[1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

Antwort erstellen

Bestätigungscode
Gib den Code genau so ein, wie du ihn siehst; Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden.
Smileys
:D :) ;) :( :o :shock: :? 8-) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen: :geek: :ugeek:

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Bogdan » Mo Aug 11, 2025 7:23 am

Der Alte sah das Vieh kommen.
Gebleckte Zähne, personifizierte Mordlust.

Er wusste das es womöglich das Klügste gewesen wäre zu parieren.
Doch er wagte nicht sein Lied zu unterbrechen.

Und so vermischte sich das monotone Summen des Alten mit einem hässlichen Schmatzen,
als Agnellina ihre Fänge in Bogdans Brust versenkte.

Er taumelte zurück.
Doch das Tier kannte keine Zurückhaltung.
Er strauchelte, stolperte, viel schließlich.

Machte sich mit dem Gedanken bekannt, dass dies seine letzen Momente auf dieser Erde sein mochten.

Das konnte nicht sein, durfte nicht sein

Mit letzter Konzentration schob er die Stille in sich hinüber in die Bestie auf seiner Brust*.
Es wirkte. Agnellinas Augen flatterten, als sie das Bewusstsein wieder erlangte.

In ihr war eine seltsame Ruhe.
Irgendwo dort unten, kämpfte ihr Tier gegen das Vergessen, es würde wiederkommen.
Sie spürte es.
Doch für einen Moment, war es ruhig.

Die blutbesudelte Fratze des Alten erschien vor ihr.
Er sah nicht gut aus.
Blut überall.

“Flieh!” keuchte er, “ich kann es nicht lange zurück halten.”

Er kämpfte mit dem Tier.
Eine tiefe Wunde klaffte in seinem Torso.
Tief in sich, spürte Agnellina, dass auch ihr eigenes Tier nicht endgültig geschlagen war.


Bogdan erleidet 5 Stufen schwer heilbareren Schaden.
Lied der Ruhe unter Willpowereinsatz = 2 Erfolge -> insgesamt 5 Erfolge
Rasereiwurf unter Willpowereinsatz = 1 Erfolg

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Agnellina » So Aug 10, 2025 9:21 pm

Zunge und Zähne arbeiteten sich am trockenen Geschmier am Apfelbaum ab. Von den schwarz eingetrockneten Spuren blieb nichts zurück. Unter Schnaufen und schmatzendem Grunzen verschlang das Vieh die blutigen Überbleibsel der unseeligen Macht, die hier gewirkt hatte.
Zurück blieb eine helle geschälte Stelle, an welcher die graubraune Rinde förmlich abgeschält war.

Das Gesicht war nicht mehr sauber und die Züge zeigten die Urform des inneren Wesens, welches sich nicht in seiner menschlichen Hülle versteckte. Die Augen mit der Höllenglut, die gestreckten Fänge, zwischen denen schwarze Splitter im Zahnfleisch klebte… es richtete sich nicht einmal völlig auf, als es auf Bogdan zukam.
Es machte sich nicht die Mühe zu weiteren Waffen wie Klauen oder anderen Hilfsmitteln.
Es warf sich ihm mit dem gesamten Körper entgegen und versuchte ihn zu Boden zu bringen. Die Finger umklammerten ihn, wie sie zuvor den Stamm umkrallt hatten.
Der Kopf senkte sich ihm entgegen und wie zuvor in das besudelte Holz, so versuchten Zähne und Zunge nun seinem Fleisch den Lebenssaft zu entreißen.




Angriff 8 1 8 8 8 7 -> 4 Erfolge
Schaden 9 6 7 10 4 6-> 5 Erfolge

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Bogdan » So Aug 10, 2025 8:20 pm

Der Alte begann sich langsam zurückzuziehen.

Er wusste das Agnellina nicht mehr hier war.
Das etwas anderes von ihr Besitz ergriff.
Etwas das schon immer in ihr geschlummert hatte.
Das diese Welt nicht sehen sollte.

Seine Seele, suchte nach der Stille in sich.
Der Ruhe.
Dem Frieden, den nur das Blut spenden konnte.
Mit aller Macht hielt er sein Lied aufrecht, das begann die Sinne des Tieres vor ihm zu umschmeicheln.

Es in sanften Schlaf zu wiegen.

Doch bis jetzt, war es noch nicht so weit.
Es würde noch eine Zeit brauchen, bis die Falle die er dem Tier stellte, zuschnappte.

