von Gabriel » Do Jun 05, 2025 12:03 pm
Gabriel blickte Bogdan ruhig an, seine Miene ernst, als er die Worte abwog, die er aussprechen wollte.
„Die Nachrichten aus dem Osten beunruhigen mich ebenso, werter Bogdan.“
Er hielt einen Moment inne, ließ das Gewicht seiner Worte in der Stille wirken.
„Ein alter Kaufmann aus Lwiw sprach unter Tränen von einem Überfall nahe Drohobycz.“ Seine Stimme war ruhig, doch in ihr lag ein gewisser Nachdruck. *„Sie kamen ohne Laut, mit Pfeilen wie Flammen. Männer fielen, bevor sie ihre Schwerter zogen.“*
Gabriel ließ den Satz einen Moment sacken, dann fuhr er fort.
„Ein junger Bote aus Halytsch erzählte mir, dass dort nicht nur Menschen, sondern auch heilige Stätten verschwinden – mitsamt Grund und Boden.“
Er sah Bogdan fest an, als würde er sicherstellen, dass dieser die Bedeutung dessen verstand.
„Und ein Geistlicher, der sich mir anvertraute, warnte mich: *Die Angreifer beten nicht. Sie flüstern mit Dingen, die unter der Erde wohnen.*“
Gabriel strich langsam mit dem Daumen über den Knauf seines Schwertes, ließ die Gedanken sich ordnen.
„Damit ergibt sich ein klares Bild: Die Angriffe erfolgen nachts – blitzschnell.“
Sein Blick verhärtete sich.
„Aber es ist mehr als militärische Gewalt. Vielleicht Magie. Vielleicht finstere Rituale.“
Er ließ seinen Blick kurz in die Dunkelheit wandern.
„Hinter den Reitern steht offenbar ein Anführer. Niemand kennt seinen Namen. Doch jeder spürt seine Präsenz.“
Ein leises, festes Ausatmen.
„Und die Angst sitzt tief.“
Gabriel ließ die Hände vor sich ruhen.
„Die Übergriffe folgen keiner klassischen militärischen Logik. Sie zeigen keine Absicht zur Eroberung oder Versorgungssicherung.“
Dann sah er Bogdan direkt an.
„Stattdessen gibt es ein Muster. Alle Ziele haben eines gemeinsam: Sie sind abgelegene, schwach befestigte Siedlungen, Klöster oder Wegkirchen. Fast alle Orte liegen entlang alter Handels- oder Pilgerrouten – meist östlich bis südöstlich von Krakau.“
Er hielt kurz inne, bevor er leise und bestimmt weitersprach.
„Und die Zerstörung ist ritualisiert.“
Seine Stimme senkte sich leicht, fast als ob er die Worte mit besonderer Schärfe wählte.
„Kreuze umgestürzt. Altäre geschändet. Ganze Dörfer ausgeweidet, aber nicht ausgeplündert.“
Gabriel nahm einen tiefen Atemzug.
„In manchen Fällen wurden Symbole in die Erde geritzt – kaum sichtbar, aber erkennbar für jene, die wissen, wonach sie suchen.“
Er ließ Bogdan keinen Moment aus den Augen.
„Ich habe eine Karte angefertigt. Sie zeigt ein sehr beunruhigendes Muster.“
Er zog die Handschuhe von seinen Fingern und griff nach einer Pergamentrolle. Daraus holte er eine Karte hervor und zeigte sie Bogsdan.
„Es ist, als würde ein Kreis gezogen – ein Netz, das sich langsam um Krakau schließt. Bisher gab es noch keinen Angriff westlich der Weichsel, aber der Druck wächst.“
Dann hob er die Augen erneut, sah Bogdan eindringlich an.
„Wenn dieses Muster anhält, könnten die nächsten Ziele die Marienkirche östlich des Flusses sein. Oder kleinere Klöster in der Umgebung. Vielleicht sogar Pilgerzüge.“
Er lehnte sich etwas zurück.
