[1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

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Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von admin » Fr Apr 04, 2025 10:34 pm

Der graubärtige offenbare Deutsche beobachtete den jungen Kainiten mit der gelassenen Miene eines Mannes, der schon lange Zeit solche Auseinandersetzungen erlebt hatte. Kein Zucken, keine Regung verriet seine Gedanken – nur der kühle, wägende Blick seiner blauen Augen folgte Alexanders Bewegungen, während er ihn ausreden ließ. Als Alexander seinen Schritt zur Tür machte, verschränkte Konrad lediglich die Hände vor sich, der Siegelring deutlich sichtbar – ein stilles Symbol seiner Autorität, das keine weiteren Gesten benötigte.

"Eine bemerkenswerte Fehlkalkulation", sagte der ältere Händler schließlich, seine Stimme ruhig und geschäftsmäßig, als würde er über eine misslungene Investition sprechen. "Ihr scheint zu glauben, dass Eure... Freiheit... ein Gut ist, das Euch zusteht, anstatt ein Privileg, das Euch gewährt wird." Er nahm seinen Platz am Tisch ein, bedeutete den Brüdern Wierzynek mit einer knappen Geste, sich zurückzuhalten. Seine Haltung war die eines Mannes, der keine körperliche Bedrohung brauchte, um seine Macht auszuüben. "Ihr seid in die Kontore meiner Händler getreten, habt nach Geschäften gefragt, die unter meinem Schutz stehen. Und nun seid Ihr überrascht, dass der Faden, an dem Ihr so unvorsichtig gezogen habt, zu mir führt?" Ein kühles Lächeln umspielte seine Lippen. "In Krakau bewegt sich kein Handelsgut ohne mein Wissen."

Mit ruhigen Bewegungen nahm er einen Becher Wein auf und betrachtete ihn nachdenklich, bevor er fortfuhr: "Eure... Dame de Medici hat durch ihre Fragen in der Stadt Aufmerksamkeit erregt. Aufmerksamkeit, die nicht nur die meinen, sondern auch die der Kirche hätte wecken können." Er ließ diese Worte wirken, ein deutlicher Hinweis ohne direkte Drohung. "Ein unvorsichtiges Wort, ein zu forsches Nachfragen in den falschen Kreisen, und plötzlich interessieren sich gefährliche Leute für einen fremden Händler und seine ungewöhnlichen nächtlichen Praktiken." Konrad sprach diese Worte beinahe beiläufig, als teile er lediglich eine belanglose Beobachtung mit. "Es war keine Einladung, die meine Händler Euch aussprachen. Es war eine Vorladung. Ein Unterschied, den Ihr offenbar noch lernen müsst", fuhr er fort. "Was Ihr für Eure Ware haltet, ist, im für Euch besten Falle, in meinen Augen nichts als wertloser Tand. Oder eben Schmuggel in meiner Domäne." Der Händler stellte den Becher bedächtig ab und hielt inne, seine Stimme wurde leiser, während er nachdenklich die rote Flüssigkeit in dem Becher musterte und fast schon im Plauderton ergänzte: "Ja, die Tradition gestattet mir durchaus, Fremde, die ohne angemessene Vorstellung in meine Domäne eindringen, festzusetzen. Mehr noch, sie gestattet mir, sie zu ...richten." Das letzte Wort hing schwer in der Luft.

"Lasst mich Euch eine Lektion in Handelspolitik erteilen, die Euch Eure Mutter offenbar vorenthalten hat", fuhr der kleine ältere Händler fort, jedes Wort mit der Schärfe eines Messers. "Erstens: Jeder Markt hat seine eigenen Regeln. Wer diese missachtet, zahlt den höchsten Preis. Zweitens: Bevor Ihr eine Ware anbietet, müsst Ihr Euren eigenen Wert kennen. In diesem Moment, junger Herr, ist Euer Wert – sagen wir – stark im Sinken begriffen. Und drittens: Ein kluger Händler weiß, wann er einen Markt nicht betreten sollte, ohne die Gunst des Marktherren zu besitzen." Seine Augen, klar und durchdringend wie ein Wintertag in den Karpaten, fixierten Alexander mit unerbittlicher Intensität. "Seid versichert", sagte er, und nun senkte sich seine Stimme zu einem Flüstern, das dennoch jeden Winkel des Raumes zu erreichen schien, "dass jeder Schritt, den Ihr zur Tür macht, Euch nicht der Freiheit näherbringt, sondern Euren Preis senkt. Und wie jeder erfahrene Kaufmann weiß: Waren ohne Wert werden... entsorgt."

