von admin » Mo Jun 02, 2025 9:51 pm
Als Bogdan sich wieder aufgerichtet hatte und erneut Stille in den Saal fiel, blieb Frida für einen Moment reglos. Dann trat sie ein weiteres Mal vor – nicht weit, nur um einen letzten Akzent zu setzen. Ihre Stimme war nun nicht mehr persönlich, sondern deutlich – gemacht, um zu verkünden. „Mit dieser Nacht schließt sich der Reigen der Vorstellung. Wer auf den Boden dieser Domäne tritt, mag wissen: Es ist nicht Herkunft, die hier das Maß der Dinge ist, sondern Haltung.“ Ihr Blick glitt langsam durch die Halle. Jeder, der anwesend war, sollte sich angesprochen fühlen – und durch ihn auch jeder, der nicht anwesend war.
„In Krakau wird keine Fehde von außen ausgetragen. Wer Zwist mit sich bringt, lässt ihn an der Grenze. Wer ihn auf den Straßen entfesselt, begeht Frevel – und wird behandelt, als habe er das Blut Kains selbst missachtet.“ Ein kaum merkliches Innehalten, dann fuhr sie fort – fester: „Die Traditionen stehen. Ungebrochen. Wer sie bricht, wird auf Widerstand stoßen – nicht nur den meinen. Die, die heute sprechen durften, haben Worte gewählt. Gut. Doch Worte allein errichten keine Bollwerke. Wer Verantwortung sucht, der finde sie in der Tat.“ Dann – mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken zu dem alten Mann, der neben ihr stand, und einem deutlichen Blick zu Matusz – wandte sie sich nun einem letzten Punkt zu: „Und hört meine letzte Verfügung für diese Nacht.“
Sie ließ den Blick kurz ruhen – nicht auf den Ältesten, sondern auf den Neugeborenen. Diejenigen, die so oft übersehen wurden. Die nun Teil einer Aufgabe wurden, die sowohl Ehre als auch Prüfung war. „Ab diesem Abend wird die Bewahrung des Elysiums der Stadt in die Hände der Neugeborenen gelegt – aller, ob heute anwesend oder nicht. Ihnen obliegt es, auf das Antlitz zu achten, das Krakau in den Spiegel seiner Gäste wirft. Sie wahren die Form, halten Unruhe fern, sorgen für das, was man Sicherheit nennt, ohne das Wort zu missbrauchen.“ Ein letztes Mal ließ sie ihre Stimme tiefer klingen: „Dies ist kein Ehrenzeichen – es ist ein Prüfstein. Und wer daran wächst, dem wird man auch anderes anvertrauen. Krakau wird von denen getragen, die es schützen – nicht von denen, die nur reden.“ Dann trat sie zurück. Nicht als Geste der Schwäche – sondern als Zeichen, dass sie gesprochen hatte. Dass nun das Gesetz galt, das ihre Worte geschaffen hatten.
Als Bogdan sich wieder aufgerichtet hatte und erneut Stille in den Saal fiel, blieb Frida für einen Moment reglos. Dann trat sie ein weiteres Mal vor – nicht weit, nur um einen letzten Akzent zu setzen. Ihre Stimme war nun nicht mehr persönlich, sondern deutlich – gemacht, um zu verkünden. „Mit dieser Nacht schließt sich der Reigen der Vorstellung. Wer auf den Boden dieser Domäne tritt, mag wissen: Es ist nicht Herkunft, die hier das Maß der Dinge ist, sondern Haltung.“ Ihr Blick glitt langsam durch die Halle. Jeder, der anwesend war, sollte sich angesprochen fühlen – und durch ihn auch jeder, der nicht anwesend war.
„In Krakau wird keine Fehde von außen ausgetragen. Wer Zwist mit sich bringt, lässt ihn an der Grenze. Wer ihn auf den Straßen entfesselt, begeht Frevel – und wird behandelt, als habe er das Blut Kains selbst missachtet.“ Ein kaum merkliches Innehalten, dann fuhr sie fort – fester: „Die Traditionen stehen. Ungebrochen. Wer sie bricht, wird auf Widerstand stoßen – nicht nur den meinen. Die, die heute sprechen durften, haben Worte gewählt. Gut. Doch Worte allein errichten keine Bollwerke. Wer Verantwortung sucht, der finde sie in der Tat.“ Dann – mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken zu dem alten Mann, der neben ihr stand, und einem deutlichen Blick zu Matusz – wandte sie sich nun einem letzten Punkt zu: „Und hört meine letzte Verfügung für diese Nacht.“
Sie ließ den Blick kurz ruhen – nicht auf den Ältesten, sondern auf den Neugeborenen. Diejenigen, die so oft übersehen wurden. Die nun Teil einer Aufgabe wurden, die sowohl Ehre als auch Prüfung war. „Ab diesem Abend wird die Bewahrung des Elysiums der Stadt in die Hände der Neugeborenen gelegt – aller, ob heute anwesend oder nicht. Ihnen obliegt es, auf das Antlitz zu achten, das Krakau in den Spiegel seiner Gäste wirft. Sie wahren die Form, halten Unruhe fern, sorgen für das, was man Sicherheit nennt, ohne das Wort zu missbrauchen.“ Ein letztes Mal ließ sie ihre Stimme tiefer klingen: „Dies ist kein Ehrenzeichen – es ist ein Prüfstein. Und wer daran wächst, dem wird man auch anderes anvertrauen. Krakau wird von denen getragen, die es schützen – nicht von denen, die nur reden.“ Dann trat sie zurück. Nicht als Geste der Schwäche – sondern als Zeichen, dass sie gesprochen hatte. Dass nun das Gesetz galt, das ihre Worte geschaffen hatten.