von Vadim Krylatyy » Mo Aug 04, 2025 5:44 pm
Er war nur ein Schatten unter vielen, als die Letzten Krakau erreichten.
Vadim Kryllatyy bewegte sich wie eine jener stillen Gestalten, die sich nicht durch Lautstärke behaupten, sondern durch das Unbehagen, das ihnen vorausgeht. Die Kapuze seines abgewetzten Mantels hing tief im Gesicht, und selbst im Zwielicht der Fackeln schien die bleiche Haut darunter nicht wirklich zum Leben zu gehören. Der Stoff war durchweicht vom Nebel, die Ränder an Händen und Saum fleckig von Erde und altem Blut, das selbst der Regen nicht mehr auszuwaschen vermochte.
Er hatte nicht gesprochen seit Stunden. Niemand hatte ihn dazu gedrängt. Die Gruppe, mit der er sich bewegt hatte, war lose – zusammengespült wie Treibgut von der Flut. Söldner, Pilger, Flüchtlinge allesamt - darunter auch Kinder und Frauen.
Vadim war bei ihnen gegangen, aber nicht mit ihnen. Der Abstand war gerade groß genug, um ihn unscheinbar zu machen – und doch zu groß, als dass er übersehen werden konnte. Ein unbewusstes Ausweichen, welches die Wissenden machten, ohne es zu merken.
Ein Kind hatte ihn einmal angesehen, zu lange. Die Mutter hatte es weggezogen, schnell, wie man eine Hand vom Feuer reißt.
Als die Gruppe die Wachen am Kontrollpunkt erreichte, hob Vadim langsam den Kopf. Der Soldat, der ihm begegnete, schien kurz zu zögern – doch es war keine bewusste Reaktion. Nur ein Frösteln, ein Augenblick des Unbehagens, der sich nicht benennen ließ. Der Blick glitt weiter. Die Liste wurde nicht ergänzt. Der Name nicht gefragt.
Ein Schritt, dann noch einer – und Vadim war durch.
Oben, auf dem Wawel, zwischen Strohsäcken, Planen, Geflohenen und Wachen, stand er lange einfach nur da. Regungslos, wie ein alter Pfahl, in dem sich die Erinnerung an ein Kreuz versteckt hielt. Seine Kapuze hatte er nicht abgenommen. Kein Gespräch suchte ihn. Kein Gruß.
Er wusste dass er wohl nicht alleine hier war - zu groß war die Gruppe der Geflüchteten - aber wer?
Er war nur ein Schatten unter vielen, als die Letzten Krakau erreichten.
Vadim Kryllatyy bewegte sich wie eine jener stillen Gestalten, die sich nicht durch Lautstärke behaupten, sondern durch das Unbehagen, das ihnen vorausgeht. Die Kapuze seines abgewetzten Mantels hing tief im Gesicht, und selbst im Zwielicht der Fackeln schien die bleiche Haut darunter nicht wirklich zum Leben zu gehören. Der Stoff war durchweicht vom Nebel, die Ränder an Händen und Saum fleckig von Erde und altem Blut, das selbst der Regen nicht mehr auszuwaschen vermochte.
Er hatte nicht gesprochen seit Stunden. Niemand hatte ihn dazu gedrängt. Die Gruppe, mit der er sich bewegt hatte, war lose – zusammengespült wie Treibgut von der Flut. Söldner, Pilger, Flüchtlinge allesamt - darunter auch Kinder und Frauen.
Vadim war bei ihnen gegangen, aber nicht mit ihnen. Der Abstand war gerade groß genug, um ihn unscheinbar zu machen – und doch zu groß, als dass er übersehen werden konnte. Ein unbewusstes Ausweichen, welches die Wissenden machten, ohne es zu merken.
Ein Kind hatte ihn einmal angesehen, zu lange. Die Mutter hatte es weggezogen, schnell, wie man eine Hand vom Feuer reißt.
Als die Gruppe die Wachen am Kontrollpunkt erreichte, hob Vadim langsam den Kopf. Der Soldat, der ihm begegnete, schien kurz zu zögern – doch es war keine bewusste Reaktion. Nur ein Frösteln, ein Augenblick des Unbehagens, der sich nicht benennen ließ. Der Blick glitt weiter. Die Liste wurde nicht ergänzt. Der Name nicht gefragt.
Ein Schritt, dann noch einer – und Vadim war durch.
Oben, auf dem Wawel, zwischen Strohsäcken, Planen, Geflohenen und Wachen, stand er lange einfach nur da. Regungslos, wie ein alter Pfahl, in dem sich die Erinnerung an ein Kreuz versteckt hielt. Seine Kapuze hatte er nicht abgenommen. Kein Gespräch suchte ihn. Kein Gruß.
Er wusste dass er wohl nicht alleine hier war - zu groß war die Gruppe der Geflüchteten - aber wer?