel, als wolle er der Neugeborenen Zeit geben, ihre Unachtsamkeit zu überdenken. "Diese Wälder waren mein Zufluchtsort, lange bevor die Stadt Hauptstadt des Königsreichs wurde," fuhr er fort. "Sie flüsterten Geheimnisse, die älter sind als dein zweites Leben. Und ja, der Wald ruft unser Blut – aber er lehrt uns auch die Ordnung der Dinge."

Mit einer kraftvollen Hand deutete der Ancilla zu den Sternen. "Dein Hase dort oben... unsere Ahnen nannten ihn Maran, den Großen Jäger. Ein passender Name für ein Wesen, das wusste, wann es sich ducken und wann es sich zeigen sollte." brummte die tiefe Stimme des Seneschalls nicht ihne einen gewissen Unterton. "Doch Erzähl mir, Träumerin – was treibt dich hierher? Es ist gut, dass du die Stille suchst und in ihr lernst. Das Wissen der Ältesten wird oft im Rauschen des Waldes und im Funkeln der Sterne bewahrt, nicht in den lauten Hallen der Stadt. Doch ein Jäger ist stets wachsam." Die glühenden Augen sahen sie prüfend an. "Die Stadt ist ein Käfig aus Stein. Vergiss das nie, auch wenn du unter Menschen wandelst." Eine tiefe Falte grub sich in seine Stirn. "Was suchst du in den Sternen? Das du dich der Gefahr aussetzt. Denn in diesen Wäldern wandeln ältere Kräfte als wir und nicht jedes Raubtier duldet junge Welpen."

Re: [1258] Weißt du wieviel Sternlein stehen [Elsbeth, SL]

von Elsbeth » So Mär 16, 2025 6:12 pm

Eine wunderbare Nacht, so friedlich und dort oben am Himmel funkelten die Sterne wie kleine Brilianten. Lisbeth's Gedanken schweiften weit in die Ferne. Dann schloss die Augen um ihre geliebte Geräuschkulisse noch intensiver aufzunehmen, den Duft des Waldes und den Wind der sanft durch ihr Haar wehte. Am liebsten würde sie ihr Zuhause direkt hierher verlegen, aber das würde Fragen aufwerfen und sie lebte noch gar nicht so lange in der Stadt. Vielleicht würde sie sich daran gewöhnen, irgendwann. Sie hatte Zeit, viel Zeit.
Als sie den Matusz bemerkte lächelte Elsbeth. Sie hatte ihn schon lange bemerkt, wie er sie wahrscheinlich auch. Er roch herrlich erdig und seine dunkle brummige Stimme ließen sie ganz ruhig werden. Sie beide waren sehr naturverbunden, nur sah man es ihm direkt an.
" Hallo Matusz, mir war gar nicht bewusst, das es so viele Sternenkonstellationen gibt. Ich bin fast jeden Tag im Wald, du weißt ja, das ich hier erschaffen wurde und es zieht mich immer wieder hier her. Ich bin gerne hier!" " Ich hoffe das ist nicht dein Territorium? Darf ich mich hier aufhalten? Ihr blick schweift wieder zu den Sternen. " Weißt du, was sie bedeuten? Das dort sieht aus wie eine Hase, schau ! sie deutet mit dem Finger gen Himmel

[1258] Weißt du wieviel Sternlein stehen [Elsbeth, SL]

von admin » Sa Mär 15, 2025 5:01 pm

Der Vollmond schwebte wie eine silberne Scheibe über den dichten Wipfeln der alten Bäume, die das Gebiet östlich von Krakau bedeckten. Es war eine klare Nacht im Spätherbst, und der erste Frost hatte die Waldlandschaft mit einem feinen, kristallenen Schleier überzogen, der im Mondlicht glitzerte. Die Geräusche des Waldes – das ferne Heulen eines Wolfes, das Rascheln kleiner Tiere im Unterholz, das sanfte Knarren der vom Nachtwind bewegten Äste – bildeten eine natürliche Symphonie, die nur jene wahrnehmen konnten, deren Sinne schärfer waren als die der Menschen.

Elsbeth hatte sich einen erhöhten Platz auf einer kleinen Lichtung gesucht, wo sie ungestört die Sterne betrachten konnte, und schaute gedankenverloren in den Himmel. Während sie so dasaß, versunken in ihre Beobachtungen, veränderte sich plötzlich die Atmosphäre des Waldes. Die kleinen Kreaturen verstummten, und eine erwartungsvolle Stille breitete sich aus. Sie spürte es instinktiv – sie war nicht mehr allein. Ihre geschärften Sinne nahmen eine Präsenz wahr, mächtig und uralt, die sich mit einer Selbstverständlichkeit durch den Wald bewegte, als wäre sie ein Teil davon.

Aus den Schatten zwischen den Bäumen trat eine massive Gestalt. Ohne Hast, ohne den geringsten Versuch, sich zu verbergen. Der Mondschein fiel auf das wettergegerbte Gesicht von Matusz, dessen Augen in der Dunkelheit unheimlich glühten. Sein langes, wildes Haar und der dichte Bart verliehen ihm das Aussehen eines urzeitlichen Waldgeistes. Die schweren Felle um seine Schultern bewegten sich leicht mit jedem seiner bedächtigen Schritte. Am Rand der Lichtung blieb er stehen und betrachtete die Neugeborene für einen langen Moment schweigend. Seine Präsenz war wie die eines Berges – unverrückbar, zeitlos, eine Naturgewalt in Menschengestalt. War sie hier in seinem Territorium?

"Die Sterne sind alt," sagte er schließlich, seine tiefe Stimme so ruhig und doch kraftvoll wie das ferne Rauschen eines Flusses. "Älter als wir. Älter als die Erinnerung der Menschen." Er deutete mit einer langsamen Bewegung zum Himmel hinauf. "Was suchst du in ihrem Licht, junge Elsbeth?" Die Frage hing in der kühlen Nachtluft, weder vorwurfsvoll noch ungeduldig. Es war die Frage eines Lehrers, eines Wissenden, der verstehen wollte, was eine Neugeborene ihres Clans zu diesem einsamen Studium bewegte. In seinen Augen lag eine Mischung aus Neugier und der abwartenden Ruhe eines Wesens, das die Zeit hatte kommen und gehen sehen.

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