„Besonders dort, wo die christliche Ordnung entweder schwach ist – oder besonders symbolträchtig.“
Er ließ einen Moment verstreichen, bevor er weitersprach.
„Die am stärksten betroffenen Orte liegen in einem Halbkreis, etwa drei bis fünf Tagesreisen östlich von Krakau.“
Er sah Bogdan fest an.
„Besonders exponiert sind das Dominikanerpriorat bei Niepołomice, isoliert im Wald, die verlassene Wallfahrtsstätte bei Zbylitowska Góra – deren einst heilige Quelle versiegt ist, und die Handelskreuzung südlich von Nowy Korczyn, wo mehrfach Fuhrwerke spurlos verschwanden.“
Gabriel dachte kurz nach.
„Diese Orte bieten wenig natürliche Verteidigung.“
Dann zeigte er auf eine Region zwischen Wieliczka und Tyniec.
„Doch hier gibt es verwachsene Hohlwege, felsige Engpässe, aufgegebene Vorwerke – gute Orte für Spähposten oder Hinterhaltpunkte.“
Er lehnte sich wieder zurück.
„Es gibt ein leerstehende Gehöft , nahe einer alten Furt über die Weichsel, das sich als möglicher Sammelpunkt anbietet.“
Dann fügte er mit einem knappen Ton hinzu:
„Von dort sind mindestens vier potenzielle Angriffsziele schnell erreichbar. Zudem gibt es dort einen eingestürzten Keller – mit etwas Mühe könnte er zur sicheren Tagesschlafstätte ausgebaut werden.“
Gabriel hielt inne.
„Wir müssen bereit sein.“
Er ließ die Worte in der Stille liegen, bevor er hinzufügte:
„Denn die Schatten bewegen sich – und sie kommen näher. Es sind die Vorboten der Horde, die kommen wird.“
Dann schaute er Bogdan an, seine Miene ernst.
„Wir werden uns dieser Bedrohung entgegenstellen, zum Wohle Krakaus und der Domäne. Die Frage ist, werdet ihr uns unterstützen?“
Gabriel blickte Bogdan ruhig an, seine Miene ernst, als er die Worte abwog, die er aussprechen wollte.
„Die Nachrichten aus dem Osten beunruhigen mich ebenso, werter Bogdan.“
Er hielt einen Moment inne, ließ das Gewicht seiner Worte in der Stille wirken.
„Ein alter Kaufmann aus Lwiw sprach unter Tränen von einem Überfall nahe Drohobycz.“ Seine Stimme war ruhig, doch in ihr lag ein gewisser Nachdruck. *„Sie kamen ohne Laut, mit Pfeilen wie Flammen. Männer fielen, bevor sie ihre Schwerter zogen.“*
Gabriel ließ den Satz einen Moment sacken, dann fuhr er fort.
„Ein junger Bote aus Halytsch erzählte mir, dass dort nicht nur Menschen, sondern auch heilige Stätten verschwinden – mitsamt Grund und Boden.“
Er sah Bogdan fest an, als würde er sicherstellen, dass dieser die Bedeutung dessen verstand.
„Und ein Geistlicher, der sich mir anvertraute, warnte mich: *Die Angreifer beten nicht. Sie flüstern mit Dingen, die unter der Erde wohnen.*“
Gabriel strich langsam mit dem Daumen über den Knauf seines Schwertes, ließ die Gedanken sich ordnen.
„Damit ergibt sich ein klares Bild: Die Angriffe erfolgen nachts – blitzschnell.“
Sein Blick verhärtete sich.
„Aber es ist mehr als militärische Gewalt. Vielleicht Magie. Vielleicht finstere Rituale.“
Er ließ seinen Blick kurz in die Dunkelheit wandern.
„Hinter den Reitern steht offenbar ein Anführer. Niemand kennt seinen Namen. Doch jeder spürt seine Präsenz.“
Ein leises, festes Ausatmen.
„Und die Angst sitzt tief.“
Gabriel ließ die Hände vor sich ruhen.
