von admin » Sa Mär 15, 2025 5:01 pm
Der Vollmond schwebte wie eine silberne Scheibe über den dichten Wipfeln der alten Bäume, die das Gebiet östlich von Krakau bedeckten. Es war eine klare Nacht im Spätherbst, und der erste Frost hatte die Waldlandschaft mit einem feinen, kristallenen Schleier überzogen, der im Mondlicht glitzerte. Die Geräusche des Waldes – das ferne Heulen eines Wolfes, das Rascheln kleiner Tiere im Unterholz, das sanfte Knarren der vom Nachtwind bewegten Äste – bildeten eine natürliche Symphonie, die nur jene wahrnehmen konnten, deren Sinne schärfer waren als die der Menschen.
Elsbeth hatte sich einen erhöhten Platz auf einer kleinen Lichtung gesucht, wo sie ungestört die Sterne betrachten konnte, und schaute gedankenverloren in den Himmel. Während sie so dasaß, versunken in ihre Beobachtungen, veränderte sich plötzlich die Atmosphäre des Waldes. Die kleinen Kreaturen verstummten, und eine erwartungsvolle Stille breitete sich aus. Sie spürte es instinktiv – sie war nicht mehr allein. Ihre geschärften Sinne nahmen eine Präsenz wahr, mächtig und uralt, die sich mit einer Selbstverständlichkeit durch den Wald bewegte, als wäre sie ein Teil davon.
Aus den Schatten zwischen den Bäumen trat eine massive Gestalt. Ohne Hast, ohne den geringsten Versuch, sich zu verbergen. Der Mondschein fiel auf das wettergegerbte Gesicht von Matusz, dessen Augen in der Dunkelheit unheimlich glühten. Sein langes, wildes Haar und der dichte Bart verliehen ihm das Aussehen eines urzeitlichen Waldgeistes. Die schweren Felle um seine Schultern bewegten sich leicht mit jedem seiner bedächtigen Schritte. Am Rand der Lichtung blieb er stehen und betrachtete die Neugeborene für einen langen Moment schweigend. Seine Präsenz war wie die eines Berges – unverrückbar, zeitlos, eine Naturgewalt in Menschengestalt. War sie hier in seinem Territorium?
"Die Sterne sind alt," sagte er schließlich, seine tiefe Stimme so ruhig und doch kraftvoll wie das ferne Rauschen eines Flusses. "Älter als wir. Älter als die Erinnerung der Menschen." Er deutete mit einer langsamen Bewegung zum Himmel hinauf. "Was suchst du in ihrem Licht, junge Elsbeth?" Die Frage hing in der kühlen Nachtluft, weder vorwurfsvoll noch ungeduldig. Es war die Frage eines Lehrers, eines Wissenden, der verstehen wollte, was eine Neugeborene ihres Clans zu diesem einsamen Studium bewegte. In seinen Augen lag eine Mischung aus Neugier und der abwartenden Ruhe eines Wesens, das die Zeit hatte kommen und gehen sehen.
Der Vollmond schwebte wie eine silberne Scheibe über den dichten Wipfeln der alten Bäume, die das Gebiet östlich von Krakau bedeckten. Es war eine klare Nacht im Spätherbst, und der erste Frost hatte die Waldlandschaft mit einem feinen, kristallenen Schleier überzogen, der im Mondlicht glitzerte. Die Geräusche des Waldes – das ferne Heulen eines Wolfes, das Rascheln kleiner Tiere im Unterholz, das sanfte Knarren der vom Nachtwind bewegten Äste – bildeten eine natürliche Symphonie, die nur jene wahrnehmen konnten, deren Sinne schärfer waren als die der Menschen.
Elsbeth hatte sich einen erhöhten Platz auf einer kleinen Lichtung gesucht, wo sie ungestört die Sterne betrachten konnte, und schaute gedankenverloren in den Himmel. Während sie so dasaß, versunken in ihre Beobachtungen, veränderte sich plötzlich die Atmosphäre des Waldes. Die kleinen Kreaturen verstummten, und eine erwartungsvolle Stille breitete sich aus. Sie spürte es instinktiv – sie war nicht mehr allein. Ihre geschärften Sinne nahmen eine Präsenz wahr, mächtig und uralt, die sich mit einer Selbstverständlichkeit durch den Wald bewegte, als wäre sie ein Teil davon.
Aus den Schatten zwischen den Bäumen trat eine massive Gestalt. Ohne Hast, ohne den geringsten Versuch, sich zu verbergen. Der Mondschein fiel auf das wettergegerbte Gesicht von Matusz, dessen Augen in der Dunkelheit unheimlich glühten. Sein langes, wildes Haar und der dichte Bart verliehen ihm das Aussehen eines urzeitlichen Waldgeistes. Die schweren Felle um seine Schultern bewegten sich leicht mit jedem seiner bedächtigen Schritte. Am Rand der Lichtung blieb er stehen und betrachtete die Neugeborene für einen langen Moment schweigend. Seine Präsenz war wie die eines Berges – unverrückbar, zeitlos, eine Naturgewalt in Menschengestalt. War sie hier in seinem Territorium?
"Die Sterne sind alt," sagte er schließlich, seine tiefe Stimme so ruhig und doch kraftvoll wie das ferne Rauschen eines Flusses. "Älter als wir. Älter als die Erinnerung der Menschen." Er deutete mit einer langsamen Bewegung zum Himmel hinauf. "Was suchst du in ihrem Licht, junge Elsbeth?" Die Frage hing in der kühlen Nachtluft, weder vorwurfsvoll noch ungeduldig. Es war die Frage eines Lehrers, eines Wissenden, der verstehen wollte, was eine Neugeborene ihres Clans zu diesem einsamen Studium bewegte. In seinen Augen lag eine Mischung aus Neugier und der abwartenden Ruhe eines Wesens, das die Zeit hatte kommen und gehen sehen.