*Lied der Ruhe mit Willpowereinsatz = 2 Erfolge -> Insgesamt 3 Erfolge

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Agnellina » So Aug 10, 2025 7:08 pm

Sie oder das, was da nun in ihr herrschte, fiel nach vorn auf die Knie. Ihr Körper schirmte den Baumstamm ab. Ein lebendiger Schild zwischen Beute und Konkurrenz.
Ihr Blut. Ihre Beute. Ihre Macht.
Keinerlei Zurückhaltung.
Zügellose Gier herrschte nun.
Ihre Zunge leckte rau und schnell an dem eingetrocknetem Blut. Mit gierigen Bewegungen drehte sie den Kopf, um möglichst gut heran zu kommen. Ihre Zähne arbeiteten mit, drangen in die harte Rinde und versuchten das verkrustete Blut aufzubrechen. Splitter der Rinde waren völlig gleichgültig.
Ihre Finger krallten sich gekrümmt fest in den Stamm, als könne der Baum selbst möglicherweise die Flucht ergreifen.
Die glühenden Augen waren weit offen und wachsam. Der genussvolle Rausch trug ES nicht so weit fort, dass ES nicht mehr auf der Hut vor möglichen Rivalen war. Hastig fraß es an dem stinkenden Spuren, labte sich, inhalierte die Macht.

Bogdans Bewegung, sein Tasten nach einer Waffe, rief ein tiefes, kehliges Knurren aus. Eine eindeutige Warnung. Pure Aggression. Noch kein Angriff, noch war die Beute ihre und sie verteidigte und verschlang. Ihre Zähne, gestreckt zu den tödlichen Fängen, brachen Holz und Blut. Keine Vorsicht, kein Zögern, keinerlei Zurückhaltung. Das, was da in Gestalt seiner Schwester im Blute vor ihm kniete und ihn entschlossen und aggressiv anknurrte, während es schmatzend und hastig das alte Blut verschlang, hatte eine klare Reihenfolge an Prioritäten.
Meins. Alles.

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Bogdan » Fr Aug 08, 2025 6:24 pm

Auch die Augen des Alten weiteten sich.

Instinktiv tastete seine Hand nach dem Jagdmesser an seinem Gürtel.
Machte sich auf ihren Angriff bereit.

Gleichzeitig begann er laut zu summen*.

"Mmmmm mmmmm hmmmmm hmmmm mmmm hmmm hhmmm ..."

Das Lied der Ruhe begann auf dem gefallenen Wort zu spielen.
Doch es würde noch etwas dauern, bis es Agnellina voll erreichen würde.

*Lied der Ruhe mit Willpowereinsatz = 1 Erfolg

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Agnellina » Fr Aug 08, 2025 1:20 pm

Der Impuls, den Finger einfach an die Zunge zu halten, war schneller als jeder vernunftgeleitete Gedanke. Agnellina hatte den seltsam fremden Geruch aufgenommen und alle warnenden Anzeichen, alle Abneigung gegen den Gestank zurückgedrängt. Wissen war wichtig. Etwas mehr erfahren. Eine belastbare Ahnung der Gefahr bekommen. Ihre Zunge - blass und von einem altrosa Ton - schnellte vor und probierte das Blut tolldreist.

Im Inneren der jungen Gangrel verliefen die Wahrnehmungen für einen Moment wie in Zeitlupe. Scharf und stechend breitete sich der aggressive Geschmack auf ihrer Zunge und im Mund aus. Um sich greifend stob der Geruch und Geschmack in ihre Nase vor und brannte nach hinten in den Rachen. Alt, mächtig... die Gewalt, die der alten Macht des Blutes innewohnte, riss an ihren Sinnen. Agnellina spürte nur für den Augenblick eines Wimpernschlages, wie die wilde, ungezähmte Kraft in ihr selbst sich dagegen aufbäumte. Dann zerbrach bereits die Grenze, eingerissen von außen und von innen. Der äußere Macht wusch ihre Haltung von außen hinfort, während das innere Tiere sie angestachelt von innen in weniger als einem Atemzug sprengte.