Mit einer fast beiläufigen Bewegung zog der Alexander unbekannte Mann seinen Siegelring vom Finger – ein schweres Stück aus makellosem Silber, in das das Wappen seiner Linie eingraviert war. Er betrachtete es einen Moment lang, als würde er über dessen Handelswert nachdenken.
"Ich könnte Euch jetzt natürlich durch meinen Willen zwingen, Euch zu setzen. Oder Euch durch meine Ghule zur Vernunft bringen lassen." Er wog den Ring in seiner Hand. "Aber das wäre... unelegant. Und ein schlechtes Geschäft für uns beide." Seine Finger schlossen sich um den Ring, verbargen ihn in seiner Faust. "Eure Unkenntnis unserer Traditionen mag ich Euch verzeihen. Eure Arroganz... nun, das ist eine Frage des Preises, den Ihr zu zahlen bereit seid."

Nun hob der graubärtige Mann den Kopf und lächelte in bester Kaufmannsmanier. "Stattdessen biete ich Euch einen Handel an: Ich schenke Euch fünf Schritte, um Eure Position neu zu bewerten. Um zu entscheiden, ob Ihr lieber als potenzieller Geschäftspartner" der Kaufmann wies mit der rechten Hand in Richtung Tisch" oder als abschreckendes Beispiel in die Annalen dieser Stadt eingehen wollt. "nur kurz zeigte er nun in Richtung der Tür, neigte leicht den Kopf, ohne seine Augen von Alexander abzuwenden. "Eure Zeit läuft, junger Herr. Ich rate Euch, sie klug zu nutzen."

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von Natalia » Fr Apr 04, 2025 6:01 pm

Natalia hatte den Auftritt von Konrad zwar erwartet, aber nicht jetzt schon kommen sehen. Andererseits war er genau richtig gekommen. Etwas was der Ancilla sicher genauso beabsichtig hatte. Auch, wenn sie sich nicht vorstellen konnte, dass er geahnt hatte, dass Alexander einfach aufstehen und gehen würde. Von Etikette hatte der junge Mann offenbar auch noch nie etwas gehört. Sie nahm einen weiteren Schluck aus dem Weinbecher, als die Türen der Tuchhallen sich schlossen und somit das Innere noch mehr in Dunkelheit hüllten.

Die Ansprache Konrads verfolge sie mit steigendem Interesse. Sie hatte versucht ihn zu warnen. Aber leider war Alexander nicht lange genug geblieben, um ihr Angebot zu hören. Es wäre ein gutes Angebot zur Zusammenarbeit gewesen. Jetzt war seine Verhandlungsmasse gerade um etwa die Hälfe geschrumpft.

Belustigt hob sie eine Augenbraue, als sie sah wie der junge Gast tatsächlich versuchte das Gespräch trotzdem zu beenden. Das würde noch eine interessante Nacht werden und das Beste daran. Sie hatte einen Platz in der ersten Reihe und etwas zu trinken!

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von Alexander » Fr Apr 04, 2025 2:53 pm

"Werter Herr, vielleicht erinnert ihr euch, das wir keinerlei Unterredung führten, ihr habt den Raum gar gerade erst betreten oder irre ich? Wenn ich an eine Tür klopfe, sollte es dem Hausherrn vorbehalten sein mich hereinzubitten, meint ihr nicht? Wie kann es dann sein, dass es eure Untergebenen waren, die mich eingeladen haben und nicht ihr? Erklärt mir bitte, warum es mir nicht gestattet ist, fruchtlose Verhandlungen mit einer Gesprächspartnerin, die meine Ware nicht kennt und nicht einmal bekundet ein Interesse daran zu haben ihre Art zu erfahren, nicht beenden darf? Es wäre respektlos ihrer Zeit, wenn ich bliebe, meint ihr nicht?" der Ton Alexanders war kälter als der Winter nördlich der Memel geworden: "Es wäre mir auch nicht bekannt, dass die Tradition einem Fremden, dessen Untergebene mich hereinbaten, gestattet, mich festzusetzen, aber ihr dürft mich stets eines Besseren belehren. Vielleicht besäßet ihr jedoch die Freundlichkeit mir zur erklären, wie ihr gerne kontaktiert worden wärt oder inwiefern der Begriff Einfältigkeit nicht Jene beschreibt, die ein Urteil zu treffen, ohne jegliche Information gesammelt zu haben?" Alexander machte einen leichten Knicks, bedacht darauf die Augen des Mannes zu meiden und setzte einen weiteren Schritt in Richtung der Tür.