„Die Übergriffe folgen keiner klassischen militärischen Logik. Sie zeigen keine Absicht zur Eroberung oder Versorgungssicherung.“
Dann sah er Bogdan direkt an.
„Stattdessen gibt es ein Muster. Alle Ziele haben eines gemeinsam: Sie sind abgelegene, schwach befestigte Siedlungen, Klöster oder Wegkirchen. Fast alle Orte liegen entlang alter Handels- oder Pilgerrouten – meist östlich bis südöstlich von Krakau.“
Er hielt kurz inne, bevor er leise und bestimmt weitersprach.
„Und die Zerstörung ist ritualisiert.“
Seine Stimme senkte sich leicht, fast als ob er die Worte mit besonderer Schärfe wählte.
„Kreuze umgestürzt. Altäre geschändet. Ganze Dörfer ausgeweidet, aber nicht ausgeplündert.“
Gabriel nahm einen tiefen Atemzug.
„In manchen Fällen wurden Symbole in die Erde geritzt – kaum sichtbar, aber erkennbar für jene, die wissen, wonach sie suchen.“
Er ließ Bogdan keinen Moment aus den Augen.
„Ich habe eine Karte angefertigt. Sie zeigt ein sehr beunruhigendes Muster.“
Er zog die Handschuhe von seinen Fingern und griff nach einer Pergamentrolle. Daraus holte er eine Karte hervor und zeigte sie Bogsdan.
„Es ist, als würde ein Kreis gezogen – ein Netz, das sich langsam um Krakau schließt. Bisher gab es noch keinen Angriff westlich der Weichsel, aber der Druck wächst.“
Dann hob er die Augen erneut, sah Bogdan eindringlich an.
„Wenn dieses Muster anhält, könnten die nächsten Ziele die Marienkirche östlich des Flusses sein. Oder kleinere Klöster in der Umgebung. Vielleicht sogar Pilgerzüge.“
Er lehnte sich etwas zurück.
„Besonders dort, wo die christliche Ordnung entweder schwach ist – oder besonders symbolträchtig.“
Er ließ einen Moment verstreichen, bevor er weitersprach.
„Die am stärksten betroffenen Orte liegen in einem Halbkreis, etwa drei bis fünf Tagesreisen östlich von Krakau.“
Er sah Bogdan fest an.
„Besonders exponiert sind das Dominikanerpriorat bei Niepołomice, isoliert im Wald, die verlassene Wallfahrtsstätte bei Zbylitowska Góra – deren einst heilige Quelle versiegt ist, und die Handelskreuzung südlich von Nowy Korczyn, wo mehrfach Fuhrwerke spurlos verschwanden.“
Gabriel dachte kurz nach.
„Diese Orte bieten wenig natürliche Verteidigung.“
Dann zeigte er auf eine Region zwischen Wieliczka und Tyniec.
„Doch hier gibt es verwachsene Hohlwege, felsige Engpässe, aufgegebene Vorwerke – gute Orte für Spähposten oder Hinterhaltpunkte.“
Er lehnte sich wieder zurück.
„Es gibt ein leerstehende Gehöft , nahe einer alten Furt über die Weichsel, das sich als möglicher Sammelpunkt anbietet.“
Dann fügte er mit einem knappen Ton hinzu:
„Von dort sind mindestens vier potenzielle Angriffsziele schnell erreichbar. Zudem gibt es dort einen eingestürzten Keller – mit etwas Mühe könnte er zur sicheren Tagesschlafstätte ausgebaut werden.“
Gabriel hielt inne.
„Wir müssen bereit sein.“
Er ließ die Worte in der Stille liegen, bevor er hinzufügte:
„Denn die Schatten bewegen sich – und sie kommen näher. Es sind die Vorboten der Horde, die kommen wird.“
Dann schaute er Bogdan an, seine Miene ernst.
„Wir werden uns dieser Bedrohung entgegenstellen, zum Wohle Krakaus und der Domäne. Die Frage ist, werdet ihr uns unterstützen?“