Ihre Augen glühten noch heller auf, angeheizt wie Höllenglut, als sich ihre Sinne wie von Peruns Hammer auf dem Amboss geschmiedet, schärften und zugleich die Kontrolle mit einem Schlag schwand.
Der Teil, der einen Namen trug und ein Ich war, brannte kurz im Feuer der Gier und wurde direkt vom roten Nebel der Raserei niedergeschlagen.
Ihre Augen weiteten sich, die Muskeln spannten sich an. Das Biest hatte eine andere Präsenz im Körper.
Hungrig - immer hungrig. Gierig nach Macht und Blut.
Zerrissen zwischen haben wollen und einverleiben von dargebotener Macht.
Zugleich beseelt diese Herausforderung niederzuwerfen und darüber zu dominieren.
Bereit alles zu zerreißen, was sich zwischen ihm und diese Macht stellte.

___

* Selbstbeherrschung gegen unbekannte Gefahr (4): 9 3 1 -> kein Erfolg

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Bogdan » Di Aug 05, 2025 7:07 am

Agnellinas Zunge berührte das Blut.
Ein stechender, brennender Geschmack erfüllte ihren Mund.

So etwas hatte sie noch nie gespürt.
Es fühlte sich falsch an.

War nicht menschlich.
Nicht tierisch.
Nicht von einem Kainskind.

Aber mächtig.
Es schmeckte nach gestohlener Macht.
Der Antithese alles natürlichen.

Die Augen des Alten lagen besorgt auf seiner Clansschwester.
In ihm sammelte sich für den Fall der Fälle, das Lied der Ruhe.

„Es ist falsch.
Geweihtes Blut.
Doch nicht heilig.“


Er machte eine Pause.

„Unheilig.
Falsch.
Gefährlich.“


Ernst betrachtete er sie.

„Wir müssen sie stoppen.
Wenn sie Erfolg haben - Wird nichts mehr sein wie zuvor.“

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Agnellina » So Aug 03, 2025 2:47 pm

Sie folgte dem Geruch wie ein Hund einer Fährte. Nur langsamer. Ihre Augen nahmen die Spuren ebenso wahr.
Umkreisend betrachtete sie den Baum und die Schäden. Kam näher.
Witterte.
Sah.
Fühlte dann mit vorsichtigen Fingern. Stupste das Harz erst vorsichtig an, ob es klebte, zwickte dann fester zu, brach etwas ab und roch daran.
Sie ging in die Hocke, fasste auch das Blut an, schnupperte an ihren Fingern.
Die Zungenspitze zwischen den Lippen. Angestrengtes Denken.
Die Finger kurz davor. Sie zögerte.
Tier war anderes als Mensch. War anders als...
Was war das?
Dann tippte sie mit dem Finger ganz vorsichtig an ihre Zunge, deren Spitze sich um die Fingerkuppe legte.

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Bogdan » Mi Jul 30, 2025 6:23 pm

Der kleine Apfelbaum trug noch kleine unreife Äpfel, die schlapp an ihm herunterhängen.

Lange war er noch nicht tot.

An der Oberseite des Stammes klaffte eine schmale Wunde.
In dem Riss fanden sich Rückstände eines dunklen Harzes – kühl, fast steinartig, mit kräuterig-saurer Note.

Auf der Unterseite des Stammes fand sie eingetrocknetes uraltes Blut.
Das sich dort gesammelt hatte.

Der Geruch stammte von dort.

Re: [1260] Schweigender Grund [Agnellina, Bogdan]

von Agnellina » Fr Jul 11, 2025 10:26 am

Mit bebenden Nasenflügeln witterte sie erneut. Keine hübsche Angewohnheit, zumal ihr Geruchssinn kaum besser als der einer Sterblichen war. Nur konzentrierte sie sich stärker auf die Gerüche in diesem Augenblick. Weil sie bewusst und scharf atmete, trat dieser Sinneseindruck für einen Moment stärker in den Vordergrund.
Wittern. Eine seltsame Form zur Aufklärung und Orientierung beizutragen. Geruch war oft so verkümmert bei Menschen. Und doch ein Sinn, dessen Erlebnisse sich tief einprägten und subtile Hinweise und Warnungen aus den Erinnerungen flochten.

Der Impuls den erwähnten Geruch festzustellen, kam schneller als die Augen verstanden, dass sie nicht weiter auf den zeigenden Finger starren sollten, sondern in die Richtung sehen sollten, in die er zeigte. Agnellina ließ das Huhn fallen und ging in die Richtung, die Bogdan wies.

Nach oben