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von admin » Fr Apr 04, 2025 1:38 pm

Als Alexander sich zur Tür wandte, erstarb jedes Geräusch in den Tuchhallen. Die wenigen Talgkerzen flackerten kurz, als hätte ein unsichtbarer Windhauch den Raum durchzogen. Dann, präzise und gemessen, erklangen Schritte jenseits der Dunkelheit. Nicht schwer oder dröhnend, sondern mit der ruhigen Beständigkeit eines Mannes, der genau wusste, was sein war und was ihm zustand.

Aus dem Schatten trat eine eher kleine Gestalt, deren Präsenz jedoch den Raum zu füllen schien. Konrad von Aupfholm bewegte sich mit der selbstverständlichen Autorität eines Kaufmannsherren, der ein Jahrhundert an Erfahrung und Macht hinter sich wusste. Sein graues Haar und der volle, ebenfalls ergraute Bart umrahmten ein Gesicht von charakteristischer Ventrue-Blässe. Seine durchdringend blauen Augen fixierten Alexander – der taxierende, wertende Blick eines Händlers, der den Preis einer Ware auf Heller und Pfennig zu schätzen vermochte.

Seine Kleidung – ein Lederwams und Lederhose von offenkundiger Qualität – sprach die Sprache eines Mannes, der wahren Wert zu schätzen wusste: maßgeschneidert, aber ohne überflüssigen Prunk. Der praktische Umhang, der seine Gestalt teilweise verhüllte, war leicht zurückgeschlagen, sodass der Dolch an seiner Seite sichtbar wurde – kein Schmuckstück, sondern das Werkzeug eines Mannes, der die Gefahren der Handelswege kannte. Der schwere Siegelring an seiner bleichen Hand glänzte im Kerzenlicht, während die schlichte Silberkette um seinen Hals bei jeder Bewegung leicht schimmerte.

Die Brüder Wierzynek senkten respektvoll die Köpfe, während Natalia ihm einen knappen, aber bedeutungsvollen Blick zuwarf. Konrad nickte ihr anerkennend zu, bevor er seinen Blick wieder auf Alexander richtete. "Ich fürchte, Ihr habt unsere Unterredung missverstanden, junger Herr", sagte Konrad mit bedächtiger Klarheit, jedes Wort wie eine Münze wägend. Sein deutscher Akzent war unverkennbar, doch er beherrschte die Sprache der Macht mit vollendeter Sicherheit. "In Krakau verlässt niemand ein Gespräch, das ich noch nicht für beendet erklärt habe."

Er trat näher, ohne dabei seine Haltung zu verändern oder die Stimme zu erheben. Er brauchte keine körperliche Größe – seine Autorität war eine Frage der Präsenz, nicht des Körperbaus.

"Ihr kommt in diese Stadt", fuhr er fort, jedes Wort präzise und kalkuliert, "Ihr sprecht meine Händler an, ohne Euch vorzustellen oder um Erlaubnis zu bitten." Seine blauen Augen schienen Alexander bis ins Mark zu durchdringen. "Ihr behandelt andere mit Missachtung." Er hielt inne, ließ die Worte wirken wie einen guten Wein, der Zeit braucht, um sein volles Aroma zu entfalten. "Und dann maßt Ihr Euch an zu entscheiden, wann dieses Gespräch endet?"

Konrad blieb vor Alexander stehen, die Hände ruhig vor sich gefaltet, den Siegelring deutlich sichtbar. "Vielleicht kennt Ihr die Gepflogenheiten nicht, die in der Domäne eines Anderen gelten. Oder vielleicht glaubt Ihr, dass Traditionen, die seit Jahrhunderten bestehen, für Euch keine Gültigkeit haben." Ein kühles Lächeln umspielte seine Lippen, erreichte jedoch nicht seine Augen. "Beides wäre ein kostspieliger Irrtum."

Er machte eine kleine, präzise Geste mit der Hand. Die Türen der Tuchhallen schlossen sich mit einem sanften, aber bestimmten Klang.

"Nun, da wir ungestört sind, sollten wir vielleicht noch einmal von vorne beginnen. Mit der angemessenen... Etikette." Er deutete auf den Stuhl, den Alexander gerade verlassen hatte. "Setzt Euch."

Die Worte waren leise gesprochen, doch sie trugen die unumstößliche Gewissheit eines Mannes, der gewohnt war, dass man seinen Befehlen folgte. Die war keine Bitte.

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von Alexander » Do Apr 03, 2025 5:37 pm

"Ich ging nicht davon aus, dass ihr die Einfältigkeit, jener die solche Gerüchte streuen, teilen würdet, wie bedauerlich," ich leicht bedauernder Blick legte sich auf das Gesicht des jungen Mannes, während er leicht den Kopf schüttelte: "Keiner von euch, weiß mit was ich handele, wie solltet ihr also verstehen, was ich tue? Oder warum? Mein Schlüssel hat den Gefallen vieler gefunden, ein hübsch verzierter Schlüssel ist, sieht wertvoll aus, aber unabhängig aller Verzierungen, bleibt er nur ein Schlüssel, ein Werkzeug in meinen Händen. Ihn zu nutzen kostet mich nichts, aber seid euch Gewiss, dass ich ihn keinesfalls nutze, um zu bitten, ich such nur einen Käufer, der meine Ware wert ist, doch ihr habt euch leider disqualifiziert." Mit diesem Monolog erhebt sich der junge Mann und wendet sich in Richtung der Tür.

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von admin » So Mär 16, 2025 9:00 pm

Als die beiden Kainiten zu sprechen begannen, musterten beide Brüder den Gast schweigend. Sie schienen genau zu wissen, was vor sich ging, und waren sich ihrer eigenen Position in diesem Spiel vollkommen bewusst. Obwohl sie schwiegen, senkten sie keineswegs beschämt den Blick.

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von Natalia » Fr Mär 14, 2025 7:08 pm

„Meine Herren.“ Sie nickte den Beiden Brüdern zu, während ihr Blick aber nie ganz von Alexander wich. Natalia nutzte die Zeit, in der Brüder die Unterhaltung weiter führten, um die Schließe ihres Umhangs zu lösen und diesen von ihren Schultern gleiten zu lassen. Mit einer eleganten Bewegung ihres Armes fing sie das Kleidungsstück auf und reichte ihn einem der Brüder, welcher ihr diesen auch abnahm. Das dunkelgrün des hochgeschlossenen Kleides mit langen Ärmeln ergab einen guten Kontrast mit den braunem Haar und den dazu passenden Augen.

„Seit Willkommen in den Tuchhallen Alexander Kreznyik.“ Begann Natalia, während sie sich eine Falte aus dem, offenbar durchaus aus edlen Stoffen geschneiderten, Kleid strich. „Da ihr hier her eingeladen wurdet sehe ich euer hier sein nicht als räumliche Verletzung. Was auf wirtschaftlicher Ebene aber ganz anders aussieht.“ Ihre Stimme war noch ruhig und gelassen. „Wie ihr ja gerade gehört habt, existieren in dieser Stadt bereits Handelsbeziehungen zwischen den Familien. Verträge, Absprachen und Traditionen. Nichts davon kann einfach geändert oder gebrochen werden, ohne dass es eine Reaktion hervorruft.“ Sie nahm dem jüngeren Bruder den Weinbecher aus der Hand. „Tatsächlich ist es so, dass eure Dienerin viele Türen in der Stadt geöffnet hat, aber wie ihr inzwischen wisst keine der Schwellen einfach übertreten konnte. Die Familien reden untereinander und ihr seid einiges. Aber kein Gast den man einfach willkommen heißt.“ Fuhr sie mit sanfter, aber bestimmter Stimme fort, bevor sie einen Schluck aus dem Weinbecher nahm. „Ihr sprecht von Entwicklungen die ihr Anstoßen wollt, von denen alle profitieren würden.“ Leicht schüttelte sie den Kopf. „Ihr habt bei so vielen möglichen Handelspartnern angeklopft, dass euer Ruf…nunja…eher mittelmäßig ist.“

Die junge Frau trat einen Schritt zur Seite und lies sich elegant in den freien, ihr angebotenen Stuhl sinken. „Ich befürchte, wenn ihr Handel in Krakau betreiben wollt, benötigt ihr erstmal einen Ruf, der nicht der eines Verzweifelten ist.“ Sie lehnte sich entspannt zurück und nahm nachdenklich erneut einen Schluck aus dem Becher. „Aber ich finde ihr solltet euch zuerst korrekt vorstellen. So ist es zumindest in meinen Gefilden brauch, wenn man die Domäne eines anderen betritt.“ Etwas an den letzten Worten war anders. Die Sanftheit hatte einer gewissen Härte und einer versteckten Schärfe platz gemacht. Auch, wenn die Stimme nicht erhoben worden war.

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von Alexander » Mi Mär 12, 2025 6:13 pm

Still lauschte Alexander den Worten der Brüder, er schien einen Moment nachzudenken, bevor er sich der Dame entgegen wandte: "Dann seid ihr die Herrscherin dieses Ortes? Verzeiht, wenn ich eure Domäne in wirtschaftlicher oder räumlicher Hinsicht verletzt haben sollte." Ruhig musterte er die Dame, wartend auf ihren nächsten Zug, kalkulierend ihrer nächsten Aktion entgegenblickend. Es war als hätten die Brüder den Raum bereits verlassen, es war nur die Stimmung und Mimik ihrer Herrin, die noch von Relevanz war. Sein Blick war in keinem Fall unterwürfig, tief musterte er die Dame, wie ein Fechtmeister einen geschätzten Gegner.

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von admin » Mi Mär 12, 2025 6:04 pm

Der ältere Wierzynek öffnete den Mund, um zu antworten, als die leisen Schritte die Aufmerksamkeit aller auf sich zogen. Die Händlerbrüder erstarrten kaum merklich, ein flüchtiger Blick zwischen ihnen verriet mehr als jedes Wort – ein Signal, eine stille Verständigung. "Herrin Natalia," grüßte der jüngere Wierzynek mit einer leichten Neigung des Kopfes, sein Ton respektvoll, doch mit einer Spur von Überraschung. "Welch unerwartete Ehre."

Sein Bruder fasste sich schneller, erhob sich mit fließender Bewegung und deutete auf einen freien Stuhl. "Eine Freude, wie immer. Dürfen wir Euch vorstellen? Herr Alexander Kreznyik, ein Neuankömmling in unserer Stadt mit... interessanten Perspektiven für Krakaus Zukunft." Der jüngere Bruder nahm den gefüllten Becher mit dem dunkelroten Wein und sprach mit trauriger Stimme "Seine Mutter lehrte ihn bei geschäftlichem nicht dem Wein zu fröne." Dann wandte er sich wieder an Alexander, ein kaum merkliches Funkeln in seinen Augen. "Ihr sprecht von Entwicklungen, von denen wir alle profitieren könnten. Wie überaus... vorausschauend. Nicht wahr, Herrin Natalia?"

Die Brüder schienen jetzt ruhiger, selbstsicherer, als hätte das Erscheinen der Frau sie in eine neue Position gebracht. Der ältere Wierzynek lehnte sich vor, die Hände flach auf dem Tisch, seine Stimme jetzt einen Hauch kühler. "Herr Kreznyik, Ihr solltet wissen, dass in Krakau kein Handel ohne... gewisse Absprachen gedeiht. Es gibt Traditionen, Vereinbarungen." Seine Augen huschten kurz zu Natalia, bevor er fortfuhr. "Das werte Fräulein de Medici mag Euch Türen geöffnet haben, doch nicht alle Schwellen überschreitet man so einfach."

Der jüngere Bruder griff nahtlos den Faden auf, sein Tonfall leicht verändert – die vorherige Unterwürfigkeit wich einer subtilen Selbstsicherheit. "Ihr solltet wissen, dass manche der von Euch angesprochenen Familien bereits in... geschäftlichen Beziehungen stehen." Beide Brüder sahen einen Moment zu Natalia bevor sich ihre Blicke ziemlich unverholen auf Alexander legten und auf dessen Antwort warteten.

Re: [1258] Ein nächtliches Willkommen [Alexander, Natalia, SL]

von Natalia » Mo Mär 03, 2025 9:25 pm

Natalia näherte sich mit leichten Schritten den Tuchhallen. Ein recht neues Bauwerk in der Stadt. Gekleidet in einen grauen Umhang aus recht teuer wirkendem Stoff, sah sie hier nicht einmal sonderlich fehl am Platze aus. Die Kapuze hatte sie sich tief ins Gesicht gezogen. Unter dem Umhang blitzte nur ab und an ein dunkelgrünes, hochgeschlossenes Kleid, aus edlem Stoff auf. Sie hatte es nicht sonderlich eilig. Der Gast sollte inzwischen eingetroffen sein.

Ohne sonderliche Hast betrat sie die Tuchhallen ohne anzuklopfen. Nur ihre leichten Schritte, der in Sandalen steckenden Füße, machten auf ihr kommen aufmerksam. Langsam näherte sich der Arrangement an Stühlen und Tischen, wo sich bereits drei Männer niedergelassen hatten. Die beiden Händlerbrüder konnte sie schnell ausmachen. Der andere junge Mann musste also der Gast sein.

Sie trat ohne scheu oder Umschweife ins Licht und nickte zuerst den beiden Männern zu und blickte dann mit einem neutralen Gesichtsausdruck auf den jungen Mann, der sich tief in den Sessel gelümmelt hatte. Sie schlug die Kapuze zurück und haselnussbraunes Haar fiel offen über den grauen Stoff und an ihrem Gesicht hinab, rahmten es ein. Ihre braunen Augen waren neugierig auf den jungen Mann gerichtet. Sagte aber vorerst nichts. Überließ es den Männern ihre Unterhaltung vorerst fortzusetzen.

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